Aller au contenu

Classiques Garnier

Germany 2018 entries

379

GERMANY

2018 entries

I. COLLECTIONS

BENDHEIM, Amelie, and, SIEBURG, Heinz, eds. Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie. Literatur, Religion und Herrschaftskulturen zwischen Bereicherung und Behauptung. Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft 17. Bielefeld: transcript Verlag, 2018.

Böhmen im 14. Jahrhundert kann als historischer Modellfall der Durchmischung, Konkurrenz und Bereicherung von Kulturen in einem komplexen Kommunikationsraum gesehen werden, der von Trägerschaften wie dem einheimischen Adel, dem regierenden Haus, dem städtischen Patriziat und der Geistlichkeit bestimmt wurde. Unter literaturwissenschaftlicher Perspektive zeichnet der Band das labile Gleichgewicht der Kräfte beispielhaft nach, welches das mehrsprachige und mehrkulturelle Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie erreichte – und auch bald wieder verlor. Daneben erfolgt ein Brückenschlag zur literarischen, kulturellen und politischen Situation der Neuzeit und Gegenwart.

Schlüsselwörter: Böhmen, Adel, Interkulturalität.

BIZZARRI, Hugo O., ed. Monde animal et végétal dans le récit bref du Moyen Âge. Colloque international 2016. Scrinium Friburgense 39. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2018.

Der vorliegende Band enthält 16 Beiträge, die sich mit der Darstellung der Welt der Tiere und Pflanzen in den mittelalterlichen Kurzgeschichten beschäftigen. Ziel der Publikation ist es, diese beiden sich unterscheidenden und ergänzenden Aspekte der mittelalterlichen Welt zum Gegenstand der Untersuchung zu machen. Es soll die bisher geltende Perspektive hinterfragt werden, nach der die tierische Welt in isolierter und auf sich selbst beschränkter Weise und die pflanzliche Welt lediglich als Hintergrund für narrative 380Situationen beschrieben wurde. Im Gegensatz dazu beabsichtigt der Band sich auf die Rolle zu konzentrieren, die Tiere und Natur in der Entwicklung der Kurzgeschichten gespielt haben. Wie ist die Naturbeobachtung in den verschiedenen literarischen Kurzformen organisiert? Was war der Anteil dieser Elemente in der Evolution dieser Formen? Welches sind die Verbindungen und die Unterschiede zwischen der Fabel, der Kurzerzählung, die die Tiere in den Vordergrund stellt, und den anderen literarischen Formen, die eher die Natur bevorzugen? Das sind nur einige Fragen, auf die versucht wird, in den Beiträgen Antworten zu geben. Der Hauptfokus liegt auf der spanischen Literatur, aber der Band enthält ebenfalls Überlegungen zu weiteren romanischen Sprachen. Die Texte «Calila e Dimna», «Sindibad», «Conde Lucanor», die Fabeln de Eudes de Chériton, das «Decameron» oder Werke von Chrétien de Troyes werden in den Beiträgen erörtert.

Schlüsselwörter: Tierwelt, Natur, Pflanzen.

BUSCH, Nathanael and VELTEN, Hans R., eds. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. Reihe Siegen. Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft 176. Heidelberg: Winter, 2018.

Fantasyliteratur ist aus dem heutigen Buchladen nicht mehr wegzudenken. Von J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe bis zu George R. R. Martins Das Lied von Eis und Feuer hat sie millionenfache Bucherfolge aufzuweisen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass dieser Erfolg auch und gerade einer populären Inszenierung des Mittelalters geschuldet ist. Daraus ergibt sich die Aufgabe der Literaturwissenschaft und speziell der Mediävistik, jenseits jeglicher Gattungsvorbehalte und Epochengrenzen die produktive und kritische Auseinandersetzung mit den Texten der Fantasy zu suchen. Das Interesse des Bandes gilt dem bisher weitgehend unbeachteten spezifisch literarischen Modus dieser populären Rezeptionsform. Gefragt wird nach Erzählstrukturen und Handlungsräumen, nach dem Figureninventar bzw. Archetypen, nach den literarischen Imaginationen und Phantasmata vom Mittelalter. Ziel ist es, diese Texte aus einer wissenschaftlich-mediävistischen Perspektive zu lesen und damit ihr Faszinationspotential zu erklären.

Schlüsselwörter: Rezeptionsgeschichte, Mittelalterrezeption, Populärkultur.

CLASSEN, Albrecht, BRYLLA, Wolfgang, and KOTIN, Andrey, eds. Eros und Logos. Literarische Formen des sinnlichen Begehrens in der (deutschsprachigen) Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Popular Fiction Studies 4. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2018.

Die literarische Bearbeitung des Erotischen scheint eine der schwierigsten künstlerischen Aufgaben zu sein, hat aber stets noch provozierend und stimulierend 381gewirkt. Die damit verbundenen Probleme sind, abhängig von der Epoche, unterschiedlich: Im 19. Jahrhundert mussten sich die Autoren aller (un-)möglichen Metaphern bedienen, um Erotik zu verbildlichen. Andererseits stößt man in der mittelalterlichen Minnesang-Dichtung und in den Verserzählungen auf Manches, was die liberalsten Verleger auch heute noch in Verlegenheit bringen würde.

Dieser Band zu den verschiedenen Sexualitätsbildern in der (deutschsprachigen) Literatur nimmt die historische Komplexität des Problemfeldes Sexualität anhand ausgewählter Textbeispiele literaturästhetisch in den Blick und nutzt analytische Kriterien, um neues Licht auf die verschiedenen literarhistorischen Epochen und kulturellen Bedingungen literarischer Erotik zu werfen.

Schlüsselwörter: Metaphorik, literarische Erotik.

CONTZEN, Eva von, and KRAGL, Florian, eds. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. Autor, Erzähler, Perspektive, Zeit und Raum. Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung, Beihefte 7. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Mittelalterliches Erzählen unterscheidet sich von dem uns geläufigen zwar nicht grundsätzlich, doch zeichnet es sich durch bestimmte Idiosynkrasien aus, die es uns fremd erscheinen lassen. Diese Fremdheit hat Konsequenzen auch für die narratologische Untersuchung, insofern die im Wesentlichen am realistischen Roman entwickelten narratologischen Modelle für dieses alte Erzählen nur bedingt greifen. Primäres Anliegen des interdisziplinären Bandes, der Beiträge aus Germanistik, Anglistik, Romanistik, Japanologie und Keltologie versammelt, ist es, diese Fremdheit methodisch kontrolliert zu erfassen. Im Zentrum stehen die narratologischen Kategorien Autor, Erzähler, Perspektive sowie Zeit und Raum. Dabei geht es zum einen darum, narratologische Beschreibungsmodi zu finden, die den mittelalterlichen Erzähltexten angemessen sind. Zum anderen impliziert dieser methodenkritische Zugriff immer auch und zugleich eine dichte Beschreibung dessen, was uns in den alten Erzähltexten entgegentritt. Methodenreflexion und historische Beschreibung sind in einer historischen Narratologie untrennbar miteinander verbunden.

Schlüsselwörter: Interdisziplinarität, narratologische Kategorien, Methodenreflexion, historische Beschreibung.

DALLAPIAZZA, Michael, and RUZZENENTI, Silvia, eds. Mittel-alterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. Rezeption - Transfer - Transformation. Rezeptionskulturen in Literatur und Mediengeschichte10. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2018.

Schlüsselwörter: Heldenepik, Niedbelungenlied, Hartmann von Aue, Gregorius, Ritter der Tafelrunde, Merlin.

382

EDLICH-MUTH, Miriam, ed. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. Imagines Medii Aevi. Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung 40. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2018.

Kurzromane wie Floire et Blancheflor, die Melusine und die Geschichte vom gegessenen Herzen erfreuten sich im späten Mittelalter großer Beliebtheit und waren in weiten Teilen Westeuropas über Sprach- und Landesgrenzen hinweg verbreitet. Im Mittelpunkt dieses Sammelbandes steht die Frage, wie sich der Inhalt, die visuelle Darstellung und die handschriftliche Kontextualisierung dieser Romane durch die Übertragung in unterschiedliche Sprachen und Kulturen gewandelt haben. Um diesen Zusammenhängen nachzugehen, beschäftigen sich die Beiträge nicht nur mit der Rolle, die die jeweiligen Übersetzer, Redakteure und Kompilatoren bei der Übertragung und Rekontextualisierung dieser Texte gespielt haben, sondern auch mit den Stellen an denen die Charaktere, die Landschaften und die politischen und historischen Bezüge solcher Romantexte an unterschiedliche kulturelle und handschriftliche Hintergründe angepasst worden sind. Durch diese facettenreiche Herangehensweise, wirft der Sammelband neues Licht auf die vielfältigen Einflüsse, die die Genese beliebter Romane des Mittelalters geprägt haben und macht somit eine interdisziplinäre Diskussion der Romantexte möglich.

Schlüsselwörter: Handschriftenkontexte, Rezeption und Adaption, Interdisziplinarität.

FEISTNER, Edith, ed. Erzählen und Rechnen. Mediävistische Beiträge zur Interaktion zweier ungleicher Kulturtechniken. Beiträge zur mediävitischen Erzählforschung. Themenheft 2. Oldenburg: BIS-Verlag, 2018.

Die Beiträge des Themenheftes verstehen sich als Vorstoß zur Sondierung eines bislang erstaunlich wenig beachteten Zusammenhangs. Anhand von Fallbeispielen vom 13. bis zum 17. Jahrhundert, Texten für den Schulgebrauch ebenso wie Dichtungen, und sowohl von der Mathematik als auch vom literarischen Erzählen selbst ausgehend beleuchten sie Beziehungen zwischen Erzählen und Rechnen bis hin zur Frage, ob der Zusammenhang von Er-Zählen und Rechnen nicht womöglich überhaupt als Paradigma historischer Narratologie gelten kann. So sollen erste Eindrücke von der Vielfalt der Anknüpfungspunkte, die eine Diskussion der Thematik haben könnte (und müsste), gegeben werden und zugleich Impulse, diese Diskussion weiter voran zu treiben.

Schlüsselwörter: Narratologie, Dichtungen, Schulgebrauch.

FÜSSEL, Marian, KUHLE, Antje, and, STOLZ, Michael, eds. Höfe und Experten. Relationen von Macht und Wissen in Mittelalter und Früher Neuzeit. Göttingen/Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018.

383

Der Hof bildete in vormodernen Gesellschaften einen komplexen Macht- und Wissensraum. Expertise war dort auf mehreren Ebenen von Bedeutung. Zunächst nahm der Adel die Rolle von Experten der eigenen Lebenswelt ein, die durch den Hof, seine Spielregeln und die europaweite Vernetzung der höfischen Gesellschaft geprägt war, was u. a. in den Praktiken der Kavalierstour oder Bildungsinstitutionen wie den Ritterakademien Ausdruck fand. Der Fürst selbst konnte als Experte auftreten, wenn er sich als Feldherr, Sammler, Literat oder Komponist inszenierte. Als Zentrum kultureller Hegemonie und höfischer Patronage war der Hof ferner Anziehungspunkt für nichtadeliger Experten wie Ärzte, gelehrte Räten, Hofkünstlern oder Alchemisten. Anwesenheit, Anzahl und Qualität der Experten bei Hof wurden zu Ressourcen einer Prestigeökonommie, die im Wettstreit untereinander eine wichtige Rolle spielten. Für die Experten bei Hof eröffneten sich damit die Chancen, sich zu erfolgreichen Wissensunternehmern zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund tritt der Hof als dynamischer Raum der Produktion, Konsumtion und Ökonomisierung von Wissen sowohl in der Perspektive der longue durée als auch räumlicher Ausdehnung in den Blick. Wie wandelten sich höfische Expertenkulturen vom 12. bis 18. Jahrhundert? Wie und wo entstanden neue Varianten der Expertenrolle? Der vorliegende Band leistet ebenso einen Beitrag zum höfischen Kontext von vormodernen Expertenkulturen wie zur Präzisierung der Relation von Hof und Wissen.

Schlüsselwörter: Höfische Gesellschaft, Bildung, Bildungsinstitutionen.

GRIFFITHS, Fiona, and STARKEY, Kathryn, eds. Sensory Reflections. Traces of Experience in Medieval Artifacts. Sense, Matter, and Medium 1. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

This volume draws on emerging scholarship at the intersection of two already vibrant fields: medieval material culture and medieval sensory experience. The rich potential of medieval matter (most obviously manuscripts and visual imagery, but also liturgical objects, coins, textiles, architecture, graves, etc.) to complement and even transcend purely textual sources is by now well established in medieval scholarship across the disciplines. So, too, attention to medieval sensory experiences—most prominently emotion—has transformed our understanding of medieval religious life and spirituality, violence, power, and authority, friendship, and constructions of both the self and the other. Our purpose in this volume is to draw the two approaches together, plumbing medieval material sources for traces of sensory experience – above all ephemeral and physical experiences that, unlike emotion, are rarely fully described or articulated in texts.

Schlüsselwörter: Materialität, Intermedialität, Manuskript.

384

HOLZNAGEL, Franz-Josef, KÖBELE, Susanne, and BAUSCHKE-HARTUNG, Ricarda, eds. wildekeit. Spielräume literarischer obscuritasim Mittelalter. Zürcher Kolloquium 2016. Wolfram-Studien XXV. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018.

Der Band zielt auf ambivalente Dynamiken literarischer obscuritas im Mittelalter. Für die heterogene Praxis und Theorie „dunkler“ Rede soll die angestrebte Epochenprägnanz über eine möglichst enge Zusammenführung verschiedener Ebenen erreicht werden, mit der konzeptionellen Pointe, obscuritas nicht nur über ihr striktes bild- und begriffslogisches Gegenteil zu bestimmen (etwa: perspicuitas, claritas, cristallîniu wortelîn), sondern quer dazu auch über ihr semantisch schillerndes, nur teilweise kongruentes mittelhochdeutsches Äquivalent wildekeit.

Schlüsselwörter: Ambivalenz, Mystik.

LAUER, Claudia, and STRÖMER-CAYSA, Uta, eds. Handbuch Frauenlob. Beiträge zur älteren Literaturgeschichte. Heidelberg: Winter, 2018.

Das Handbuch widmet sich dem Werk und Wirken Heinrichs von Meißen, genannt Frauenlob. In verschiedenen Einzelbeiträgen bietet der Band verdichtete Darstellungen zu Überlieferung und Edition, Melodien und Metrik, Gattungsspektrum und lyrischen Fakturen, philosophisch-theologischen Bezügen und Stil sowie zur produktiven Rezeption in verschiedenen Epochen. Er gibt so einen Überblick über das Œuvre des im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit hochberühmten und gern imitierten Dichters und schafft Zugänge für Philologen, Lehrer, Studenten und Literaturinteressierte. Alle behandelten Texte werden übersetzt oder in vorhandenen Übersetzungen nachgewiesen.

Schlüsselwörter: Minnesang, Theologie, Rezeptionsgeschichte, Sangspruchdichtung, Heinrich von Meißen.

REICH, Björn, and SCHANZE, Christoph, eds. narratio und moralisatio. Beiträge zur mediävistischen Erzählforschung, Themenheft 1. Oldenburg: BIS-Verlag, 2018.

Was bedeutet es, wenn bei Exempeln, Fabeln, Schwänken oder Mären die moralisatio quer zum Erzählten steht, wenn die Auswertung dem erzählten Beispielfall widerspricht, ihn subversiv unterläuft, wenn einer vielschichtigen Geschichte eine banale Moral zur Seite gestellt wird oder wenn die Moral schlicht nicht nachvollziehbar ist – wenn also Erzählen und Didaxe nicht zusammenspielen, sondern auf ihrem Eigensinn beharren und ihren je eigenen Geltungsanspruch haben? Solchen und ähnlichen Widersprüchen zwischen Erzählen mit didaktischem Anspruch und vermittelter Moral spüren die 385Beiträge des Themenheftes nach, um zu zeigen, wie aus den Spannungen und Diskrepanzen zwischen erzählter Geschichte und lêre fruchtbare strukturelle Offenheit und Multiperspektivität entstehen.

Schlüsselwörter: Narration und Didaxe, didaktischer Anspruch, Multiperspektivität.

RENZ, Tilo, HANAUSKA, Monika, and HERWEG, Mathias, eds. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. Ein Handbuch. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Das Handbuch literarischer Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters nimmt raumtheoretische Überlegungen auf, die in jüngerer Zeit in der Mediävistik wie in anderen sprach- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen breite Resonanz gefunden haben. In mehr als 40 Einzelbeiträgen, von Anger bis Zelt, zeigt der Band, wie die einzelnen Orte im Erzählen sprachlich erzeugt und für den Verlauf des Geschehens funktionalisiert werden. Bei allen erfassten Orten handelt es sich um sprachlich-narrative Konstrukte; in vielen Fällen sind sie zudem Elemente fiktionaler Weltentwürfe. Daher ist die literarhistorische Verortung und die transgenerisch-diachrone Entwicklung der Darstellung und Funktionalisierung der jeweiligen Orte ein weiterer Fokus der Beiträge. Das Handbuch führt jüngere Forschungen auf dem einschlägigen Feld zusammen und präsentiert darüber hinaus neue, eigenständige Analysen. Damit kann es weiterführende Arbeiten zu erzählten Räumen im Mittelalter anregen und erleichtern. Es richtet sich zunächst an Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende der germanistischen Mediävistik und benachbarter Disziplinen, bietet aber auch der interessierten Öffentlichkeit anregende Wege durch die mittelalterliche Erzählwelt.

Schlüsselwörter: Raumtheorie, Erzählliteratur, historische Narratologie.

ROHR, Christian, BIEBER Ursula, and ZEPPEZAUER-WACHAUER, Katharina, eds. Krisen, Kriege, Katastrophen. Zum Umgang mit Angst und Bedrohung im Mittelalter. Interdisziplinäre Beiträge zu Mittelalter und Früher Neuzeit 3. Heidelberg: Winter, 2018.

Kriege, Seuchen, extreme Naturgewalten und Hungerkrisen haben das Leben der Menschen im Mittelalter entscheidend geprägt. Sie waren wesentliche Faktoren für die Bevölkerungsentwicklung, beeinflussten die zeitgenössischen Mentalitäten und fanden auch in der Literatur einen intensiven Niederschlag. Der Sammelband vereinigt in interdisziplinärer Weise Beiträge aus den Fächern Geschichte, Germanistik, Romanistik, Slawistik, Musikwissenschaft und Forensische Genetik. Gefragt wird nach den Wahrnehmungs-, Deutungs- Bewältigungs- und Erinnerungsmustern von Katastrophen in 386der mittelalterlichen Gesellschaft, nach realen Ereignissen ebenso wie nach mythischen Niederlagen und der Apokalypse. Der thematische Bogen spannt sich vom Umgang der Menschen mit Naturgefahren und Seuchen über politische, soziale und emotionale Krisen mit ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft bis hin zur Angst vor dem Tod und dem Jüngsten Gericht.

Schlüsselwörter: Angstbewältigung, Jüngstes Gericht, Mentalitätsgeschichte, Seuchen, Naturkatastrophen.

SCHELLER, Benjamin, and HOFFARTH, Christian, eds. Ambiguität und die Ordnungen des Sozialen im Mittelalter. Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte 10. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Rechtgläubig/ungläubig, fremd/eigen, männlich/weiblich, arm/reich – diese und andere binäre Unterscheidungen waren von konstitutiver Bedeutung für die Strukturierung sozialer Welten in der Vormoderne. Doch was geschah, wenn sie nicht mehr verfingen und Praktiken und Akteure sich nicht mehr eindeutig auf einer ihrer beiden Seiten verorten ließen? Wie nahm man im Mittelalter etwa Konvertiten, Hermaphroditen, Migranten und freiwillig Arme wahr, und welche Konsequenzen hatte dies? Mit dem Begriff der Ambiguität spricht der Band Zustände und Situationen an, in denen Leitunterscheidungen der sozialen und kulturellen Ordnung verunklart wurden. Die Beiträge aus Geschichts-, Literatur- und Sprachwissenschaft, Archäologie und Kunstgeschichte fragen danach, wie historische Akteure auf die Irritation gängiger Unterscheidungsmodi reagierten, wie sie sich Ambiguität zunutze machten, welche Strategien der Disambiguierung sie entwickelten und worin die Bedingungen und Grenzen von Ambiguitätstoleranz in der Vormoderne lagen. Der Band trägt so nicht nur zum besseren Verständnis von Diversität und Pluralität von Gesellschaften und Kulturen der Vormoderne bei, sondern liefert auch ein konzeptionelles Angebot für weitere Forschungen.

Schlüsselwörter: Akteure, Diversität.

WAGNER, Silvan, ed. Mären als Grenzphänomen. Bayreuther Beiträge zur Literaturwissenschaft 37. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018.

Mären sind schon längst nicht mehr ein Stiefkind der Forschung. Dennoch geben ihre Widersprüchlichkeiten, moralische Devianz und interpretative Offenheit immer noch Rätsel auf. Dieser Sammelband setzt gerade an den Spannungen der Märendichtung an und versucht auf dieser Basis, ihre literarische Funktion systematisch zu bestimmen. Dabei fungiert der Begriff der Grenze als gemeinsamer Fokus der einzelnen Beiträge: Mären operieren gezielt an den Grenzen höfischer und städtischer Literatur, sie überschreiten diese und machen sie damit erst sichtbar. Die Beiträge stellen Märendichtung 387exemplarisch an Erzählungen des 13. und 15. Jahrhunderts als vielschichtiges Grenzphänomen vor, das Prozesse der Sinnerzeugung kritisch beleuchtet.

Schlüsselwörter: Höfische und städtische Dichtung, Funktionalisierungen.

II. TEXTS

BASTERT, Bernd, and Ute VON BLOH (eds). „Königin Sibille · Huge Scheppel.“ Editionen, Kommentare und Erschließungen. Texte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit 57. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018.

Die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Umkreis der Elisabeth von Lothringen und Nassau-Saarbrücken entstandenen Werke „Königin Sibille“ und „Huge Scheppel“ zählen, wie auch „Loher und Maller“ und „Herzog Herpin“ aus dem gleichen Umfeld, zu den frühesten Beispielen großepischen Erzählens in deutschsprachiger Prosa. „Loher und Maller“ und „Herzog Herpin“ sind als Band 50 und 51 in der Reihe „Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit“ in wissenschaftlichen Editionen erschienen, ergänzt um Stellenkommentare und weitere Materialien in Band 55.Im vorliegenden Band werden „Königin Sibille“ und „Huge Scheppel“ kritisch ediert. Sie werden ergänzt und erschlossen durch Stellenkommentare, eine kommentierte Beschreibung der sie gemeinsam überliefernden Handschrift und des Erstdrucks sowie eine Darstellung und Diskussion der in Handschrift und Druck begegnenden Bebilderung und Ausführungen zur literarischen und sprachlichen Umsetzung der vier Prosaepen. Zusätzlich zu den vier Prosaepen finden Sie auf unserer Homepage das Elisabeth-Prosa-Portal unter der Adresse http://www.esv.info/t/elisabethportal/sub/general/aktualisierung.html. Es soll die Bände mit zusätzlichen Informationen (Übersicht zu den einzelnen Handschriften und Drucken, Digitalisate, Bibliographien zu den vier Texten) komplettieren.

Schlüsselwörter: Prosaepen, Ritter.

BRUNNER, Horst (trans, ed). Wolfram VON ESCHENBACH. „Willehalm.“ Mittelhochdeutsch, Neuhochdeutsch. Ditzingen: Reclam, 2018.

Schlüsselwörter: Ritter, Christentum, Islam.

388

IIi. STUDIES

ABEL, Stefan. „Spuren der Chrétien-Überlieferung in Hartmanns Iwein, Wolframs Parzival und im Kliges des Ulrich von Türheim“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 19-40.

ABEL, Stefan. „Störende und gestörte Tänze – Zyklizität und zentrierte Wahrnehmung als Bausteine einer impliziten Poetik des Tanzens in der deutschen Literatur des Mittelalters“. Das Mittelalter 23, Ausgabe 2 (2018): 308-330.

A vernacular fifteenth-century sermon tells us, in order to warn of the threats to spiritual welfare posed by dance, that cyclic motion and centering of sensory impressions – amongst them intimate conversation – are essential elements of dance. When blending out the parenesis, implicit poetics of medieval dance can be distilled from that sermon. The way how these essential elements of dance are used for generating disruptions within literary plots will be demonstrated in three literary texts dating from the thirteenth to the fifteenth century: Disruptions in connection with dance occur when contrary concepts of motion clash with each other, for example the linearity of the chivalrous way through the Other World with the cyclicity of round dances (Prosa-Lancelot). Der Württemberger, however, collides two contrary concepts of time which can be paraphrased as spatial metaphors, namely the linearity of earthly life which collides with the cyclicity of eternal damnation, a collision symbolized by the expulsion of life out of the dance of the death. Finally in Ritter Sociabilis, dance generates a virtual space which subverts the courtly society. The protagonists of all these texts differently manage to resolve disruptions, namely by redemption, by repentance, or by continuing disruptions which they have caused themselves.

Schlüsselwörter: poetics of dance, disruption, cyclicity, perceptive centering.

ABEL, Stefan. „Wolframs Soltâne and its Literary Traditions – on the Impossibility of an Artificial Paradise“. Oxford German Studies 47, Ausgabe 2 (2018), 149-168.

ABEL, Stefan. „Kontaktphänomene in Wort und Bild. Das Verhältnis der Erfurter und Leipziger Parzival-Fragmente zur Überlieferung des altfranzösischen Conte du Graal und dessen Erster Fortsetzung“. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018), 463-490.

389

Die Erfurter und Leipziger Parzival-Fragmente einer ostmitteldeutschen Hs. aus der Mitte des 13. Jahrhunderts zeichnen sich durch eine besondere Nähe zu den altfranzösischen Vorlagen aus, und zwar hinsichtlich des Figurennamens Lyppaut und der für deutsche Epenhss. ältesten, historisierenden Initiale nach flandrischem Vorbild, die in den Fragmenten enthalten ist. Diese textlichen und bildlichen Kontaktphänomene sind Ausgangspunkt für Überlegungen die Rolle, die der ostmitteldeutsche Raum dabei spielt.

Schlüsselwörter: Kulturtransfer, Text-Bild-Beziehungen, Ostmitteldeutsch.

ALFEI, Giulia. „La ricezione della materia nibelungica nella DDR:

il teatro di Heiner Müller“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 257-259.

ALVAR, Carlos. „De búhos, lechuzas y otros animales“. Monde animal et végétal dans le récit bref du Moyen Âge. [C-BIZZARRI]: 169-204.

BALDASSARRI, Lucia. „Louise Otto-Peters: Nibelungenlied e Frauenbewegung“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 229-236.

BAMBERGER, Gudrun, STELLMANN, Jan, and STROHSCHNEIDER, Moritz. „Dichten mit Gott – Schreiben über Gott“. LiLi 48, Ausgabe 1 (2018), 3-17.

The following introduction first of all outlines the concepts which are guiding for the framing topic of the booklet: religious authorship and self-legitimation of the author as such. Despite a chronologically increasing process of separation, divinely inspired authorship remains a leading concept that requires negotiation by the author. Based on three examples from different time periods (1200 – 1500 – 1800) the introductory article explains the conditions and characteristics religious authorship does have.

Schlüsselwörter: Religious Authorship, Poetology, Inspiration, Self-Legitimation, Revelation, Wolfram von Eschenbach, Jörg Wickram, Friedrich Hölderlin.

BARTON, Patrizia. „„Stüpfa, maget Irmengart! - Die Entdeckung des anderen Begehrens in der Halben Birne A“. Mären als Grenzphänomen. [C-WAGNER]: 141-158.

BASTERT, Bernd. „Verkörperte Oralität? Die Eingangsinitiale der Nibelungenlied-Handschrift B im konpikturalen Umfeld des St. Galler Codex 857“. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018), 328-340.

390

Die zu Beginn des Nibelungenlied-Textes/Nibelungenlied-Version in der St. Galler Handschrift Cod. 857 in einer Initiale dargestellte Figur gilt in der Forschung meist als Präsentation des Autors oder Erzählers, der das Nibelungenlied vorträgt. In diesem Beitrag wird dagegen eine andere Lesart/Möglichkeit vorgeschlagen: Wie auch bei den übrigen Bildinitialen der St. Galler Handschrift 857 wird ebenfalls in diesem Fall eine im unmittelbar folgenden Text genannte Figur ins Bild gesetzt: Kriemhild.

Schlüsselwörter: Figureninitiale, Kriemhild, Erzähler.

BECKER, Lorenz. „Thomas und Hartmann im Dialog. Der Erwählte und seine mittelalterliche Vorlage aus einer romantheoretischen Perspektive“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 99-122.

BECKER, Lorenz. „Dorf, Acker, Gehöft, Meierei“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 120-128.

BECKMANN, Gustav Adolf. „«Cest cele qui prist / celui qui son seignor ocist.». Hatte zwischen Lancelot und Graal auch der Yvain einen Auftraggeber?“. GRM 68, Ausgabe 3 (2018): 271-289.

The moral problem which Chrétien de Troyes formulates in this couplet of his Yvain, in order to resolve it, with his characteristic elegance, untragically and yet in conformity with the chivalric code of honour – this problem had, in the reality of the twelfth century, an astonishing parallel in the triangle formed by Sibylla of Anjou and her husbands William Clito and Thierry of Alsace, the former of whom was killed in a feud with the latter. On the other hand, Sibylla and Thierry were the parents (happy, as it seems) of Philip of Alsace, the patron of Chrétiens following and last romance, the Story of the Grail. Philip, known as a friend of letters, would certainly not have accepted to patronize the Grail without having informed himself rather thoroughly about the Yvain – which implies that he must have recognized the parallels with his parents and that he fully approved their treatment. But is it really by pure chance that Chrétien could present to him a work which in advance suited Philips interests so perfectly? Is it not simpler to consider Philip as the anonymous patron of Yvain right from the outset? To explain his anonymity in those turbulent years, one simply has an embarrassment of choice.

Schlüsselwort: Chrétien de Troyes.

391

BENDHEIM, Amelie. „Iuwers zornes unmâze / missevellet uns sêre – Legitimität von Maßlosigkeit immittelalterlichen Erzählkosmos“. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 11-28.

Starting from the deficiencies of current approaches regarding the description of the hero in medieval narratives, this article aims to functionalise exorbitance (unmâze) as a new category of literary history. Unlike the conceptual and binary typing of the protagonist as hero resp. knight, this category promotes a flexible model that operates relationally and hence enables gradual differentiations between the texts.Examples of medieval (heroic) epic (Nibelungenlied) and (chivalric) romance (Flore und Blanscheflur, Wigalois) will show the narrative treatment and stylisation of the exorbitant hero. The focus will be on the varying assessments of his acts: If the epic hero is able to defy social norms and current laws (cf. Siegfrieds courtship, Hagens murdering of Siegfried) without being penalised, the exorbitance in the romance falls within the scope of ratio. Thus, exorbitance is on the one hand confined and assessed, on the other hand excessive acts are rigorously sanctioned and inhibited. Referring to the current manifestations of exorbitance in the socio-political context, the concept of exorbitance emerges as an unchanged productive pattern. Its socio-political relevance encourages a literary-historical, epoch-spanning use of this concept, whose scope is a re-assessment of the history of literature as the history of exorbitance.

Schlüsselwörter: hero, exorbitance, narratology, history of literature.

BENDHEIM, Amelie. „Interkulturelle Annäherung im Zeichen der Exogamie. Kommunikationsstrategien im König Rother“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 55-72.

Concerned about the royal succession, the powerful King Rother follows the advice of his nobles and sends a group of envoys to the foreign country of King Constantine to seek the hand of his beautiful daughter. This article aims to discuss the concept of dangerous courtship as an intercultural contact scheme. It describes the relation between divergent communication practices and different forms of sovereignty. As a Middle High German text which does not address interculturality using the usual paradigms of demarcation (e.g. the interreligious dichotomy of Christians vs Heathens), König Rother reveals a broad spectrum of intercultural questions not yet discussed in the context of medieval narration.

Schlüsselwörter: courtship, communication.

BENDHEIM, Amelie. „Der Kaiser bestimmt! Alanus ab InsulisAnticlaudianus und Heinrich von Mügelns Der Meide Kranz“. Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie. [C-BENDHEIM and HEINZ]: 101-118.

392

BENZ, Maximilian. Fragmente einer Sprache der Liebe um 1200. Mediävistische Perspektiven 6. Zürich: Chronos, 2018.

Was ist die Liebe? Ein starkes Gefühl, eine intersubjektive Relation, eine christliche Tugend, eine göttliche Eigenschaft. Im Mittelalter ist es vor allem eine Kunst – etwas, das man regelgeleitet auszuführen hat. Im Anschluss an Roland Barthes sind in der Studie zweiundzwanzig alphabetisch angeordnete Fragmente – von «Abhängigkeit» bis «Zugrundegehen» – versammelt. Sie erlauben einen differenzierten Einblick in die Figuren der Sprache der Liebe, wie sie in den zentralen epischen und lyrischen Texten der mittelhochdeutschen Literatur um 1200 greifbar sind. Von Fragment zu Fragment gilt es, eine Sprache der Sinnlichkeit zu entdecken, die in diskursive Traditionen eingebunden ist und ihr Sinnversprechen wie Verheissungspotential aus dieser Einbindung bezieht; eine Sprache der suggerierten Unmittelbarkeit, die gekonnt mit Vermittlungsformen umgeht; eine Sprache der Liebe zwischen zweien, die auf Formen von Gemeinschaft und Sozialität angewiesen bleibt.

Schlüsselwörter: Epik, Lyrik, Sinnlichkeit, Liebesdiskurs.

BENZ, Maximilian. „Himmel, Hölle“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 271-285.

BERTAGNOLLI, Davide. „Valentin und Namelos und die Gesetzmäßigkeiten der kulturellen Interferenz: eine Diskussion“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 55-69.

BIRKHAN, Helmut. Spielendes Mittelalter. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag, 2018.

Der Wiener Mediävist Helmut Birkhan bietet einen Überblick über das mittelalterliche Spiel. Das Kinderspiel erklärt er anhand des berühmten Gemäldes Pieter Bruegels. Fast alle Brettspiele und das Würfeln sind uns auch heute noch geläufig, das Mittelalter jedoch sah in den Schachregeln idealpolitisches Handeln, ersann ein geistliches Kugelspiel, das Spiel der Evangeliumswürfel und sogar eine erbauliche Tennisvariante. Birkhan fragt nach der Herkunft von Fußball, Hockey, Tennis, Golf, Kegeln und der Kartenspiele, die alle im Mittelalter “erfunden” wurden, sowie nach den verschiedensten Arten von Kämpfen, Turnieren und Wettrennen. Er beleuchtet das höfische Liebesspiel, die Erscheinung der Liebesgöttin selbst, schließlich auch die Mode der Wilden Leute, die Entstehung des mittelalterlichen Theaters, die Formen höfischen 393und bäuerlichen Tanzens und die uns heute fremd gewordenen Spiele mit Tieren, vom Hahnenkampf bis hin zur Falknerei.

Schlüsselwörter: Kämpfe, Turniere, höfisches Liebesspiel, höfischer Tanz, Tiere.

BLEULER, Anna Kathrin. Der Codex Manesse. Geschichte, Bilder, Lieder. München: C. H. Beck, 2018.

Die Verfasserin legt nach einer jüngsten umfassenden Gesamtdarstellung (Voetz 2015, vgl. Germanistik 56. 2015. Nr. 1221) einen neuen Überblicksband zum Codex Manesse vor, der sich in konzentrierter und handhabbarer Form der Geschichte, den Bildern und den Liedern dieser mithin »berühmteste[n] Liederhandschrift des Mittelalters« (Voetz 2015) widmet. Nach einer kurzen Einführung thematisieren Kap. 2 und 3 zunächst den Entstehungskontext sowie die Herstellung und den Aufbau des Codex, Kap. 4 und 5 gehen genauer auf die Autorenbilder und den Textbestand ein. Abgeschlossen wird der Band in Kap. 6. mit Informationen zu Gebrauchsfunktion und Besitzgeschichte. Bleulers klar strukturierter Überblick bietet nicht nur in sprachlich verständlicher Weise profundes Wissen inklusive forschungsgeschichtlicher Positionen bzw. Diskussionen. Hervorzuheben ist vor allem die gelungene Balance zwischen Paradigma-tizität und Exemplarizität und die wiederholte Anschaulichkeit, zu derhandschriftennahe Textbeispiele mit Übersetzungen, Graphiken und Abbildungen beitragen. Leicht unausgewogen ist die Darstellung des Textbestandes, weil sich diese fast ausschließlich auf den Minnesang konzentriert, während Leich und Sangspruch nur am Rande thematisiert sind.

Schlüsselwörter: Überblicksdarstellung, Minnesang, Buchmalerei, Autorenbilder.

BRAUN, Lea. Transformationen von Herrschaft und Raum in Heinrichs von Neustadt Apollonius von Tyrland. Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 95. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Welche Rolle spielen Raumentwürfe für die Mikro- und Makrostruktur narrativer Texte? Wie werden mithilfe räumlicher Strukturen auch nichträumliche Konzepte codiert, und wie werden diese Raumentwürfe im Wiedererzählen von Antike zu Mittelalter transformiert? Die Studie analysiert die narrativen Raumentwürfe des Apollonius von Tyrland Heinrichs von Neustadt (um 1300) und seiner spätantiken Vorlage, der Historia Apollonii Regis Tyri aus raum- und transformationstheoretischer Perspektive. Sie diskutiert zunächst kritisch ein mögliches raumanalytisches Instrumentarium, das den besonderen interpretatorischen Herausforderungen vormoderner Texte gerecht wird. In Detailanalysen werden die Raumentwürfe beider Texte und die 394ihnen zugrundeliegende Raumordnung herausgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen Techniken der semantischen Aufladung narrativer Raumentwürfe, die Funktionsweisen von Grenzen und der Zusammenhang von Raum und Figurenhandeln. Diese Untersuchungsschwerpunkte erlauben nicht nur eine Gesamtinterpretation des Apollonius, sie machen auch die engen Verknüpfungen von Raum, Herrschaft und Geschlecht sichtbar, die beide Bearbeitungen des Apolloniusstoffes wesentlich prägen.

Schlüsselwörter: Historia Apollonii Regis Tyri, Semantik, Grenzen, Geschlecht.

BRAUN, Manuel, and REITER, Nils. „Prologe statistisch. Zur Ergänzung qualitativer Zugänge zur Poetologie der mittelhochdeutschen Literatur durch quantitative Analysen.“. LiLi 48, Ausgabe 1 (2018), 83-103.

The article summarises the qualitative research on prologues in German Medieval Studies – 48 essays, published between 1955 and 2009, are evaluated regarding their approaches and findings. On this basis, the article concludes that the hermeneutic research, looking at single passages or single prologues, should be complemented by a quantitative access to also enable comprehensive findings. It is carried out on the basis of 107 prologues, taken from texts of the 12th to the 15th century and which are assigned to the genres of heroic epic, fabliaux, and romance. After clarifying the statistical-methodological premises (STTR, log-likelihood-test, part of speech-tagging and lemmatizing), the article discusses analysis results and interpretation of the most frequent content words.

Schlüsselwörter: Computational Philology.

BRINKER-VON DER HEYDE, Claudia. „Burg, Schloss, Hof“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 100-119.

BRINKER-VON DER HEYDE, Claudia. „Lesen und verstehen. Interkulturalität und interkulturelle Kommunikation in und mit Texten des Mittelalters“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 11-26.

Since the middle of the 20th century, German Medieval Studies has been confronting the nationally oriented field of German Studies with an intercultural approach to textual analysis – after all, its objects of interest proved culturally unfamiliar in all respects, even though stemming from ones own culture. Scholarship in interculturality, understood as a project, does not put emphasis on the Other and the Foreign, as does the concept of alterity; rather, it deals with texts in a processual and open-ended manner. As its method, one might suggest a kind of intercultural dialog with the artifacts that aims at 395subverting the delimitations between the Own and the Foreign. Following Bhatti and Kimmich, this article proposes similarity as a structural principle, as the concept of similarity does not negate differences, but repeals the binary dichotomy of Own and Foreign, thereby opening the perspective on commenness and interweavings.

Schlüsselwörter: similarity as structural principle, methodology, interculturality as project.

BROCKSTIEGER, Sylvia. Topographie der Tugend. Martin Opitz ,,Vielguet“ (1629)“. Zeitschrift für Germanistik 28, Ausgabe 1 (2018): 63-75.

Der Aufsatz untersucht den Status von Martin Opitz Alexandrinergedicht Vielguet (1629) im Traditionsgeflecht des carmen heroicum zwischen laus ruris-Literatur, Lehrdichtung und Heldenepik. Es kann gezeigt werden, dass heldenepische Erzähl- und Strukturmuster bewusst aufgerufen werden, um als Ausdruck der Weltzugewandtheit gegen die bukolische Topographie als Ort der tugendhaften und frommen Weltabkehr ausgespielt zu werden. Ziel ist nicht mehr ein enzyklopädischer Weltentwurf, sondern Vermittlung von Wissen über das moralische Wesen des Menschen.

Schlüsselwörter: Bukolik, Gattungsgeschichte/Gattungstheorie, Heldenepos, Lehrgedicht.

BRÜGGEN, Elke. „Wilde Größe. Das „Nibelungenlied“ in der Sicht August Wilhelm Schlegels“. ZfdPh 137, Sonderheft, August Wilhelm Schlegel und die Philologie (2018), 95-118.

BRÜGGEN, Elke, and LINDEMANN, Dorothee. „Zwischen wildekeit und obscuritas? Schillernde rede in Wolframs ,Parzival“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 199-224.

BRUNNER, Horst. Literarisches Leben. Studien zur deutschen Literatur. Philologische Studien und Quellen 266. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018.

Das Buch enthält Studien zu Texten, Textbereichen und Trägern deutscher Literatur vom 12. bis 20. Jahrhundert.

Die Aufsätze machen unterschiedliche Aspekte des literarischen Lebens in verschiedenen Epochen sichtbar. Thematisch geht es um Inseln als Schauplätze in unterschiedlichen Texttypen der mittelalterlichen Literatur, um das Verständnis zentraler Werke Gottfrieds von Straßburg, Wolframs von Eschenbach, Walthers von der Vogelweide in intertextuellen Zusammenhängen, um Hans Sachs, um die Rezeptionsgeschichte des Robinson Crusoe unter dem Einfluss 396Rousseaus bei Jean Paul und anderen deutschen Autoren des 18. Jahrhunderts, ferner um Werke Richard Wagners und Martin Walsers. Einen zweiten Block bilden Beiträge zur regionalen Literaturgeschichte des Mittelalters am Beispiel Mainfrankens und Würzburgs, der Reichsstadt Nürnberg, der Fürstenhäuser der Wittelsbacher und Wettiner, der Grafen von Rieneck, Wertheim, Henneberg und Kleve.

Die hier gesammelten Studien waren bisher weit verstreut, teilweise an aus germanistischer Sicht abgelegenen Orten erschienen. Für den Neudruck wurden sie durchgesehen, bibliographisch ergänzt und, soweit nötig, aktualisiert. Drei Aufsätze wurden eigens für den Band geschrieben.

Schlüsselwörter: Inseln, Intertextualität, Rezeptionsgeschichte.

BRUNNER, Horst. „Metrische Strukturen und Melodien“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 13-27.

BRUNNER, Horst. „Insel“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 316-330.

BUHR, Christian. Zweifel an der Liebe. Zu Form und Funktion selbstreferentiellen Erzählens im höfischen Roman. Frankfurter Beiträge zur Germanistik 57. Heidelberg: Winter, 2018.

Vielen narratologischen Darstellungen gilt literarische Selbstreferentialität als ein wesentliches Kennzeichen neuzeitlicher Dichtung. Im Bereich der Epik wird dann nicht selten behauptet, der Don Quijote sei der allererste Roman, der sich selbst zum Referenzobjekt mache und in diesem Zuge histoire und discours gleichberechtigt nebeneinandertreten lasse. Aufgrund dieses epistemischen Vorbehalts wird jedoch oft übersehen, dass Selbstreferentialität eine grundlegende Möglichkeit jedweden Dichtens darstellt, von der seit Homers Odyssee in verschiedentlicher Weise und in wechselnder Intensität Gebrauch gemacht wurde.

Anhand der Analyse exemplarischer mittelhochdeutscher und altfranzösischer Texte erbringt der vorliegende Band den Nachweis, dass auch die höfische Literatur des Mittelalters spezifische Formen selbstreferentiellen Erzählens auszubilden vermochte, und hinterfragt zugleich, warum derartige Phänomene zumeist dort zu beobachten sind, wo von der Liebe gehandelt wird.

Schlüsselwörter: Metafiktion, Erzähltheorie, Narratologie.

BURRICHTER, Brigitte. „Perspektive bei Chrétien de Troyes“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 43-60.

397

In Chrétien de Troyes, focalisation constitutes a rich narrative element that is used in a highly calculated way. Throughout Chrétiens oeuvre, there is evidence of strategically employed changes of focalisation (paralipses) that go hand in hand with the characters speeches and the representation of their thoughts and feelings. This contribution demonstrates that Gérard Genettes features of focalisation are by no means only applicable to the novel of the 19th century. Chrétien also uses focalisation techniques to elicit certain narrative effects, such as suspense, by restricting the point of view to the unsuspecting protagonist. At the same time, it becomes obvious that Chrétien occupies a special position within medieval literature more generally.

Schlüsselwörter: focalisation techniques, Gérard Genette.

BUSCH, Nathanael. „Zur Präsenz des Ritters in der Fantasy“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 21-28.

BUSCH, Nathanael. „„Schieffried!“. Zur Tradition der komischen Nibelungen“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 139-162.

BUSCHINGER, Danielle. „Die Rezeption der Heldenepik in der Neuzeit“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 9-40.

BUMANN, Britta. „Kirche, Kathedrale, Münster, Kapelle, Kloster, Tempel“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 353-368.

CARMONA FERNÁNDEZ, Fernando. „Las aves en la narrativa breve cortés“. Monde animal et végétal dans le récit bref du Moyen Âge. [C-BIZZARRI]: 205-218.

CARTLIDGE, Neil. „Who is the Traitor at the Beginning of Sir Gawain and the Green Knight?“. Arthurian Literature XXXIV. [C- ARCHIBALD and JOHNSON]: 22-51.

CLASSEN, Albrecht. „Erotik und Sexualität im Märe des Spätmittelalters. Sprachwitz, Intelligenz, Spiel und sexuelle Erfüllung“. Eros und Logos. [C-CLASSEN, BRYLLA and KOTIN]: 47-69.

398

CLASSEN, Albrecht. „Waterways as Landmarks, Challenges, and Barriers for Medieval Protagonists. Crossing Rivers as Epistomological Hurdles in Medieval Literature“. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018), 441-467.

In light of recent ecocritical approaches to literary analysis, this paper endeavors to analyze how creeks, rivers, and other waterways function in a variety of medieval and early modern texts. As the discussion of Wolfram von Eschenbachs Parzival and Titurel, of the Nibelungenlied, Njáls Saga, Dantes Inferno, and Marguerite de Navarres Heptaméron indicates, the inclusion of creeks or rivers within the narrative context indicates that major events are to occur in the protagonists life. Life and death are determined by the experiences at, on, or even in the river. Even if the poets do not necessarily discuss the waterways as such in their geophysical properties and dimensions, the consistent reference to and inclusion of rivers in those literary works illustrates the true extent to which pre-modern poets were already fully aware of the epistemological function which waterways could carry in human life.

Schlüsselwörter: rivers in medieval literature, Wolfram von Eschenbach, Niblungenlied, Njàls Saga, Dante, Marguerite de Navarre, ecocriticism.

CLASSEN, Alexander. „Hafen, Schiff“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 241-249.

CLASSEN, Alexander. „Heide, Aue, plaine“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 262-270.

CÖLLN, Jan. „Der Klang der selde. Formenartistik als Vorleselyrik im Alexander Rudolfs von Ems“. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018), 198-235.

Rudolfs Alexander kennzeichnet eine Formenartistik, mit der er im Wettbewerb mit dem Stilvorbild Gottfried von straßburg steht. Die Analyse der Mis-en-page des Textes in zwei Hss. schlägt eine Editionsalternative des Prologs zum Buch VI vor, der im metrischen Vergleich mit Texten aus lyrischen Gattungen rezeptionsästhetisch als klangliche Wende der narrativen Bewertung der Alexanderfigur neu gedeutet wird, Anschließend reflektiert der Beitrag gattungsästhetische Überlegungen zur Ebene des Klangs mhd. Texte und versucht narrativen und lyrischen Klang weiter auszudifferenzieren.

Schlüsselwörter: Diebold Lauber, Rezeption Gottfrieds von Straßburg, Metrik, Klangästhetik.

399

CONTERNO, Chiara. „Die zauberhafte Macht der Dichtung. Dorothea Schlegels und Nelly Sachs Entfaltungen des Merlin-Mythos“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 61-80.

CONTZEN, Eva von. „Narrative and Experience in Medieval Literature. Author, Narrator, and Character Revisited“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 61-80.

Der Beitrag setzt an bei einer grundsätzlichen Kritik daran, dass Erzählen in der Narratologie häufig primär als ein Akt der Kommunikation verstanden wird. Mit dieser Infragestellung verliert auch die Autor-Erzähler-Unterscheidung an Relevanz, und zwar dann, wenn Erzählen – in Anlehnung an kognitive Erzähltheorie – vordergründig als Erlebnis bzw. Erfahrung (experience) verstanden wird: als prozessuales Erleben sowohl des Lesers als auch der handelnden Figuren einerseits sowie als statische Erfahrung, in der das Erlebte gleichsam gebündelt vorliegt, andererseits. Diese doppelte experience wird durch verschiedene Instanzen der Erzählerrede (des Ich-Sagens) gesteuert resp. vermittelt, ohne dass sich dieses mehrfache funktionale Hervortreten des Erzählers in einem Text zu einer textübergreifenden kommunikativen Instanz bündeln müsste. These ist, dass im ,alten Erzählen – in diesem Punkt nicht unähnlich populären Erzählformen der Gegenwart – nicht Figuren bzw. Charaktere (seien dies solche der Handlung oder der Autor/Erzähler) den Kern der Faszination bilden, sondern die Geschichte mit ihren vielfältigen Erlebnis- und Erfahrungs-Angeboten. Beispiele sind der mittelenglischen Literatur entnommen, u. a. ,Sir Gawain and the Green Knight und den Werken Chaucers.

Schlüsselwörter: kognitive Erzähltheorie, ,Sir Gawain and the Green Knight, Chaucer.

CONTZEN, Eva von: „Diachrone Narratologie und historische Erzählforschung. Eine Bestandsaufnahme und ein Plädoyer“. BmE 1 (2018): 16-37.

Der Beitrag nähert sich dem Feld der mediävistischen Erzählforschung zunächst in Abgrenzung zum Begriff Narratologie und in interdisziplinärer Perspektive: Ausgehend von zentralen Beispielen der oft teleologisch auf die Moderne ausgerichteten Narratologie wird gezeigt, dass die mediävistische Erzählforschung – zu Unrecht – ein Schattendasein führt. Dabei kann gerade an mittelalterlichen Texten eine Schärfung dessen erfolgen, was wir über Erzählen zu wissen glauben: Aus einem Zusammenspiel aus transdisziplinärer Kooperation einerseits und andererseits der Nutzung philologischer 400Kernkompetenzen könnte so von der mediävistischen Erzählforschung ein Gewinn für die gesamte Narratologie ausgehen.

Schlüsselwörter: Interdisziplinarität, transdisziplinäre Kooperation.

COXON, Sebastian. „Heroes and their beards“. ZfdA 147, Ausgabe 1 (2018), 21-50.

Der Beitrag setzt sich mit Erzählfunktionen und literarischen Effekten auseinander, die durch Hinweise auf Bärte in der mhd. Heldenepik zustande kommen, wobei der Bart als hervorragendes Erzählsymbol für heroische Männlichkeit aufgefasst wird. Es soll untersucht werden, auf welche Art und Weise Ependichter das Aussehen bzw. die Physiognomie ihres großenteils männlichen Figurenpersonals thematisieren. Das Nibelungenlied stellt einen literarischen Archetypus dar, auf den die nachfolgende Tradition der mhd. Heldenepik kaum wieder zurückgreift; spätere Texte setzen andere Akzente bei Helden und deren Bärten.

Schlagwörter: Nibelungenlied, Dietrichepik, metonymisches Erzählen, Männlichkeit.

DÄUMER, Matthias. „Vom Sexappeal des Pseudo-Hunnen. George R.R. Martins Khal Drogo-Figur im Spiegel der Attila/Etzel-Rezeption“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 45-64.

DÄUMER, Matthias. „Gralsburg, Gralsbezirk“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 209-224.

DÄUMER, Matthias. „Die Schrift vom Jenseits als subversive Schrift. Vom Überleben der Wächterbuch-Fabel“. Euphorion 112, Ausgabe 3 (2018), 271-295.

DÄUMER, Matthias. „Das Jenseits: ein Traum – die Translation: ein Spiel. Interkulturelle Funktionsstellen in Rhonabwys Traum (Breuddwyd Rhonabwy)“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 133-146.

In order to participate in intercultural discourse, one way for medieval literary criticism could be to work on intersections between historical intercultural exchanges and the way these exchanges are reflected in the todays image of medieval times and literature. This article works on the example of adoptions and exclusions of foreign cultural elements in the Welsh text Breuddwyd Rhonabwy (Rhonabwys Dream). In the multilayered structure of this medieval 401text, dream and game work as systems of intercultural exchange. The final question is: Can these systems nowadays still be functionalized to convey the otherness of medieval Welsh culture?

Schlüsselwörter: medieval culture, welsh culture, Arthurian literature.

DAHM-KRUSE, Margit. Versnovellen im Kontext. Formen der Retextualisierung in kleinepischen Sammelhandschriften. Bibliotheca Germanica 68. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2018.

Mittelhochdeutsche Versnovellen sind überwiegend in thematisch und texttypologisch heterogenen Sammelhandschriften überliefert. Die Untersuchung nimmt ein repräsentatives Korpus dieser Kompilationen in einer Zusammenschau überlieferungsgeschichtlicher, philologischer und hermeneutischer Fragestellungen in den Blick. An Konrads von Würzburg Herzmaere als Modellfall einer vergleichenden Text-Kontext-Analyse wird gezeigt, dass die Sammlungsverbünde einen maßgeblichen Faktor für die Sinnkonstitution der inkorporierten Versnovellen darstellen, indem sie als Rezeptionskontexte den Einzeltext durch divergente Profile jeweils unterschiedlich semantisieren. Gleichzeitig ist die Sammlung als Produktionsrahmen des einzelnen Textes auch ein zentraler Parameter für dessen individuelle Formgebung. Zahlreiche sinnstiftende Korrelationen zwischen spezifischen Textvarianten und tradierender Sammlung machen eine intentionale Anpassung an das textuelle Umfeld plausibel, wodurch sich neue Perspektiven auf textkritische Überlegungen und die Rolle des Schreibers im mittelalterlichen Textmodell ergeben.

Schlüsselwörter: Text-Kontext-Analyse, textkritische Überlegungen, Hermeneutik.

DAHM-KRUSE, Margit. „Konrads von Würzburg Herzmaere im handschriftlichen Kontext. Zur poetologischen Beeinflussung von Textfassungen durch die Sammlungskonzeptionen“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 193-209.

DALLAPIAZZA, Michael. „Lustige Nibelungen? Feridun Zaimoglus Siegfriedfarce für das deutsche Theater“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 179-186.

DARILEK, Marion. „Von emsigen Ameisen und schlafenden Löwen. Zu narratio und moralisatio im Reinhart Fuchs“. narratio und moralisatio. [C-REICH and SCHANZE]: 15-51.

402

Anhand der Ameisenhandlung untersucht der Beitrag das Verhältnis von narratio und moralisatio im Reinhart Fuchs. Von der positiven moralischen Aufladung, den führerlosen Gesellschaften sowie der enormen Stärke der Ameisen ausgehend, wird verfolgt, wie das Tierepos die Ameisen und ihren Herrn im Kontrast zum Löwenkönig zunächst als Exempel für unbedingte soziale Loyalität und, unter Rückgriff auf Heldenepik und Heroik, für aufopfernden Heldenmut aufbaut. Am Ende jedoch bricht der Text mit diesem Ideal, da der Ameisenherr sich letztlich doch als eigennützig und als anfällig für Reinharts List erweist. Die aufgezeigten narrativen Verfahren bewirken so die völlige Auflösung moralischer Idealität.

Schlüsselwörter: Tierepos, Heldenepik, narrative Verfahren.

DIETL, Cora. „Zwischen Indiz und Heiltum. Der blutige Schleier im mitteldeutschen Karl und Ellegast“. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018), 282-302.

Die Erzählweise des mitteldeutschen Karl und Ellegast ist auffällig repetitiv. Ganze Handlungsteile werden gedoppelt, nämlich in Erzähler- und Figurenrede präsentiert. Bei weitgehender Identität der Darstellung fallen einzelne Abweichungen besonders auf. Eine betrifft ein Motiv, das gegenüber der anderssprachigen Texttradition neu eingeführt ist: den blutigen Schleier der Blaßflores. Aus unterschiedlicher Perspektive beleuchtet, scheint er immer wieder neue Bedeutungen anzunehmen. Er ist Indiz eines Gewaltakts oder Minnegabe, Hinweis auf eine verborgene Wahrheit oder Signal für Heiligkeit.

Schlüsselwörter: Chanson de Geste, Wiederholungen, Ding, Mehrdeutigkeit.

DIMPEL, Friedrich Michael. „Haus, Hütte“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 250-261.

DIMPEL, Friedrich Michael, and GALL, Saskia. „Wirtshaus, Herberge“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 590-598.

DIMPEL, Friedrich Michael. „es willn si bêde wârn bereit. Deviante Stimmen und wie Antikonie Handlungsautonomie postuliert“. JIAS 6, Ausgabe 1 (2018), 95-122.

DIMPEL, Friedrich Michael. „Stabile Autorschaft trotz handschriftlicher Varianz? Die Optimierung der Erfolgsquote von Burrows´ Delta bei nicht-normalisierten mittelhochdeutschen Texten“. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018), 341-363.

403

Der Artikel diskutiert die Anwendbarkeit von Burrows´ Delta zur Autorschaftsattribution bei nicht-normalisierten mittelhochdeutschen Texten. In Validierungstests wird gezeigt, dass die Erkennungsquote von delta auf ein solides Niveau gesteigert werden kann, wenn nicht-normalisierte Wortformen mit Hilfe eines Normalisierungswörterbuchs normalisiert werden. Weitere Validierungstests zeigen, dass die Erkennungsquote kaum sinkt, selbst wenn 20% des Textes durch falsche Wörter („noise“) ausgetauscht werden.

Schlüsselwörter: Stilometrie, Autorschaftsattribution.

DISSELHOFF, Dennis. „Spuren Heinrichs von Meißen auf der Opernbühne – Fiktion und Rezeption in Frauenlob-Libretti des 19. Jahrhunderts“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 207-234.

EDLICH-MUTH, Miriam. „Contextualising Continuation: An Approach to Medieval Romance Collections“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 183-191.

EMING, Jutta. „Ein schöner Stein zum Leiden. Ironisches Erzählen in Thomas Manns Der Erwählte und in Hartmanns von Aue Gregorius“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20. Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 81-98.

ENGEL, Mareike. „Laudine trauert. Identitätskonstituierung durch Trauerperformanz in Hartmanns von Aue „Iwein““. ZfdPh 137, Ausgabe 1 (2018), 27-46.

Der Beitrag untersucht die Klageszene der Laudine in Hartmanns von Aue „Iwein“ unter Rückgriff auf Judith Butlers Kategorie der Performativität von Geschlechtsidentität. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Spezifika das der Laudine-Figur mittels der Trauerperformanz attribuierte Identitätsmodell aufweist und in welcher Relation dies zu dem in der Enite-Klage des „Erec“ realisierten Identitätsmodell steht. Anhand textnaher Analysen wird herausgearbeitet, wie im „Iwein“ über die Abkehr von weiblich codierten Mustern des Trauerns soziale Normierungen problematisiert werden.

Schlüsselwörter: Geschlechtskonstruktion, Gender, Feminität.

EWERS, Hans-Heino. „Reflexive Fantasy. Romanstruktur von und Mittelalterbezüge in Michael Endes Die Unendliche Geschichte (1979)“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 169-180.

404

FAHR, Svenja, and FELBER, Timo. „Konzeptualisierungen des Todes. Deutungsmuster der Vergänglichkeit in den volkssprachigen Troiana-Romana-Erzählungen des 12. Jahrhunderts“. Euphorion 112, Ausgabe 3 (2018), 297-322.

FASCHING, Richard F. „Neue Erkenntnisse zum Nuwen Parzifal und zu einer Epenwerkstatt des 14. Jahrhunderts“. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018), 491-509.

Vom Nuwen Parzifal sind sowohl die Originalhs. (Karlsruhe, Badische Landesbibl., Donaueschingen 97, sog. Rappoltsteiner Parzifal) als auch deren mutmaßliche (direkte) Abschrift (Rom, Bibl. Casanatense, Ms. 1409) bekannt. Der Beitrag weist nach, dass der erste Schreiber des Codex Casanatensis mit dem Hauptschreiber einer Gruppe von Hss. aus einem fränkischen Skriptorium des 14. Jahrhunderts identisch ist. In dieser Epenwerkstatt (Karin Schneider) wurden hauptsächlich Werke Wolframs von eschenbach sowie deren Bearbeitungen und Weiterdichtungen kopiert.

Schlüsselwörter: Rappoltsteiner Parzifal, Codex Casanatensis, Skriptorium, Schreiberidentität, Original, Kopie.

FEICHTENSCHLAGER, Martina. „Askese und weltliche Minne in Wolframs von Eschenbach Parzival“. BmE 1 (2018): 194-215.

Der Aufsatz untersucht die Darstellung der Sigune-Figur aus Wolframs von Eschenbach Parzival unter Rückgriff auf Foucaults Bestimmung des Askesebegriffs als »Technologie des Selbst«. Dieser performative Askesebegriff hebt neben dem subversiven Potential den Aspekt der Buße hervor. Mit dieser Lesart wird die Narrativierung der Subjekt- und Körperkonstitution der Figur im Kontext der drei Begegnungen mit Parzival untersucht. So wird die Entwicklung der Trauer Sigunes um Schionatulander, der in ihrem Minnedienst starb, von höfisch-weltlicher Totenklage zum asketischen Leben und Tod als Inkluse nachgezeichnet. Die Klause ist demnach als verkehrte Minnegrotte zu interpretieren, in der Konzepte von Ehe und sinnlicher minne transzendiert werden. Das problematische Moment dieses asketischen Lebensentwurfs demonstriert der Vergleich mit Trevrizent, der ebenfalls eine Verfehlung in der weltlichen minne mit einer religiösen Bußleistung zu kompensieren versucht.

Schlüsselwörter: Buße, Trauer, Minnedienst.

FRICK, Julia. „Pluralisierung von Sinn. Obscuritas als textinterpretative Kategorie in Kommentar und Übersetzung der Frühen Neuzeit“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 413-436.

405

FRICK, Julia. „abbreviatio. Zur historischen Signifikanz von Kürzungsfunktionen in der mittelhochdeutschen höfischen Epik des 13. Jahrhunderts. Eine Projektskizze“. PBB 140, Ausgabe 1 (2018), 23-50.

Apart from a few exceptions, abridged versions of courtly epics have not yet been of great interest to mainstream research. Yet, they represent a historical literary phenomenon that documents an independent type of courtly narrative from the very beginnings of the genre. The simultaneous narrative schemes they feature can be traced to contemporary Latin poetics, in which the expansion (amplificatio) and abridging (abbreviatio) of material are described as two basic techniques used in the process of adapting narrative texts. This article presents some initial observations on the elaboration of brevitas poetics, which could offer a complete overview of the courtly epic of the 13th century.

Schlüsselwörter: brevitas poetics, courtly epic.

FRIEDRICH, Udo. „Wilde Aventiure. Beobachtungen zur Organisation und Desorganisation des Erzählens in Konrads von Würzburg ,Trojanerkrieg“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 281-296.

FUHRMANN, Daniela. „Ein eigennütziger houptman der wâren zuht? Die Ambivalenz der Ratgeber-Figuren in Wolframs Parzival“. PBB 140, Ausgabe 4 (2018), 458-488.

This article discusses in detail the figure of Gurnemanz who, in book III of Parzival, acts as the heros teacher in courtly behaviour. By analysing the episode in its immediate context, I expose selfish tendencies leading Gurnemanzs guidance, tendencies which, together with further features, link Gurnemanz to other advisors in the novel. His education can thus be seen not only as a fundamental part of the novels syntagmatic, but also of its paradigmatic structure. I show that – in comparison to Chrétien – Wolframs narration problematises the topic zuht and rât, underlining the ambiguities in his teaching figures. This shift, in the end, supports the idea of an individuated hero.

Schlüsselwörter: courtly behaviour, teaching figures.

GALL, Saskia. Erzählen von unmâze. Narratologische Aspekte des Kontrollverlusts im Willehalm Wolframs von Eschenbach. Beihefte zum Euphorion 101. Heidelberg: Winter, 2018.

Willehalm begehrt vor dem französischen König auf, Rennewart tötet einen Knappen, indem er ihn an eine Säule schleudert, und Gyburg weint vor versammelter Hofgesellschaft. – Im Willehalm Wolframs von Eschenbach finden 406sich auffallend häufig Figurenhandlungen, die nicht mit dem höfischen Ideal der mâze vereinbart werden können. Doch wie erzählt Wolfram von den unmäßigen Handlungen seiner Protagonisten genau? Dieser Frage nachzugehen ist vor allem deshalb fruchtbar, weil die Figuren des Willehalm zwar dem höfischen Ideal verpflichtet sind, gleichzeitig aber an heldenepischen Traditionen partizipieren. Vor allem Willehalm und Rennewart stehen deshalb in einer ständigen Spannung zwischen dem sprichwörtlichen zorn des Heros und dem mâze-Gebot. In Wolframs Vorlage, der heldenepischen Chanson de Geste Bataille dAliscans, gibt es diese Spannung nicht. Sind Text- und Figurenkonzeption also gekoppelt? Weiter noch: Korrespondieren Figurenkonzeption und literarhistorische Stellung des Textes?

Schlüsselwörter: Heldenepik, Affektdarstellung, Narratologie, höfisches Ideal, Emotionalität.

GEROK-REITER, Annette. „Minnelieder“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 77-107.

GLASNER, Peter: „Textzeugin und Medium für das (un-)rechte Maß: Die sprechende Feder im „Welschen Gast“ Thomasîns von Zerclaere“. ZfdPh 137, Ausgabe 3 (2018), 381-418.

Thomasîn von Zerclaere hat in „Der Welsche Gast“ höfische Sittlichkeit unter die Leitkategorie der mâze gestellt. Hierzu scheint zunächst nicht nur sein expliziter Aufruf zur Kreuzzugsteilnahme im Widerspruch zu stehen. Sein Lehrgedicht ist auch stilistisch divergent, da es auch eine dialogische Passage enthält, in der das Dichter-Ich von seiner Schreibfeder wegen maßloser Schreibarbeit angeklagt wird. In diesem Beitrag wird der Zusammenhang einerseits von höfischem Ethos und Kreuzzugsideologie und andererseits von Lehrwerk und Dialogpartie herausgearbeitet, um plausibel zu machen, dass vermeintliche Widersprüche in Argumentation und Dichterverhalten als zusätzliche Register der Didaxe fungieren.

Schlüsselwörter: Höfische Sittlichkeit, mâze, Kreuzzugsideologie, Didaxe.

GLAUCH, Sonja. „Grenzüberschreitender Verkehr oder uneigentliche Rede? Allegorische Assistenzfiguren des Erzählers und ihr diegetischer Standort“. BmE 1 (2018): 86-107.

Im Fokus des Essays stehen Szenen, in denen es zu einem Dialog zwischen dem Erzähler und einer Personifikationsallegorie kommt. An Beispielen aus Iwein, Parzival sowie dem afrz. Voir dit wird untersucht, wie sich solche Passagen außer- oder innerhalb der Diegese verorten lassen. Bei Iwein und Parzival erweist sich, gerade angesichts zahlreicher motivischer Parallelen, 407die gegensätzliche Tempusverwendung als aufschlussreich. Während in diesen beiden Fällen Grenzüberschreitungen aus der Narration heraus vorliegen, führt der Voir dit den umgekehrten Fall vor: Die Auftritte allegorischer Figuren in der Diegese evozieren ein Spiel mit narrativen Ebenen, das deren Zuordnung bewusst offen zu halten scheint.

Schlüsselwörter: Personifikationsallegorie, Tempusverwendung, Narration.

GÖTZELMANN, Germaine. „Grab, Grabmal“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 199-208.

GREULICH, Markus. Stimme und Ort. Narratologische Studien zu Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach. Philologische Studien und Quellen 264. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018.

Höfische Erzählliteratur um 1200 entwickelt sich in einem Spannungsfeld unterschiedlicher sozialer, literarischer und medialer Faktoren. Die Untersuchung fügt sich in die aktuelle Forschungsdebatte zur Poetik dieser Texte ein und erörtert, wie sich höfisch-weltliches Erzählen diskursiv von (höfisch-)religiösem absetzt. Im Fokus stehen dabei Einsatz und Funktion zweier narrativer Mittel: die narratologische Kategorie der Erzählerstimme und die spezifische Verwendung transtextueller Referenzen. Damit werden zugleich Möglichkeiten (und Grenzen) der Narratologie Gérard Genettes aufgezeigt und mit den Spezifika mittelalterlichen Erzählens konfrontiert. Die Studie widmet sich sieben zentralen Texten aus der Zeit zwischen 1170 und 1210: sämtlichen epischen Werken Heinrichs von Veldeke und Hartmanns von Aue sowie Wolframs von Eschenbach Titurel. Sie erläutert in exemplarischen Analysen den Einsatz der Erzählerstimme(n) und inter- und architextueller Referenzen. Dabei zeigt sich, dass beide narrativen Mittel in den höfisch-weltlichen Texten in spezifischer Weise Verwendung finden und sich damit eine interdiskursive Fläche eröffnet, in der Wahrheitsindifferenz und medialer Status der noch neuen Erzählliteratur zugleich verhandelt werden.

Schlüsselwörter: Poetik, Erzählerstimme, Transtextualität.

GRIFFITHS, Fiona, and STARKEY, Kathryn. „Sensing Through Objects“. Sensory Reflections. [C-GRIFFITHS and STARKEY]: 1-21.

GROßBRÖHMER, Maren. „Ramczebaux vnd Rolant: Überlegungen zum Zusammenhang von Adaption, Gattung und Wahrheitssuggestion im Herzog Herpin“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 93-106.

408

HAAS, Norbert. „Herbst und Mai. Zum poetischen Konzept Steinmars“. ZfdA 147, Ausgabe 1 (2018), 51-63.

Der Beitrag befasst sich mit Steinmars Herbstlied. Im Blickpunkt stehen die ersten beiden Strophen, die Rückschlüsse auf die konzeptionellen Vorstellungen des Liedautors erlauben. Das Augenmerk gilt der Antithese von Herbst und Mai, der Minneabsage und den literarischen Rollen. Das sog. Gebewîn-Problem wird neu beleuchtet. Der Liedanalyse ist eine Interpretation der Miniatur vorangestellt. Ein Ausblick auf das Herbstthema beim Mönch von Salzburg im Vergleich mit Steinmar rundet den Beitrag ab.

Schlagwörter: Herbstlied, Minneabsage, Rollenwechsel, Gebewîn-Problem.

HÄBERLEIN, Bianca. „Kurzfassungen in Prosa? Versuch einer Neubewertung der Prosaauflösung höfischer Erzählstoffe“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 169-182.

HAFERLAND, Harald. „Konzeptuell überschriebene Module im volkssprachlichen Erzählen des Mittelalters und ihre Auflösung“. BmE 1 (2018): 108-193.

Inhalt: 1. Der Episodenbegriff (S. 110) – 2. Der Modulbegriff (S. 116) – 3. Module im Iwein, Tristan und im Nibelungenlied (S. 120) – 4. Konzeptuelle Überschreibung von Modulen (S. 135) – 5. Zeit, Raum und Situation. Auflösungserscheinungen modularen Erzählens (S. 143) – 6. Übergangstexte. Kontingente Situationsfaktoren im Amadis und in der Assenat (S. 157).

Schlüsselwörter: Modulbegriff, modulares Erzählen, Episodenbegriff, Iwein, Tristan, Nibelungenlied.

HAHN, Reinhard. Die mittelalterliche Literatur Thüringens. Ein Lexikon. Beiträge zur älteren Literaturgeschichte. Heidelberg: Winter, 2018.

Das Buch bietet eine Übersicht über die mittelalterliche Literatur Thüringens vom späten 10. bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts. Es stellt überschaubar die Texttypen der höfischen Dichtung, Märendichtung, ferner Chroniken, Legendenepik, Predigtcorpora, auch Rechtstexte, Fürstenspiegel, Reiseberichte und medizinische Traktate dar. Behandelt werden namentlich bekannte Autoren wie Ebernand von Erfurt und Johannes Rothe, anonyme Werke wie das Jenaer Martyrologium und der Paradisus anime intelligentis sowie eine größere Zahl nur bruchstückhaft und namenlos erhaltener Texte, deren Einordnung problematisch bleibt.

409

Das Schwergewicht liegt auf volkssprachigen Verfassern und Texten, doch sind auch lateinische Werke wie der Occultus Erfordensis des Nikolaus von Bibra und die Cronica Reinhardsbrunnensis berücksichtigt. Der mittelalterliche Literaturbetrieb Thüringens ist nicht zuletzt durch Austausch- und Interferenzprozesse geprägt, z. B. durch Autoren, die in verschiedenen Regionen tätig waren, fahrende Berufsdichter und die sekundäre Rezeption von Dichtung im Deutschordensland Preußen.

Schlüsselwörter: Reiseberichte, Höfische Epik, Chronistik, Rechtstexte, Bibeldichtung, Märendichtung, Fürstenspiegel, Predigttexte, lateinisch-deutsche Dichtung.

HAMMER, Andreas. „Höhle, Grotte“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 286-296.

HAMMER, Andreas. „Minnegrotte“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 427-436.

HAMMER, Franziska. Räume erzählen – erzählende Räume. Raumdarstellung als Poetik. Mit einer exemplarischen Analyse des Nibelungenliedes. Beiträge zur älteren Literaturgeschichte. Heidelberg: Winter, 2018.

Die germanistische Literaturwissenschaft hat sich im Zuge des spatial turn äußerst produktiv mit dem Raum als Interpretament literarischer Texte auseinandergesetzt. Um den Raum als Analysekategorie im Bereich der Mediävistik weiter zu fundieren, erscheint es lohnend, die literaturwissenschaftliche Raumforschung in der Auswertung und Weiterentwicklung der Vorarbeiten auf eine solide theoretische und methodische Basis zu stellen, um von dort aus ein möglichst breit anwendbares Interpretationsinstrumentarium für die Analyse der Raumdarstellung in mittelalterlicher Erzählliteratur zu entwickeln.

Welche neuen Perspektiven eine raumbezogene Interpretation auf die mittelhochdeutsche Erzählliteratur eröffnen kann, demonstriert eine exemplarische Analyse des Nibelungenliedes. Hierbei erweist sich die Raumdarstellung im Sinne eines alternativen Kohärenzmusters als Modus eines (synchronen) Erzählens, welches den Untergang der nibelungischen Welt auf geographischer, topographischer und kommunikativer Ebene begründet, einleitet, betreibt und schließlich auch zeigt.

Schlüsselwörter: Geographie, Raumkonstruktion, Narratologie, Topographie.

410

HAMMER, Franziska. „Brücke“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 75-99.

HANAUSKA, Monika. „Ränder der Erde“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 437-446.

HARTER, Hans. „Hartmann von Aue – “auch ferner heimatlos”? Ein Forschungsbericht aus lokal- und landesgeschichtlicher Sicht“. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018), 437-462.

Unter die fast unübersehbare Heimat- und Gönnerspekulation um Hartmann von Aue zog kürzlich Andersen-Vinilandicus (Strasbourg) einen Schlussstrich: Er nahm dem Dichter die biografische Existenz und deutete seinen Namen als künstlerisches Pseudonym Kaiser Heinrichs VI. Dagegen sollen die Spuren Hartmanns nochmals verfolgt werden, mit den Methoden der Landes- und Lokalgeschichte. Angelpunkt ist seine Situierung im innerschwäbischen Obernau, das ihn mit den staufernahen Grafen von Hohenberg verbindet. Sie standen in regem Kontakt mit Heinrich VI. und den Trägern der ritterlich-höfischen Kultur.

Schlüsselwörter: Staufer-Thesen, Zähringer-Thesen, die Grafen von Burkard I. und Friedrich von Hohenberg, Gräfin Ita von Schala, der Hof Kaiser Heinrichs VI. als literarisches Zentrum.

HASSEL, Veronika. Das Werk Friedrichs von Hausen. Edition und Studien. Philologische Studien und Quellen 269. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018.

Dieses Buch analysiert das Gesamtwerk Friedrichs von Hausen. Es unterzieht dadurch die oftmals vorgenommenen biographischen und realhistorischen Kontextualisierungen der Lieder Friedrichs einer kritischen Revision. Die Untersuchung geht von der Prämisse der Fiktionalität des Minnesangs aus wie auch von der Annahme, dass die Integration der Kreuzzugsmotivik einen Grad an Komplexität generiert, der sich über die in der Forschung meist angenommene sozialhistorische Anbindung der Lieder nicht erfassen lässt. Dadurch wird die für das Verständnis der Lieder höchst relevante ästhetische Dimension herausgearbeitet. Im Vordergrund stehen dabei die handschriftennahe Edition ohne Konjekturalverfahren und die Analyse der Lieder. In 18 Einzelanalysen kann gezeigt werden, dass das Kreuzzugsmotiv in Friedrichs von Hausen Werk nicht bloß eindimensional funktionalisiert ist. Es verweist somit nicht schlicht auf sein realhistorisches, politisch oder religiös motiviertes 411Pendant, sondern wird in seinen unterschiedlichen Aussagemöglichkeiten eingesetzt und damit in Kombination mit der Minnethematik in seiner Vielschichtigkeit erfahrbar gemacht.

Schlüsselwörter: Kontextualisierungen, Fiktionalität, Minnesang.

HAUBRICHS, Wolfgang. „Wild, grimm und wüst. Zur Semantik des Fremden und seiner Metaphorisierung im Alt- und Mittelhochdeutschen“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 27-52.

HAUSTEIN, Jens. „Leichdichtung“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 29-46.

HERWEG, Mathias. „Magnetberg, Magnetstein“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 397-411.

HERZ, Lina. „Küche“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 378-385.

HINZ, Manfred. „Die Frage des „gerechten Krieges“ in Juan Manuels „Libro de los Estados““. Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte 42, Ausgabe 3-4 (2018), 421-445.

HOLTZHAUER, Sebastian, and VETTER, Angila. „Lance Constable Carrot und die Signatur des Heros. Transformationen des Heldenbildes in Terry Pratchetts City Watch-Roman Guards! Guards!. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 219-218-237.

HUBER, Christoph. „Wilde Rede bei Hartmann von Aue? Beobachtungen zum Erec“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 119-134.

HUBER, Christoph. „Frauenlob als Theologe und Philosoph“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 109-146.

HUFNAGEL, Nadine. „ob ez ein hübscher habe für war. Überlegungen zur hövescheit (in) der Kleinepik Herrands von Wildonie“. Mären als Grenzphänomen. [C-WAGNER]: 117-140.

412

JEEP, John M. „Herzog Ernst: Stabreimende Wortpaare im Umfeld des Frühmittelhochdeutschen“. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018), 425-440.

As part of an ongoing larger project collecting and analyzing the alliterating word-pairs in early German (especially Old and Early Middle High German) texts, we turn to Herzog Ernst in an effort to assess the anonymous authors use of the widely used rhetorical device in the context of earlier and then contemporary praxis. For the first time, the entire body of word pairs in Herzog Ernst are documented and studied in their narrower and broader contexts, including questions of literary genre, semantics, pragmatics, and stylistics. Findings from earlier studies are included and assessed, where necessary also emended. Hence, we have a better appreciation of the authors rhetoric in its Early Middle High German and especially the Spielmannsepos context.

Schlüsselwörter:alliteration, rhetoric.

KABLITZ, Andreas. „Von den Schwierigkeiten der Begründung einer christlichen Poetik und ihrer Überwindung im Werk Dantes“. LiLi 48, Ausgabe 1 (2018), 19-62.

Starting from an outline of the specifically Christian skepticism about poetry, the paper introduces the transition from a structural definition of the ancient genera dicendi to a functional one in Augustines De doctrina christiana, which is providing the base for a Christian rhetoric. In a second step the article concentrates on the prerequisites such as the justification of a Christian poetics in Dantes work, which lead to an inversing relation of poetical and religious speech in his Divina commedia. The article shows how in the Vita nova the traditional exaggeration of the beloved lady to the transcendent figure also captures the singer, in order to enhance his position as well. In the absolute continuation of the reorganization of his role, the Divina commedia finally constructs a situation in which the biblical word of revelation through the temporary loss of its effectiveness now needs the poetic speech for the renewal of Christs work of salvation. Dante uses a narration of election, which reverses the Christological model of incarnation. The arrival of the word in the world is replaced by the journey of the chosen poet, the administrator of the word, through the hereafter of the redeemed world. It is this inversion of the history of salvation that makes poesia a new instrument of revelation.

Schlüsselwörter: Divine Comedy, Religious Authorship, Christian Poetry.

KARIN, Anna. „Warum trägt Cundrî ein brûtlachen von Gent? Höfische Mode zwischen den Kulturen“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 147-162.

Fashion is an important part of medieval culture and courtly ceremonial. In a society that is organized to a significant degree by visibly displaying 413ones social status, fashion is one of the most relevant indicators of social distinction, of in- and exclusion. Therefore, the description of characters and their clothes is one of the typical devices in courtly literature to provide an impression of the status and virtues of these characters, their development and the current condition of the court and its members. The quality of courtly fashion depends on its design, the materials used and their origin, and the combination of foreign, exotic influences and familiar, regional elements. This article deals with the description of intercultural aspects of courtly fashion and its influence on the perception of characters, their development and the progression of the narration itself.

Schlüsselwörter: medieval court, social distinction, characterization, notion of the Orient.

KELLNER, Beate. Spiel der Liebe im Minnesang. Paderborn: Wilhelm Fink, 2018.

Der deutsche Minnesang ist eine der wichtigsten Ausprägungen der europäischen Liebeslyrik im Mittelalter. Die vorliegende Monographie unternimmt in vielerlei Hinsicht eine Neudeutung dieser hoch artifiziellen Liebesdichtung. Bis heute finden wir oft ein zu eindimensionales Verständnis von Minnesang, nach dem besonders der Hohe Sang auf ein monotones Kreisen um die Unerfüllbarkeit der Liebe festgelegt wird. Unter der Oberfläche eines Zelebrierens von Idealen kann man jedoch ein breites Spektrum von erotischen Phantasmen, Spielarten des Begehrens, Imaginationen von Rache und Gewalt, Drohungen, Voyeurismus, Liebe und Krieg, selbstquälerische Zweifel und Narzissmus entdecken. Diesen Imaginationen geht das Buch ebenso nach wie den Idealisierungen der Dame, den damit verbundenen Verkehrungen der mittelalterlichen Geschlechterordnung und der Reflexion der höfischen Gesellschaft in den Liedern.

Schlüsselwörter: Liebeslyrik, Imagination, Geschlechter, höfische Gesellschaft.

KERN, Manfred. „Apokalypse – Faszination und Gestaltung der Großen Krise in der mittelalterlichen Literatur“. Krisen, Kriege, Katastrophen. [C-ROHR, BIEBER and ZEPPEZAUER-WACHAUER]: 333-356.

KERTH, Sonja. „Gefängnis, Orte der Gefangenschaft“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 190-198.

414

KIENING, Christian. „Hybride Zeiten. Temporale Dynamiken 1400-1600“. PBB 140, Ausgabe 2 (2018), 194-231.

Not only the postmodern era is characterized by manifold, contradictory, and hybrid temporalities. Earlier epochs were already marked by temporal and medial pluralities. Examining these pluralities expands both our knowledge of the past and of the present. The 15th and 16th centuries are particularly suitable for this. This period sees not only spatial expansion, religious diversification and media restructuring. It also sees temporal changes: a growing presence of measured time, rigorous time management, and the formation of a notion of time independent from the Aristotelian tradition. In particular, literature and the arts – in new media forms – explore the whole range of temporal semantics and dynamics, and play their part in pluralizing and hybridizing the idea of time, largely shaped by Christian models of salvation history.

Schlüsselwörter: spatial expansion, religious diversification.

KIRCHHOFF Matthias. „Rezeptions(er)zeugnisse. Kautelen für die Interpretation des Verhältnisses von narratio und moralisatio in mittelalterlichen Verserzählungen“. narratio und moralisatio. [C-REICH and SCHANZE]: 183-205.

Das Missverhältnis von Erzählung und moralisierendem Epimythion in mittelhochdeutschen Verserzählungen (oft ,Mären genannt) wurde in der Forschung öfters thematisiert. Der Artikel stellt dar, dass Friktionen zwischen narratio und moralisatio in diesen Texten nicht allein ein Untersuchungsfeld für Erzählforscher sind, sondern mindestens ebenso philologische, kodikologische und überlieferungsgeschichtliche Komponenten beinhalten, die in bzw. vor einem ersten Interpretationsschritt betrachtet werden sollten. In vier Durchgängen werden anhand verschiedener kurzer Verserzählungen des Spätmittelalters sowie des ,Eulenspiegel Aporien des Verhältnisses von Erzählung und Deutung dargestellt, wobei unter anderem deren faktische Untrennbarkeit deutlich wird.

Schlüsselwörter: Erzählung und Deutung, Überlieferungsgeschichte.

KLEIN, Franziska. „Zwischen Grenzschärfung und Grauzonentoleranz“. Ambiguität und die Ordnung des Sozialen im Mittelalter. [C-SCHELLER and HOFFARTH]: 11-34.

Die Unterscheidung von Christen und Nicht-Christen bildete im europäischen Mittelalter eine weitreichende Differenzierungskategorie, die erhebliche Auswirkungen nicht nur im religiösen, sondern auch im politischen oder juristischen Bereich hatte. Dieser Beitrag untersucht die Relevanz der Kategorien der Ambiguität und Uneindeutigkeit für diese Unterscheidung am Beispiel 415der Konversion vom Judentum zum Christentum vor allem im England des 13. Jahrhunderts. Es wird anhand verschiedener Konfliktsituationen aufgezeigt, wie Ambiguität in Alltagssituationen zwar tolerabel gewesen sein mag, in vor allem obrigkeitlichen Entscheidungssituationen aber häufig nicht mehr. Darüber hinaus wird die konkrete Politik der englischen Könige Heinrichs III. und Eduards I. auf diese Kategorien hin befragt und dargelegt, wie die beiden Monarchen im Allgemeinen mit Hilfe ihrer domus conversorum einen Fokus auf Disambiguierung legten, in besonderen Fallen, so bei Konvertiten in ihren eigenen Diensten, aber Grauzonen tolerierten und Eigenschaften nutzten, die an anderer Stelle konfliktauslösend sein konnten. Die englischen Könige bewegten sich damit zwischen Grenzscharfung und Grauzonentoleranz. Dieser Beitrag spurt diesem ambigen Verhaltnis zur Ambiguität nach.

Schlüsselwörter: Judentum, Christentum, England, 13. Jahrhundert, Heinrich III., Eduard I.

KLINGER, Judith. „Anderswelten“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 13-39.

KNAEBLE, Susanne. „Selbstreflexive Erzählpassagen in Thürings von Ringoltingen Melusine und im Hug Schapler (1500)?“. LiLi 48, Ausgabe 1 (2018), 105-124.

This article examines the developments of poetics in Early Modern German Proseromances compared to the Medieval Courtly Romances by focusing on Wolframs Parzival, Hug Schapler (printed 1500) and Thüring von Ringoltingens Melusine (printed 1474). It concentrates on narrative strategies leading the attention of the recipients as a specific form of poetics in these romances. The comparison also shows a changing role of the religious: While Wolframs Parzival specifically deals with the question how and in which manner one can refer to God in Courtly Literature and the narrator presents himself as a mediator of the religious, Thürings Melusine shows us the marvellous as to be discovered in the printed book. Also, the Early Modern German Hug Schapler connects knowledge immediately with the printed book, although it does not provide the same complexity in the combination of text and woodcuts as the print of Melusine does. This is in part due to the fact that knowledge in Hug Schapler is not as closely connected to the process of actually reading the book as it is in the case of Melusine.

Schlüsselwörter: Development of Poetics in Romances, Historical Recipient, Poetics of Novels, Narrating About the Marvellous and the Religious, The 416Relevance of the Printed Form of the Books in Early Modern German, Proseromances.

KÖBELE, Susanne. „Ironische Heterochronien. Dichtertotenklagen im Spannungsfeld von Topik und Novation (Des Strickers Frauenehre, Walthers Reinmar-Nachruf, Frauenlobs Konrad-Nachruf)“. DVJS 92, Ausgabe 4 (2018), 429-462.

The formation of a literary tradition is a highly ambivalent process: concepts such as old and new do not constitute a pair of polar opposites, but rather co-exist in a functional relationship. The complexity of competing conceptions of (in)novation is utilized very effectively in the genre of »Dichtertotenklagen«, which have a high potential for metapoetry and literary emulation. This case study analyses the individual poetics of allusion in three intertextually related German poems from the Late Middle Ages (»Der Stricker«, Walther, Frauenlob) between conflicting influences of topics and (in)novation. The main genre-immanent, topical twist »when my predecessors are dead, I can truly (in)novate« is exaggerated by means of turning them into aesthetically overdetermined, self-referential and over-dominant works of art through efficient ironic amplification of the heterochrony that is traditionally applied in the genre of »Dichtertotenklagen«.

Schlüsselwörter: metapoetry, literary emulation, innovation, death.

KOHNEN, Rabea. „In fremde Häute schlüpfen“. Ambiguität und die Ordnung des Sozialen im Mittelalter. [C-SCHELLER and HOFFARTH]: 61-76.

In der mittelhochdeutschen Brautwerbungserzählung Salman und Morolf werden Ambiguitäten der Differenz rechtgläubig/andersgläubig forciert, wodurch das Werk auf verschiedene Arten lesbar wird. Durch Spiegelungen, Mehrfachkodierung und den gezielten Einsatz von Leerstellen geraten die religiösen Identitäten und Wertungen der handelnden Figuren in Bewegung, wovon in besonderer Weise die beiden Hauptfiguren Morolf und Salme betroffen sind. In diesen Mehrdeutigkeitseffekten und den Strategien ihrer Erzeugung liegt ein großer Teil der Attraktivität des Werkes begründet, die sich dem Leser nur erschließt, wenn er über Kompetenz im Umgang mit literarischer Ambiguität verfugt.

Schlüsselwörter: Brautwerbung, Salman und Morolf, Identität.

KRAGL, Florian. „Schaubühnen. Überlegungen zur erzählten Topographie und ihrer historischen Bedingtheit“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 125-164.

417

The article takes as its onset the ,otherness we perceive when looking at the organisation of narrative space in medieval literature. In contrast to a highly dynamic development of the narrative topography in the ,modern novel, the spaces of which usually evolve around the characters actions, medieval narratives (or at least the courtly romance) seem to rely on more static concepts of narrative space. The topography of medieval narratives is set in advance, not unlike the stage in a modern theater, and it gives room to the characters and their actions, but is itself not substantially modified by them. The contrast between medieval and ,modern narrative strategies is exemplified by comparing J. F. Coopers ,Der Wildtöter (a German adaptation for young readers) with the ,Lanzelet by Ulrich von Zatzikhoven, an Arthurian romance from around 1200. A close look at two passages from the ,Wigalois by Wirnt von Gravenberg and the ,Wilhelm von Orlens by Rudolf von Ems – two courtly romances from the 13th century – will then demonstrate that the ,modern narrative technique is not unknown to medieval authors, but that they make use of it only very scarcely. It is argued that specific aspects of media history – a very slow shift from semi-oral to more or less ,literary vernacular texts during the ,long 13th century – might help to explain both the differences between medieval and ,modern narration and the changes the genre of courtly romance underwent during the 13th century. The introduction reflects on literary space in general, on its relation to maps and to everyday experience, as well as on the possibilities of a historiography of narrative space.

Schlüsselwörter: narrative strategies, ,Der Wildtöter, ,Lanzelet, ,Wigalois, ,Wilhelm von Orlens, courtly romance, 13th century.

KRAGL, Florian. „Der Preis der Überlieferungsnähe. Zur neuen Ausgabe der Virginal“. PBB 140, Ausgabe 3 (2018), 327-359.

With respect to the new edition of the Virginal and looking back on recent philological practice in the field of Medieval German studies, the article discusses the paradigm of the überlieferungsgeschichtliche Edition. It is argued that the potential and the value of an überlieferungsgeschichtliche Edition vary substantially, depending on the research interest of the user/reader as well as on the characteristics of the transmission of the text. Generally speaking, the überlieferungsgeschichtliche Edition should by no means be regarded as the philological joker as which it is commonly seen. The consequences which arise from the Gestalt of an edition for literary history are reflected with regards to the text family usually referred to as aventiurehafte Dietrichepik.

Schlüsselwörter: Dietrichepik, edition, literary history.

418

KROPIK, Cordula. Gemachte Welten. Form und Sinn im höfischen Roman. Bibliotheca Germanica 65. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2018.

Die Studie untersucht die besondere Ästhetik mittelalterlicher Literatur am Beispiel verschiedener höfischer Romane des 12. und 13. Jahrhunderts. In einer theoretischen Vorüberlegung wird zuerst die Annahme der Nähe vormoderner Literatur zum Mythos zurückgewiesen. An ihre Stelle tritt die Einsicht in eine Form literarischer Sinnbildung, die sich über die Kategorien der Künstlichkeit und des Themas definiert. Exemplarische Analysen des Erec Hartmanns von Aue, der Tristanromane Eilharts von Oberg und Gottfrieds von Straßburg sowie des Willehalm von Orlens Rudolfs von Ems weisen das Verfahren dieser Sinnbildung detailliert auf und machen seine Bedeutung für die Poetik der Gattung deutlich. In Seitenblicken auf die selbstreflexiven Passagen der Romane wird zudem ein Bezug zum poetologischen Diskurs der Zeit hergestellt, der zeigt, wie sich das Kunstprinzip des romanhaften Erzählens schon beim mittelalterlichen Leser mit dem Eindruck des Künstlichen verband.

Schlüsselwörter: Poetik, höfische Epik, Willehalm, Ereck, Tristanromane.

KÜSTERS, Urban. „Garten, Baumgarten“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 163-178.

LATTUADA, Michela. „Die Ritter der Tafelrunde di Christoph Hein“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 245-256.

LAUER, Claudia. „Literarisches Er-Zählen. Ein theoretisches Experiment zum mittelalterlichen Erzählen im Spannungsfeld von Quantität und Qualität“. Erzählen und Rechnen. [C-FEISTNER]: 65-89.

Zählen und Erzählen stehen in einem engen kulturgeschichtlichen Zusammenhang, der sich auch für das Mittelalter belegen lässt. Hieran ansetzend unternimmt der Beitrag einen neuen historisch-narratologischen Versuch. Im Sinne eines theoretischen Experiments werden für das mittelalterliche literarische Erzählen und dessen Erschließung im Rahmen mediävistischer Erzählforschung verschiedene Spannungsfelder von Quantität und Qualität exploriert, die nicht nur ein anderes Verständnis mittelalterlichen Erzählens erlauben. Sie eröffnen im Blick auf die Konturen historisch-narratologischen Arbeitens auch weitere Differenzierungen, die traditionelle wissenschaftstheoretische Dichotomien nachdrücklich hinterfragbar machen.

Schlüsselwörter: Zählen und Erzählen, literaturwissenschaftliche Mediävistik.

419

LAUER, Claudia. „Sangspruchdichtung“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 47-76.

LEHMANN, Marco. „Poetische Grabbeigaben: Literarische Frauenlob-Rezeption in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 235-268.

LEMBKE, Astrid, MÜLLER, Stephan, and ZUDRELL, Lena. „Trojanisches Erzählen. Narrationseffekte an den Grenzen der Diegese und einige Überlegungen zu den Regeln der Erzählkultur des Mittelalters“. BmE 1 (2018): 64-85.

Der Beitrag widmet sich Erzähltrojanern – kurzen, zunächst unauffälligen Gastauftritten extradiegetischer Stimmen innerhalb der Diegese, die jedoch bei genauerer Betrachtung vielfältige interpretatorische Möglichkeiten eröffnen. Exemplarisch hierfür werden knappe Erzählerkommentare im Kontext des Wiedererzählens (an Beispielen aus dem Erec(k)), zwischen Figuren- und Erzählerrede changierende Inschriften (an Szenen aus Wigalois und Parzival) sowie Dialoge mit narrativen Instanzen (am Beispiel der Frau Minne in Iwein und Meleranz) untersucht. Ziel des Beitrags ist dabei, zugleich eine Perspektive zur Annäherung an latente Regularitäten mittelalterlichen Erzählens anzubieten.

Schlüsselwörter: Erzählerkommentare, Wiedererzählen, Ereck, Wigalois, Parzival, Narratologie.

LENTI, Giulia. „König Arthur di Friedrich Lienhard“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 237-244.

LIEBERMANN, Anna-Lena. „Wald, Lichtung, Rodung, Baum“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 547-561.

LIENERT, Elisabeth. „wildekeit und Widerspruch. Poetik der Diskrepanz bei Konrad von Würzburg“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 323-342.

LIENERT, Elisabeth. „Exorbitante Helden? Figurendarstellung im mittelhochdeutschen Heldenepos“. BmE 1 (2018): 38-63.

420

Exorbitanz ist keine Qualität, die Helden als solchen anhaftet, sondern entsteht durch narrative Zuschreibung, intra- wie extradiegetisch. Das Phantasma Exorbitanz wird inhaltlich unterschiedlich gefüllt: heroisch oder pragmatisch, konstruktiv oder destruktiv, vorbildhaft oder verwerflich, immer das Maß des Gewöhnlichen übersteigend. Der Exzess wird freilich bisweilen postheroisch gebrochen, durch Pragmatisierung, Serialisierung, Komisierung. Helden mittelhochdeutscher Heldenepik fungieren in den Texten nicht als identitätsstiftende Vorbilder. Memoria wird nicht zum Nachvollzug inszeniert, sondern zum Weitererzählen, das Exorbitanz zugleich konstruiert und destruiert.

Schlüsselwörter: Narrative Zuschreibungen, Memoria, Heldenepik.

LIENERT, Elisabeth. „Antagonisten im höfischen Roman? Eine Skizze“. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018), 419-436.

Der Beitrag skizziert Darstellung und vielfältige Funktionen ausgewählter Gegenfiguren im höfischen Roman um 1200. Vom Antikenroman abgesehen begegnen nur selten Gegenspieler auf Augenhöhe, die ein entgegengesetztes Wertsystem repräsentieren und konsequent bis zum Ende gegen den Helden agieren. Die Texte sind protagonistenzentriert; ein gleichwertiges narratives Gegenüber wird kaum entworfen. Insofern wäre der Begriff Antagonist für Artus-, Gral- und Tristanroman zu hinterfragen.

Schlüsselwörter: Gegenfigur, Antikenroman, Artusroman, Gralroman, Tristanroman, Heinrich von Valdeke, Hartmann von Aue, Wirnt von Grafenberg, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg.

LINDEN, Sandra. „wildiu rede und ethische Funktion. Zum Konzept der wildekeit im Wilhelm von Österreich Johanns von Würzburg“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 135-156.

LOCHER, Eva, and POSER, Thomas. „Fluss, Quelle, Brunnen“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 146-162.

LOLEIT, Simone. Zeit- und Alterstopik im Minnesang. Eine Untersuchung zu Liedern Walthers von der Vogelweide, Reinmars, Neidharts und Oswalds von Wolkenstein. Kultur, Wissenschaft, Literatur. Beiträge zur Mittelalterforschung 30. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018.

Der Band präsentiert ein grundlegendes systematisch-theoretisches Gesamtkonzept zur Erforschung minnesangspezifischer Zeit- und Alterstopik sowie innovative Ergebnisse zur Walther-, Reinmar-, Neidhart- und Oswald-Philologie. Die Analysen widmen sich sowohl kanonischen als auch seltener 421behandelten Liedern der vier Autoren und arbeiten unter anderem mit Verfahren der rhetorischen und literaturwissenschaftlichen Toposforschung, der Varianzforschung und der Erzähltextanalyse.

Schlüsselwörter: Toposforschung, Varianzforschung, Erzähltextanalyse.

LÜPKE, Beatrice von. „Überlegungen zum Stil der Lavinia-Episoden in den mittelalterlichen Eneasromanen“. LJb 59 (2018), 9-26.

MALCHER, Kay. „Ikonische Prägnanz von Schrift und die Prägung der Überlieferung. Beobachtungen zum editorischen Textverständnis anlässlich der Neuausgaben von Rosengarten und Wunderer in den Texten und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik (TSMH)“. PBB 140, Ausgabe 2 (2018), 232-264.

Editing Middle High German texts today is led much more by the ventilation of practical necessities than by theoretical consideration. Especially lacking discussions of a basic concept of text raises the risk of developing blind spots. The article will try to identify these blind spots as places where the traditional strategy of editing texts on the basis of the faulty-replication model persists. This will be illustrated by new editions of the Wunderer and the Rosengarten. Furthermore, the article evolves a semiotic model of the philological praxis of editing Middle High German heroic epics.

Schlüsselwörter: editing, heroic epics.

MANDRELLA, Isabelle, and MÜLLER, Kathrin. „Einleitung. Maß und Maßlosigkeit im Mittelalter“. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 1-6.

MARSHALL, Sophie. „Vom Queering zu den Dingen: Vektoren des Begehrens im Herzog Ernst B“. DVJS 92, Ausgabe 3 (2018), 287-316.

By querying the binaries of sex and sexuality, Queer Studies provide a productive approach to the Middle High German epic Herzog Ernst B. In the Grippia episode, the heteronormative desire is inverted when two male individuals use a wedding arrangement which has been organized for a heterosexual marriage, and the bride is removed from the equation. Uncoupled from normative patterns, the vectors of desire now gear towards other entities of the text: things become part of the economy of desire, which, as a result, can no longer be specified as a binary system.

Schlüsselwörter: desire, sexuality.

422

MARSHALL, Sophie. „Digression, Coherence, and a Missing Cup in Beowulf“. LiLi 48, Ausgabe 1 (2018), 167-192.

This article focuses on the issue of the degree of coherence between the Denmark plot and the dragon episode in Beowulf through a close-reading analysis of the transitional text – Beowulfs speech to Hygelac – between these two parts. Here, in a so-called digression, Beowulf tells the story of Ingeld and the Danish princess Freawaru, which can be understood as being of importance to Beowulfs own story. Although he saved King Hrothgar and his people, Beowulf was not given a bride, which would have been the highest honor and the traditional way of establishing political bonds. The resulting tension is reflected in the topic of stolen treasures that dominates Beowulfs narrative of Ingelds and Freawarus feast. Beowulfs description of the gold-adorned, cup-passing bride is linked to both the unrightfully possessed treasure at the feast and the later motif of the dragons stolen cup. Beowulfs lost chance to secure a dynasty is symbolically identified with the dragons missing cup as the catalyst of Beowulfs end and the subsequent decline of the Geats.

Schlüsselwörter: Ingeld, Freawaru, Gift, Bride, Treasure, Dragon, Metonymical Linking.

MARSHALL, Sophie. „Körper – Ding – Schrift im „Parzival“ und „Titurel““. ZfdPh 137, Ausgabe 3 (2018), 419-452.

Der Aufsatz untersucht unfeste Kategoriegrenzen von Körper, Ding und Schrift in Wolframs „Parzival“ und „Titurel“. Wenn dort, wie am Beispiel der Gahmuret- und Sigune-Handlungen gezeigt wird, Körper und Schrift dinghaft werden, geht dies mit Unverfügbarkeit einher – eine Eigenschaft, die für vormodernes bzw. Wolframs spezifisches Ding-Verständnis zu diskutieren ist.

Schlüsselwörter: Körperlichkeit, Konstruktion, Kategorien.

MCCARTER, Christina. „Sir Gawain and the Green Knight“. Primary Sources on Monsters. [C-MITTMAN and HENSEL]: 117-128.

MERTENS FLEURY, Katharina. „Dîns sanges wort, diu hânt den tag ze fruo uns kunt getân. Zum Verhältnis von Zeit und Begehren im Tagelied“. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018), 181-197.

Der Tagesanbruch fungiert in den Tageliedern als eine Figur der Zeit, welche Prinzipien der Nähe zweier Liebender verdeutlicht. Er ist eine Zeit Dazwischen, welche es ermöglicht, die Zweisamkeit zu erhellen, die Flüchtigkeit der Freude des Beisammenseins zu verdeutlichen und die Sehnsucht der Trennung erfassbar zu machen. Zugleich zeigt er auch die prinzipielle Wiederholbarkeit der 423Liebssituation auf und kann damit auch die Konstitution und Daseinsweise des Lieds und dessen Darbietung andeuten.

Schlüsselwörter: Konzepte der connaturalitas, Zeitstrukturen.

MIERKE, Gesine. „Klause, Einsiedelei, Einöde“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 369-377.

MILLET, Victor. „Sinnvolle Alterität? Zu unterschiedlichen formalen Entwicklungen in der mittelhochdeutschen, okzitanischen und altfranzösischen Literatur“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 163-174.

This paper analyses the formal structure of Troubadour- and Trouvère poetry, with its great variety of stanza forms and possible stanza combinations, in comparison to German Minnesang, which stays true to a basically monostrophic model based on only one kind of stanza, the Stollenstrophe. The paper suggests that this is not due to lack of capability, but that it must be understood as a conscious characteristic of poets composing songs in a German manner. The paper then moves on to strophic narrative poetry as a characteristic of German epics, arguing that in a similar way this development seems to happen in conscious opposition to French narrative, which develops huge prose romances and even in the chanson de geste tends to work with lines as opposed to stanzas or groups of lines.

Schlüsselwörter: comparative literature, metrics, stanza.

MÜLLER, Anja. „Die neomediävalen Ritter von Westeros und der Prozess der Zivilisation“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 29-44.

MÜLLER, Jan-Dirk. „Häutungen und neue Kleider. Zum ,wilden Subtext der Medea-Episode in Konrads von Würzburg ,Trojanerkrieg“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 297-322.

MÜLLER, Jan-Dirk. „Überwundern – überwilden. Zur Ästhetik Konrads von Würzburg“. PBB 140, Ausgabe 2 (2018), 172-193.

The poetical theory of Konrad von Würzburg very often is regarded as a medieval anticipation of modern aesthetics. The article, however, tries to describe in an analysis of the Goldene Schmiede and the Trojanerkrieg how Konrad in fact goes beyond the poetics and rhetorics of his time, but that he still presupposes that aesthetic values are inferior to religious and moral norms.

Schlüsselwörter; rhetorics, religious norms, moral norms.

424

MÜLLER, Ulrich (†), and ZEPPEZAUER-WACHAUER, Katharina. „Krisen, Gewalt und Kriege der Liebe in der mittelalterlichen Literatur“. Krisen, Kriege, Katastrophen. [C-ROHR, BIEBER and ZEPPEZAUER-WACHAUER]: 293-314.

NIEDERELZ, Sabrina. „ritterschaft und êre/ diu muoz kosten sêre. Zum Einfluss des Prologs auf die Deutung des Mauritius von Crâun“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 41-54.

NÖCKER, Rebekka. „Zur Dollnsteiner Fastnacht im Parzival (409,8–11)“. LJb 59 (2018), 53-104.

NOWAKOWSKI, Nina. Sprechen und Erzählen beim Stricker. Kommunikative Formate in mittelhochdeutschen Kurzerzählungen. Trends in Medieval Philology 35. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Die vorliegende Studie verdeutlicht die Relevanz historischer Kommunikationspragmatiken für die Poetik der Kurzerzählungen des Strickers, die am Beginn der deutschsprachigen Novellistik im 13. Jahrhundert stehen. Damit wird der in der Forschung verbreiteten Vorstellung, dass das Interesse mittelalterlicher Kurzerzählungen an sprachlichen Strukturen poetologisch zu deuten sei, eine neue Perspektive entgegengestellt. Die Erzählungen, so wird am Beispiel der in ihnen thematisierten Sprechhandlungen des Beratens, Streitens und religiösen Sprechens herausgearbeitet, loten die diesen kommunikativen Formaten zugrundeliegenden Logiken und Funktionsweisen aus. Damit entwirft die Studie nicht nur einen neuen Zugang zum Werk des Strickers oder zur Gattung der mittelhochdeutschen Kurzepik bzw. Märendichtung, sondern verfolgt zudem methodisch-systematische Fragestellungen in den Bereichen der historischen Narratologie und Medialität. Auf diese Weise leistet sie über den konkreten Untersuchungsgegenstand hinaus einen Beitrag zu zentralen Forschungsfeldern der mediävistischen Literaturwissenschaft.

Schlüsselwörter: deutschsprachige Novellistik, Sprechhandlungen, historische Narratologie.

NOWAKOWSKI, Nina. „Aporien des Agonalen. Strickers Eigensinniger Spötter und die Grenzen zwischen Streitgespräch und höfischem strît“. Mären als Grenzphänomen. [C-WAGNER]: 73-86.

425

NÜBEL, Rainer. Walther von der Vogelweide: Das gradualistische Ideal «in den dingen». Eine philologisch-analytische Studie mit didaktischem Ausblick. Walther-Studien 9. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018.

Dieser Band deckt anhand philologischer Analysen eine wesentliche gedankliche Klammer in der Dichtung Walthers von der Vogelweide auf: Das gradualistische Ordnungsideal einer seinsmäßigen Einheit in hierarchischer Verschiedenheit soll sich im konkreten Handeln des Menschen erfüllen. Dieses deduktive Denkmuster erweist sich sowohl in der Sangspruchdichtung als auch in Liedern der kritischen Minnereflexion sowie in Weltabsage- und Altersliedern und im Leich als konstitutives Strukturelement. Das Erkennen dieser gedanklichen Klammer führt teilweise zu neuen Interpretationen von Walther-Texten und dient didaktisch der Vermittlung von strukturierendem Denken bei Lernenden in Schule und Hochschule.

Schlüsselwörter: Ordnungsideal, Sangspruchdichtung, Minnesang, Leich, Strukturelemente.

OBERMAIER, Sabine. „Frauenlob und der geblühmte Stil“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 147-171.

OLLIG, Thomas. „Gesichter von Angst und Furcht im altfranzösischen Gralskorpus“. Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte 42, Ausgabe 3-4 (2018), 237-261.

PÄSLER, Ralf G. Ludwig Tiecks „Heldenbuch“. Texte und Materialien. ZfdA-Beihefte 27. Stuttgart: Hirzel, 2018.

Ludwig Tieck zählt zu den Gründungsvätern der modernen Germanistik und Anglistik. Als einer der Ersten hat er die Quellen mittelalterlicher Literatur – die Handschriften – studiert. Daraus leitete er ein Programm ab, um diese Literatur einem modernen Publikum zugänglich zu machen. Seine Methode beschrieb er in der Vorrede zu seiner Minnelieder-Ausgabe von 1803. Doch war die Erneuerung der mittelalterlichen Literatur kein Selbstzweck – sie sollte vielmehr für eigene literaturtheoretische Positionen nutzbar gemacht werden. Da er mit seinem Vorhaben schnell in Konkurrenz zu ähnlichen Unternehmungen und zur sich universitär etablierenden Germanistik geriet, sind zu Tiecks Lebzeiten nur die Bearbeitungen der Minnelieder, des Frauendienstes und eines Bruchstücks aus dem König Rother (vollständig erst 1979) erschienen. Ralf G. Päsler macht mit diesem Band die noch unpublizierten Bearbeitungen Tiecks sowie eine Reihe seiner dazugehörigen Notizen erstmals zugänglich und zeigt den Gesamtumfang der Studien auf. Sie dokumentieren Tiecks 426ausgedehnte Forschungen und Kenntnisse der mittelalterlichen Literatur. Für alle weiteren Studien zum Thema bildet der Band somit eine wichtige Grundlage.

Schlüsselwörter: Minnelieder, Frauendienst, König Rother, Literaturtheorie.

PAMPANA, Stefania. „Tankred Dorsts Universaldrama Merlin oder das wüste Land“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 217-225.

PENKE, Niels. „„Only the gods are real“? Neil Gaimans post-moderne Adaptionen altnordischer Stoffe“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 205-218.

PETERS, Ursula. „Die Rückkehr der Gesellschaft in die Kulturwissenschaft.Zur gesellschaftsgeschichtlichen Neuorientierung der Mittelalterphilologie“. Scientia Poetica 22 (2018), 1-52.

PHILIPOWSKI, Katharina. „Die deiktische Poetik des Präsens, oder: Wie das ,jetzt ein ,hier erschafft“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 165-192.

Is narrating in the present tense ,narration in the strict sense of the term, or rather something else, such as mere reporting? The scrutiny of previous studies on the present tense and narration demonstrates that this question is a vexed one that constitutes a sore point in narratological theories. Especially the lack of, or difficulty in, distinguishing between histoire and discours in present tense narratives makes the narratological paradoxa obvious. As a test case, two medieval texts are set in contrast: on the one hand, a narrative song by Hadlaub (ca. 1300), and on the other hand a present-tense Minnerede of the 14th century that is completely ,non-narrative. The two examples suggest that the binary opposition of current narrative theory does not reflect the realities of medieval narrative practices.

Schlüsselwörter: histoire, discours, Hadlaub, Minnerede.

PLAGGEMEIER, Britta. „Lesen oder lesen lassen? Die Perspektiven-strukturen und Rezeptionsbedingungen der französischen Vie du pape Saint Grégoire, des Gregorius Hartmanns von Aue und der Gesta Gregorii Peccatoris Arnolds von Lübeck“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 107-125.

427

PORTNYKH, Valentin, and WEBER, Dmitriy. „Ein verschollenes Fragment von Gottfrieds von Straßburg Tristan in Sibirien“. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018), 308-313.

Schlüsselwörter: Handschrift, Russland, Beutekunst.

POSER, Thomas. Raum in Bewegung. Mythische Logik und räumliche Ordnung im Erec und im Lanzelet. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2018.

Die spezifische Strukturlogik des Mythos erlaubt es, komplexe Sachverhalte in eine narrative Gestalt zu bringen, die andernfalls als bloß selbstwidersprüchlich und inkonsistent erscheinen müssten. Mythisches Erzählen im Modus literarischer Rede erweist sich so als veritables Instrument kultureller Selbstbeobachtung. Das Buch verfolgt dies mit Blick auf die räumlichen Strukturen der untersuchten Texte. Im Mittelpunkt stehen Schlüsselepisoden zweier Artusromane, des Erec Hartmanns von Aue und des Lanzelet Ulrichs von Zatzikhoven, flankiert von zusätzlichen Vergleichstexten aus dem weiteren Umfeld höfischer Literatur. Die These lautet, dass Raum nicht allein von der Bewegung der Figuren im Raum abhängt, sondern seinerseits als veränderlich und beweglich zu denken ist. Räumliche Strukturen werden durch die literarische Arbeit mit mythischen Erzähllogiken dynamisiert und die ihnen zugrundeliegenden Ordnungsvorstellungen so in je neuen literarischen Versuchsanordnungen auf ihre Tragfähigkeit hin befragt.

Schlüsselwörter: Mythos, Raumstruktur, Artusroman, Lanzelet, Ereck.

PYCHLAU-EZLI, Lisa. Essen und Trinken im Mittelalter. Der alimentäre Code in der mittelhochdeutschen Epik. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag, 2018.

Essen ist mehr als nur Ernährung. Was, wann, wo und mit wem gegessenen und getrunken wird, gibt Auskunft über die Essenden. Dies gilt besonders für die Literatur, da sich literarische Figuren mit Essen nicht ernähren können. In den höfischen Romanen des hohen Mittelalters dient die Nahrung der Bezeichnung. Sie konstituiert nicht nur die Identität der einzelnen Protagonisten und deren Verhältnis zueinander, sondern auch die höfische Kultur als solche. Die Untersuchung systematisiert die Situationen des Verzehrs und unterscheidet dabei zwischen dem einsamen Mahl, dem geteilten Mahl zu zweit und dem gemeinschaftlichen höfischen Mahl. Die gemeinsame höfische Mahlzeit stellt den Regelfall des Verzehrs dar. Als ständig wiederkehrende Handlung in einer Kultur, die sich durch nonverbale rituelle Kommunikation auszeichnet, ist sie ein elementarer Bestandteil des höfischen Lebens. Einsame oder zu zweit verzehrte Mahlzeiten sind hingegen Abweichungen von der Norm.

Schlüsselwörter: höfischer Roman, höfische Mahlzeit, rituelle Kommunikation, Devianz.

428

QUENSTEDT, Falk. „Indien, Mirabilienorient“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 297-315.

RAUMANN, Rachel. „Ironie und frühe Formkunst. Bernger von Horheim und die Phasen des Minnesangs“. Euphorion 112, Ausgabe 3 (2018), 323-350.

REGN, Gerhard. „Der wilde Traum. Herzmäre und Sakralisierung der Minne in Dantes ,Vita nova“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 257-280.

REICH, Björn. „Die Geschichte zweier Kaufleute. Zur Polysemie von Exempelerzählungen anhand eines Beispiels aus dem Schachbuch Heinrichs von Beringen“. narratio und moralisatio. [C-REICH and SCHANZE]: 101-122.

Innerhalb einer tugendethischen Moraldidaxe geht es nicht darum, feststehende Normen zu vermitteln, sondern den Belehrten in die Lage zu versetzen, situativ richtig zu reagieren. Ziel ist es, ihn zur Erkenntnis anzuregen: zur Selbsterkenntnis, zur Erkenntnis des Guten und zur Gotteserkenntnis. Exempel leisten innerhalb der vormodernen Ethik einen wichtigen Beitrag zu diesem Erkenntnisgewinn. Sie sind in vielen Fällen keineswegs simple und einschichtig konzipierte Erzählungen, die einen bloßen Sachverhalt illustrieren, auch wenn die moralisatio dies bisweilen nahelegen mag. Am Beispiel der Geschichte zweier Kaufleute aus dem Schachzabelbuch Heinrichs von Beringen wird gezeigt, wie die exempla in einer durch die hermeneutische Praxis des mehrfachen Schriftsinns geschulten polysemen Lektürehaltung neben der illustratio der Verinnerlichung des Gelehrten (imaginatio) dienen und den erkennenden Blick auf Gott eröffnen können (ostentio).

Schlüsselwörter: Moraldidaxe, Selbsterkenntnis, ostentio.

REICH, Björn. „Saal“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 447-458.

REICH, Björn, and SCHANZE, Christoph. „Wer die bîschaft merken wil, der setz sich ûf des endes zil. Einführende Überlegungen zum Verhältnis von narratio und moralisatio“. narratio und moralisatio. [C-REICH and SCHANZE]: 1-13.

RENZ, Tilo. „Ferne-Utopien“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 129-145.

429

RENZ, Tilo. „Weg, Straße, Pfad“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 562-589.

REUVEKAMP-FELBER, Timo. „Experten und Expertenwissen am Fürstenhof des 12. und 13. Jahrhunderts“. Höfe und Experten. [C-FÜSSEL, KUHLE and STOLZ]: 19-38.

RIPPL, Coralie. „Obskure Träume. Der Traum vom Wilden als Spielfeld ,dunklen Erzählens in der höfischen Epik (,Parzival, ,Iwein, ,Tristan)“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 225-256.

RIPPL, Coralie, and SCHEIBEL, Nina. „Workshopbericht: „Was heißt eigentlich ,Sinn? Sinnkonstitution und historische Narratologie(n)““. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 437-440.

RODIN, Jesse. „The Songbook as Sensory Artifact“. Sensory Reflections. [C-GRIFFITHS and STARKEY]: 22-49.

ROHR, Christian. „Der Umgang mit Naturkatastrophen im Mittelalter“. Krisen, Kriege, Katastrophen. [C-ROHR, BIEBER and ZEPPEZAUER-WACHAUER]: 13-56.

ROHR, Christian, BIEBER Ursula, and ZEPPEZAUER-WACHAUER, Katharina. „Einleitung. Krisen, Kriege und Katastrophen in der mittelalterlichen Gesellschaft“. Krisen, Kriege, Katastrophen. [C-ROHR, BIEBER and ZEPPEZAUER-WACHAUER]: 1-12.

ROTH, Gunhild. „Neue Fragmente aus dem Nachlass von Harrtmut Beckers († 1996)“. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018), 303-307.

Im Nachlass von Hartmut Beckers († 1996) befanden sich außer der an die UB Freiburg gelangten Fragmente weitere, die seit Anfang 2017 in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz aufbewahrt werden. Es handelt sich um Blätter des (Ia.) Rennewart Ulrichs von Türheim und (Ib.) ein sehr fragiles Arabel des Ulrich von dem Türlin, beide gehören zu einem bereits bekannten Codex discissus, sowie weitere Fragmente (II.) der 430Christherre-Chronik und (III.) eines Schachzabelbuches in Versform. Die einzelnen Stücke werden kurz vorgestellt.

Schlüsselwörter: Christherre-Chronik, Schachzabelbuch, Ulrich von dem Türlin, Arabel, Ulrich von Türheim, Rennewart.

RUDOLPH, Alexander. Die Variationskunst im Minnesang. Studien am Beispiel Heinrichs von Rugge.Deutsche Literatur. Studien und Quellen 28. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Die grundlegende Beobachtung, dass es sich bei der mittelhochdeutschen Liebeslyrik um eine Kunst der Variation handelt, ist in der Forschung bisher nur partiell für eine konkrete Anwendung in der interpretatorischen Praxis konzeptualisiert worden. Alexander Rudolph begegnet diesem Desiderat mit einer methodischen Neubewertung der Variationskunst im Minnesang sowie einer umfassenden Textarbeit am Beispiel des Minnesängers Heinrich von Rugge. Dabei leistet die Studie zum einen Grundlagenarbeit für das Rugge-Korpus, das von der Forschung bisher weitgehend vernachlässigt wurde. Zum anderen zeigt sie, inwiefern sich am Rugge-Korpus exemplarisch zentrale Verfahren und Strategien der Variationskunst nachvollziehen lassen, die wesentlich für das Textverständnis im Minnesang sind. Ihre These ist es, dass eine Fokussierung auf die Dynamiken der Variation in der Interpretation von Einzeltexten auch die Auseinandersetzung mit den zahlreichen Korpora hochproduktiv macht, die weniger als außerordentliche, sondern vielmehr als konventionelle Beispiele für den Minnesang zu beschreiben sind. Somit zielt die Analyse des Rugge-Korpus auf Fragen und Problematiken, die die Gattung grundsätzlich betreffen.

Schlüsselwörter: Gattungsproblematiken, Interpretation.

RÜTHER, Hanno. Grundzüge einer Poetologie des Textendes der deutschen Literatur des Mittelalters. Studien zur historischen Poetik 19. Heidelberg: Winter, 2018.

Ob ein Text als Kunstwerk Geltung beanspruchen kann, zeigt sich nicht zuletzt an der Gestaltung seines Endes. Die Literaturwissenschaft hat sich bislang jedoch kaum systematisch mit dem Textende befasst. Diesem Desiderat entspricht die vorliegende Arbeit in Bezug auf erzählende Texte des deutschen Mittelalters. Methodisch wird dazu jedes Textende als Zusammenspiel von Handlungsende, Textschluss und materiellem Textende beschrieben. Historisch werden etwa 30 Texte aus dem Zeitraum vom 9. bis zum 16. Jahrhundert detailliert untersucht.

Dabei erweist sich die althochdeutsche Literatur als strukturell mündlich geprägt und strebt einen quasi formelhaften Schluss an. Je eigene Deutungsabsichten des 431Stoffes zeigen die Schlussgestaltungen der deutschsprachigen Tristandichtungen. Hartmann von Aue entwickelt in seinen erzählenden Texten eigenständige, von den Vorlagen abweichende Schlusskonzeptionen. Spätmittelalterliche Erzählungen vom Ehebruch versuchen, Anschlusskommunikation zu initiieren und zu steuern.

Schlüsselwörter: Narratologie, Tristanromane, Versroman, Schwankerzählung, Artusromane, Schlusskonzeption.

RUGE, Nikolaus. „Stadt, Markt, Platz“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 502-518.

RUZZENENTI, Silvia. „Zu Durs Grünbeins lectura Dantis“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 187-216.

SAGER, Alexander. „Crusade in the Bedroom. Carmen Buranum no. 48 and Otto von Botenlouben´s wie sol ich den riter nu gescheiden“. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018), 162-180.

Der Aufsatz bietet eine neue Lektüre von Carmen Buranus Nr. 48 als integraler lateinisch-volkssprachiger Mischtext. Die weltliche Minne, vertreten durch die Tagesliedstrophe Ottos von Boutenlouben, wird durch den Kreuzzug förmlich überschrieben, der Weckruf des Tagelied-Wächters, von der Dame weitergeleitet, gerät zum Kreuzzugsaufruf an den Ritter. Das Lied wird auf ca. 1213 datiert und in Zusammenhang gesehen mit dem fünften Kreuzzug, dessen propagandistischer Vorlauf in höfischen deutschen Kreisen Kontroversen auslöste (Walther von der Vogelweide, Thomasin von Zerklaere).

Schlüsselwörter: Kreuzzug, Tagelied, Wächter.

SALAMA, Dina Aboul Fotouh Hussein. „Interkulturelle Mediävistik als Projekt. Perspektiven und Potentiale vormoderner Transkulturalität: Herzog Ernst (B) und Die Geschichten aus 1001 Nacht“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 27-54.

This study proposes a new concept of Intercultural Medieval Studies, following Heimböckels and Weinbergs notion of interculturality as a project. It conceptualizes cultural diversity as a process of communicative entanglements, connections, experiences etc. that have always already transgressed cultural boundaries. Such cultural fusions influence identity constructions and cultural life in general, and in particular, they shape premodern literature in multiple ways. After discussing various concepts of culture, with special emphasis 432on the difference between interculturality and transculturality, which this study regards as complementary terms, the study explores the application of inter- and transculturality in academic teaching as well as in research. It suggests topics and literary works that can be associated with different concepts of culture, and exemplifies one such association in a case study that compares the description of the East in the anonymous novel Herzog Ernst (B) with similar motives and narratives in The Stories of the 1001 Nights, putting emphasis on moments of astonishment as a “liminal phenomenon” (Heimböckel/Weinberg), and on the affects that determine cultural contact and interaction.

Schlüsselwörter: cultural fusion, premodern literature, cultural interaction.

SCHANZE, Christoph. Tugendlehre und Wissensvermittlung. Studien zum ,Welschen Gast Thomasins von Zerklaere. Wissensliteratur im Mittelalter 53. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2018.

Das Buch bietet einen neuen Zugang zum Welschen Gast, indem es die Kategorie Wissen ins Zentrum der Analyse stellt. Dabei ist eine umfassende moraldidaktische Okkupation verschiedener Wissensbereiche zum Zweck der Vermittlung von ethischem Orientierungswissen zu beobachten, denn Tugendlehre und Wissensvermittlung gehen bei Thomasin Hand in Hand. Die Struktur und die unterschiedlichen Strategien, die er zur Präsentation von Wissensbeständen und Lehrinhalten nutzt, sind immer auf den konkreten Textzusammenhang und das aktuelle Thema sowie den didaktischen Zweck ausgerichtet. Diese Erkenntnis ermöglicht ein adäquates Verständnis des Werks und damit eine neue Gesamtdeutung.

Schlüsselwörter: Moraldidaktik, Ethik.

SCHANZE, Christoph. „Viel Lärm um nichts? Erzählen ohne Moral im Erec“. narratio und moralisatio. [C-REICH and SCHANZE]: 53-68.

Im Vorfeld des finalen Kampfes der Joie de la curt-Aventüre erzählt Erec seinem Kontrahenten Mabonagrin eine Fabel, allerdings ohne schemagerecht ein Pro- oder Epimythion anzufügen, durch das die Fabel mit einer expliziten moralisatio versehen würde. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Bedeutung der fehlenden moralisatio zukommt und wie sich Erecs Fabel-Binnenerzählung zur narratio des gesamten Romans verhält.

Schlüsselwörter: Fabel, fehlende moralisatio, Fabel-Binnenerzählung.

SCHANZE, Christoph. „Zelt“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 608-620.

433

SCHATZMANN, Colin. Die Metasprache der Liebe. Poetologische Implikationen in Hadamars von Laber «Jagd» und in der «Minneburg». Deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700 52. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018.

Wie redet man über Liebe und vor allem – wie redet man über das Reden über Liebe? Diese Fragen stellen sich zwei narrative Großformen des 14. Jahrhunderts: Hadamars von Laber Jagd und die anonym überlieferte Minneburg. Sie entwerfen in der komplexen Konstellation der zeitgenössischen, liebesthematischen Dichtung zwei jeweils unterschiedliche Antworten darauf, die ihnen selbst einen Sonderstatus zukommen lassen.

Ihre Positionen innerhalb des poetologischen Diskurses stehen zueinander in direkter Konkurrenz. Insbesondere mithilfe verschiedener Schreibweisen, die von (Klang-)Rhetorik, Intertextualität und Metaisierung geprägt sind, arbeiten sie an einer eigenen Metasprache, die gleichzeitig verschiedene Diskurse und Genera miteinander verschränkt. Sie verhandeln damit nicht mehr nur allegorische Modelle für das Lieben, sondern sie ziehen eine zusätzliche Metaebene in ihre Texte ein und beteiligen sich am poetologischen Diskurs ihrer Zeit über das angemessene, affektgetreue und affektgesteigerte Sprechen über die Liebe. Damit kommunizieren sie ihre jeweils eigene Poetologie im Spannungsfeld von Inhalt und Form, von Tradition und Innovation.

Schlüsselwörter: Minne, Diskurse, Allegorie.

SCHAUCH, Yvonne C. Parzivals Weg zum Artusritter. Über die Erringung höfischer Identität. Kultur, Wissenschaft, Literatur. Beiträge zur Mittelalterforschung 33. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018.

Parzivals ritterliche Identität gilt gemeinhin als „Übergangsidentität”, tatsächlich bildet sie die unabdingbare Voraussetzung für sein Gralkönigtum. Dabei entspricht seine Identitätsgenese seiner Fortbewegung im Raum, es ist buchstäblich ein Werde-Gang. Das vorliegende Werk befasst sich mit der Entstehung dieser höfischen Identität Parzivals unter dem Gesichtspunkt seiner zunehmenden Teilhabe am kulturellen Gedächtnis der Artusgesellschaft. Dieser Forschungsansatz erlaubt grundlegend neue Deutungen für scheinbar umfassend untersuchte Aspekte des Gralsepos: Parzivals Kindheit in Soltane, die dortige Gemeinschaft und ihr höfischer Kern, Parzivals tumpheit als Signum seiner Liminalität, das Epitheton Wâleis, seine Erziehung durch Gurnemanz und nicht zuletzt sein Schweigen vor dem Gral.

Schlüsselwörter: Identitästkonstruktion, Rittertum, Gralsepos.

SCHEUER, Hans J. „Das Wilde und das Apokryphe. Salman und Morolf in der Tradition des Anulus Salomonis: Investitur, Dämonologie, 434Exorzismus“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 157-182.

SCHICHTA, Gabriele. „Kemenate, Gemach, Kammer“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 341-352.

SCHLECHTWEG-JAHN, Ralf. „Land“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 386-396.

SCHLECHTWEG-JAHN, Ralf. „Gott erzählen. Überlegungen zum Religiösen in der Buhlschaft auf dem Baum“. Mären als Grenzphänomen. [C-WAGNER]: 257-276.

SCHLÜTER, Vanessa. Wissen im Herzen der Dichtung. Kardiozentrische Lyrik von Petrarca bis Marino. Romanica 5. Göttingen: V&R Unipress, 2018.

Francesco Petrarca, Gaspara Stampa und Giovan Battista Marino bedichten nicht nur liebende, brechende und sich verzehrende, sondern auch seufzende, kochende und kopulierende Herzen. In diskurshistorischer Perspektive kann das Herz in der petrarkistischen Dichtung als epistemologischer Kristallisationspunkt untersucht werden, an dem sich das zeitgenössische Wissen vom menschlichen Körper und der ihn umgebenden Welt ablagert. Der Suche nach den an der Herzdarstellung ablesbaren Wissensbeständen liegt die These zu Grunde, dass das menschliche Herz bis zur Entdeckung seiner physiologischen Funktionsweise im Jahr 1628 ein enormes Metaphorisierungspotential bot und religiöse, naturphilosophische, medizinische und nicht zuletzt erotische Aspekte problemlos integrieren konnte.

Schlüsselwörter: Diskurshistorische Perspektive, Herzdarstellungen, Metapher.

SCHMID, Florian. Die Fassung *C des Nibelungenlieds und der Klage. Strategien der Retextualisierung. Hermaea. Neue Folge 147. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Die Studie untersucht die Vermittlungs- und Konstitutionsleistung der Fassung *C des Nibelungenkomplexes als Teil eines Gesprächs über die Form eines angemessenen Erzählens in Bezug auf den materialen Befund, die Bedingungen einer Literarisierung des Nibelungenstoffs, die Merkmale eines Lied und Klage umfassenden Erzählverbunds, das Plus-/Minusmaterial hinsichtlich formaler, inhaltlicher und erzähltechnischer Aspekte sowie der Medialität.

Schlüsselwörter: Erzählen, Literarisierung.

435

SCHMID, Florian, and HANAUSKA, Monika. „Meer, Ufer“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 412-426.

SCHMIDT, Klaus M. „Psycholexikologische Annäherungen an Gewalt und Krieg im Mittelalter. Suchstrategien mit der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank (MHDBDB)“. Krisen, Kriege, Katastrophen. [C-ROHR, BIEBER and ZEPPEZAUER-WACHAUER]: 233-292.

SCHMIDT, Siegrid. „Trauerarbeit im Nibelungenlied und in der Klage. Eine Psychostudie zur Katastrophen-Bewältigung“. Krisen, Kriege, Katastrophen. [C-ROHR, BIEBER and ZEPPEZAUER-WACHAUER]: 315-332.

SCHMITZ, Florian. Der Orient in Diskursen des Mittelalters und im «Willehalm» Wolframs von Eschenbach. Kultur, Wissenschaft, Literatur. Beiträge zur Mittelalterforschung 32. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018.

Der «Willehalm» Wolframs von Eschenbach erzählt von einem der großen Konflikte des Mittelalters. Dieser Band zeigt, wie systematisch sich Wolfram verschiedener Diskurse seiner Zeit bedient, um eine polyperspektivische Erzählung zu schaffen, die der Komplexität der damaligen Welt gerecht wird. Der diskursanalytische Ansatz beschreibt anhand von Quellen die Wissensbestände, Gesetzmäßigkeiten und Strategien verschiedener maßgeblicher Diskurse des Mittelalters, um darzustellen, welche Rolle diese Formationen im «Willehalm» spielen und wie sie sich auf das Gefüge der Figuren auswirken. Aus dem Spiel der Diskurse, das ein geschultes Ordnungsdenken erkennen lässt, können so Erkenntnisse abgeleitet werden, die zum Teil über das Ende des Erzählens hinaus verweisen.

Schlüsselwörter: Diskursanalyse, Ordnungen.

SCHNEIDER, Christian. „Welt ir nu gerne schowen, so hoeret vil bereit. Raumwahrnehmung und Wahrnehmungsräume in der frühen höfischen Epik“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 193-232.

This essay examines the reciprocal relationship between the representation of space and spatial perception in medieval German epics of the early courtly period (ca. 1150-1190). My starting point is a pragmalinguistic understanding of ,text that defines text as a speech act that is transmitted from the primary situation of immediate perception, shared by everyone participating in face-to-face 436communication, to a distended, or secondary, speech situation. I argue that the representation of narrative space in epics such as the Middle High German ,Song of Roland, ,König Rother, ,Herzog Ernst, and others, is fundamentally influenced by the perceptual conditions of the audio-visual performance as a situation in which primary and secondary speech situations are being merged. Specifically, I look at the seemingly amorphic representation of the story world in medieval narratives, at the use of deictic markers, at traces of a stage-like representation of narrative space, and at narrated spatial perception to underscore my argument. Phenomena of alterity in the way space is represented in medieval narratives can thus be explained in terms of their being performed orally and acted out by a reciter. My essay contributes, from the perspective of space in narrative, to our understanding of vernacular epics of the second half of the twelfth century as texts in the ,unfolding of literature-texts that assume an intermediary status between performance-oriented and book-oriented mediality.

Schlüsselwörter: ,Song of Roland, ,König Rother, ,Herzog Ernst, performance.

SCHNEIDER, Christian. „Turm, Zinne, Mauer“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 532-546.

SCHNELL, Rüdiger. Tod der Liebe durch Erfüllung der Liebe? Das paradoxe amoureux und die höfische Liebe. Göttingen: V&R Unipress, 2018.

Endet mit der geschlechtlichen Vereinigung die Liebe des Mannes zur zuvor leidenschaftlich begehrten weiblichen Person? Diese Frage hat jahrzehntelang die Forschung zum mittelalterlichen Minnesang und zur höfischen Liebe beschäftigt. Mit und nach Leo Spitzer (1944) galt es als ausgemacht, dass die Trobadors auf die Erfüllung ihrer Liebe verzichtet hätten, um nicht das als süß empfundene Begehren nach dieser Erfüllung zu verlieren. So sei also die Liebe der Trobadors von einem Paradox bestimmt: die sexuelle Vereinigung zu begehren und zugleich auf sie zu verzichten. Die vorliegende Studie fragt, inwieweit diese These vom paradoxe amoureux angesichts der (späteren) Einsichten der Trobadorforschung über Aufführung, Repräsentativität und Performativität noch Gültigkeit beanspruchen darf. Überdies wird die Vorstellung vom Tod der Liebe durch Erfüllung der Liebe in einen größeren Diskurshorizont gestellt.

Schlüsselwörter: Trobadorforschung, Begehren, Liebesdiskurs.

SCHÖLLER, Robert. „Gegen Hitler! Gegen Siegfried! Anti-Nibelungisches in der österreichischen Literatur der 1930er-Jahre“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 41-60.

437

SCHULTZ-BALUFF, Simone. Wissenswelt triuwe. Kollokationen – Semantisierung – Konzeptualisierung. Germanistische Bibliothek 59. Heidelberg: Winter, 2018.

Treue gilt ungebrochen als wichtigster ethischer Faktor und grundlegendes gesellschaftkonstituierendes Element des Mittelalters. Die vorliegende textsortenübergreifende Studie geht erstmals der Konzeptualisierung von Treue in deutschsprachigen Texten des Mittelalters auf breiter Materialbasis nach. Knapp 800 Belegstellen aus Prosa- und Verstexten aller Themenbereiche (Poesie, Religion, Geschichte, Recht u. a. m.) von den Anfängen volkssprachiger Schriftlichkeit bis um 1350 bilden die Grundlage.

Die Auswertung und Analyse erfolgt konsequent lexembezogen und ausgehend von den Verwendungsweisen von mhd. triuwe, ahd. triuwa und as. treuwa nebst der mit un- präfigierten Formen. Hierfür werden die diskurslinguistische Mehr-Ebenen-Analyse und die Frame-Semantik auf die historische Textsituation angepasst und hinsichtlich der Handhabung und Visualisierung größerer Belegmengen erprobt. Die Studie versteht sich als Plädoyer für das Zusammengehen von sprachlichen und literaturwissenschaftlichen Ansätzen, wenn es darum geht, historische Wissensbereiche zu erfassen und zu analysieren.

Schlüsselwörter: Diskursanalyse, Historische Semantik, Begriffsgeschichte, Bedeutungswandel.

SCHULZ, Monika. „Das Eigene und das Fremde in der Logik von Hierarchisierung und Dominanz in Gottfrieds Tristan“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 73-94.

The study exemplifies with Gottfrieds Tristan, how subtle medieval texts handle intercultural coded, but distinctly different social structures (here: gender) by strategies of inclusion and exclusion, respectively, by spatial arrangement (Heterotopia). The Own (i.e., the essential patriarchal structure of courtly culture) and the Foreign (i.e., the gendersymmetric social structure in Gottfrieds Ireland) are arranged into a system of hierarchy and dominance. Gottfrieds Foreign is not a simple fairytale-like alterity of his Own; rather, within the Foreign he deals with the prominent gender-discourse of early Irish legal documents (Cáin lánama) and myth-analogous narratives (e.g. Táin Bó Cuailnge). While Gottfrieds Foreign can be connected to the courtly code (i.e., the Own) by the ideal of the courtly vrouwe, respectively, while the Foreign does not reject the courtly infiltration, this compatibility cannot be detected at all in Gottfrieds precursor Eilhart; his narrated world is a laic warrior society.

Schlüsselwörter: Isolde, Táin Bó Cuailnge, gender.

438

SCHULZE, Joachim. Die Bilder zum italienischen Minnesang im Canzoniere Palatino. Schriften und Vorträge des Petraca-Institus. Dritte Folge 1. Heidelberg, Winter: 2018.

Die Bilder des Canzoniere Palatino, der als einzige der drei großen Liedersammlungen der frühen italienischen Lyrik mit Miniaturen versehen ist, sind bisher überwiegend als Illustrationen der jeweiligen Texte gedeutet worden. Eine sorgfältige ikonographisch-ikonologische Analyse ergibt jedoch, dass fast drei Viertel der argestellten Szenen keinen prägnanten Textbezug haben, vielmehr durch ihre Figuren, deren Positionierung und Gebärden performativ auf die höfische Vortragssituation verweisen: auf Auftritt oder Abgang, auf mögliche theatralische Gestaltung, auf die allgemeine Befähigung zu conversatio bzw. piacevolezza.

Mehrheitlich geht es um mustergültiges Verhalten beim Vortrag. Das lässt an einen Einfluss des auf Verhaltenslehren spezialisierten Francesco da Barberino auf das Bildprogramm denken, der auch in den beiden großen Bildern eines Amorhofs und einer lyrischen Huldigungsszene durchscheint. Der Canzoniere Palatino wäre somit eine Art bildliches „speculum curialitatis“.

Schlüsselwörter: Minnesang, italienische Lyrik.

SCHWARZBACH-DOBSON, Michael. Exemplarisches Erzählen im Kontext. Mittelalterliche Fabeln, Gleichnisse und historische Exempel in narrativer Argumentation. Literatur – Theorie – Geschichte 13. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018.

Dieser Band widmet sich den rhetorischen Funktionen exemplarischer Kurzerzählungen – Fabel, Gleichnis, historisches Exempel – im Mittelalter. Untersucht wird dabei im engeren Sinn, wie mittelhochdeutsche Kurzerzählungen in verschiedenen Kontexten, etwa Chroniken oder didaktischen Texten, als Argumente fungieren. Aufbauend auf neueren Forschungen zu einer Epistemologie des Exemplarischen, zur Topik und Metaphorik werden Kurzerzählungen als überzeugungsfähige narrative Argumente verstanden, die topisches Erfahrungswissen speichern und argumentativ einsetzen können. Auch verschiedene Sammlungen an Kurzerzählungen (wie etwa Ulrich Boners Edelstein) werden auf ihre rhetorischen Inhalte befragt. Gezeigt wird dabei, dass sich exemplarische Kurzerzählungen nicht auf eine – bisher vielfach konstatierte – Funktion der Illustration einer Lehre beschränken lassen, sondern ein weites Reservoir an rhetorischen Schlussfiguren abdecken.

Die Arbeit gibt damit wichtige neue Impulse für die Erforschung von Fabel, Gleichnis und Exempel im Mittelalter. Sie zeigt, dass der Status exemplarischer Kurzerzählungen im Bereich rhetorischer Multifunktionalität anzusiedeln ist und bietet mit ihrer Bündelung innovativer Theorieansätze neue Wege zur Analyse.

Schlüsselwörter: Chronik, Topik, Metaphorik.

439

SEEBER, Stefan. „Global Patterns – Local Adaptions: The Magelone-Story and Its German Translation (1527) in Context“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 127-136.

SEEBER, Stefan. „„Stahlharte Frau“. Ernst Hardts Gudrun-Drama (1911) als produktive Mittelalterrezeption“. Euphorion 112, Ausgabe 3 (2018), 369-398.

SEELYE, Martin J. „Der Körper der Königin: Zum Verständnis der Dido-Figur in Heinrichs von Veldeke „Eneasroman““. ZfdPh 137, Ausgabe 1 (2018), 1-25.

Vor dem Hintergrund gender- und herrschaftstheoretischer Überlegungen wird die erzählerische Darstellung des weiblichen Körpers in der Dido-Episode des „Eneasromans“ analysiert. Die fehlende Beschreibung von Didos Körper zu Beginn der Episode wird dabei darauf zurückgeführt, dass ihr biologischer Körper mit Macht unvereinbar ist. In dieser Perspektive erklärt sich Didos Untergang durch die spätere Beschreibung ihres Körpers als Objekt sexueller Begierde und dessen Inbesitznahme durch Eneas.

Schlüsselwörter: Geschlechterkonstruktion, Gender, Feminität, feminine Macht.

SEIDEL, Robert. „Epische Habsburgerpanegyrik aus der Feder eines streitbaren Lutheraners. Nicodemus Frischlins ,,Panegyrici tres“ auf Maximilian II. und Rudolf II. (1577)“. Zeitschrift für Germanistik 28, Ausgabe 1 (2018): 25-48.

Der württembergische Späthumanist Nicodemus Frischlin (1547–1590) verfasste nach dem Tode Kaiser Maximilians II. drei Lobschriften in lateinischen Hexametern (Panegyrici tres, Tübingen 1577), in denen er die Leistungen des verstorbenen Herrschers rühmte und dessen jungen Nachfolger Rudolf II. in die Erfolgsgeschichte des Hauses Habsburg einreihte. Eine detaillierte Untersuchung ausgewählter Passagen des Textkonvoluts zeigt, dass Frischlin in produktivem Rückgriff auf Elemente des antiken Heldenepos zeithistorische Ereignisse, Konflikte und Lösungsoptionen zur Sprache brachte, deren Relevanz für die intendierten Leser außer Frage stand. Für den gelehrten Adressaten lag ein besonderer Reiz darin, die verschiedenen intertextuellen Verfahren – von der Gattungsreferenz bis zum wörtlichen Zitat – zu entschlüsseln und das spezifisch panegyrische Potenzial der gewählten literarischen Strategien zu würdigen.

Schlüsselwörter: Epos, Neulateinische Literatur, Vergil, Verspanegyrik.

440

SELMAYR, Pia. „Tor, Tür, Treppe, Fenster“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 519-531.

SIEBER, Andrea. „Zeitreisen zum Nibelungen-Mythos. Überlegungen zur Mara und der Feuerbringer-Trilogie von Tommy Krappweis“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 181-205.

SIMPSON, James R. „Hearing and Regarding Animal Pain in Heinrichs Reinhart Fuchs and Kaulbachs Reineke Fuchs Illustrations“. Oxford German Studies 47, Ausgabe 1 (2018), 17-34.

SOLOMON, Kristýna. „Der alttschechische Tristan-Roman. Ein ambitioniertes Werk des ausgehenden 14. Jahrhunderts“. Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie. [C-BENDHEIM and HEINZ]: 141-152.

SOLOMON, Kristýna. „Den Tristan-Roman re-texten. Einige Thesen zu den Retextualisierungsstrategien in den in Böhmen entstandenen und rezipierten Tristan-Dichtungen“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 95-108.

This paper deals with chosen aspects of retextualisation strategies, shown in the example of Gottfrieds epigones. The leading question is the relationship between the so-called »ma-teria« and »artificium«, whereby different statements concerning the dichotomy are to be presented. As the artistic intentions are often presented in the prologues, we point out the different positions of Ulrich and Heinrich, who completed Gottfrieds novel. The perception of the »materia« by the Czech »interpreter« is to be illustrated by the example of the potion-episode.

Schlüsselwörter: lrich von Türheim (ca. 1195-ca. 1250), Heinrich von Freiberg (um 1300), Old Czech Tristan-novels, potion-episode.

SPETIA, Lucilla. „Multiple Readings of the Partenopeus de Blois – Tradition in Medieval Europe“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 71-89.

STOCK, Markus. „wilde, wilder muot, wildekeit. Bildgebende Verfahren und wilde-Metaphorik im Minnesang“. wildekeit. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 343-374.

STÖRMER-CAYSA, Uta. „Fīfel und Drachenblut. Mythologeme und Wissenssedimente des Beowulf in interkultureller Verhandlung“. ZiG 9, Ausgabe 2 (2018), 109-132.

441

This contribution addresses the question of what happens to mythologems when they are integrated into a complex narrative and this narrative is in turn transmitted in a time of cultural change. Two examples drawn from Beowulf are discussed: the race of the Fifel, who are mentioned in other Old English texts and also appear in Scandinavian poetry, and the dragon fight – more precisely, the treatment of the dead dragon, in which Beowulf differs clearly from the Wölsungen material of the Scandinavian and German traditions.

Schlüsselwörter: Edda, Snorri Sturluson (1179-1241), Nibelungenlied, myth, remythification.

STREIT, Dominik. „Von Soltane nach Munsalvaesche. Raum und Zeit im ,Parzival Wolframs von Eschenbach“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 233-266.

Analysing the relevant temporal and local stations in the Parzivaland Gawan-plot in Wolfram of Eschenbachs ,Parzival, this contribution demonstrates to what extent Wolfram both takes over and adapts typical narrative techniques of courtly epics. The topography of ,Parzival turns out to be remarkably exact, both on the macro-level (the ,world consisting of Orient and Occident) and on the micro-level and its ramifications (the area around the Grail-castle, Trevrizents cell as a spatial ,anchor). Similarly, ,time in ,Parzival can often be precisely measured so that certain moments of the plot are set in exact chronometric relation to one another. Yet overall this comparatively high precision of the spatio-temporal layout does not become dominant. Space in particular is tied to the protagonists itinerary, and cyclical concepts of time such as that of the ecclesiastical year mask questions of before and after.

Schlüsselwörter: Gawan-plot, itinerary.

TERHORST, Magdalena. Gottfrieds Tristan lesen: Prolog, Haupttext, Wortpaare. Kultur, Wissenschaft, Literatur. Beiträge zur Mittelalterforschung 31.. Berlin u. a.: Peter Lang, 2018. Der Band möchte nachweisen, dass es einen inhaltlichen Zusammenhang von Prolog und Haupttext in Gottfrieds Tristan gibt. Die Autorin macht dies insbesondere an Wortpaaren des Prologs fest, die im Haupttext wiederkehren. Mit Hilfe der Ergebnisse der Wortuntersuchungen gelingt es, den Prolog auf eine neue Art zu lesen – nämlich mit den Wortbedeutungen, die der Haupttext des mittelalterlichen Romans intendiert. Diese Lektüre geht weit über die bisher im Zentrum stehende rhetorische Bedeutung des Textstücks hinaus. Ein Ausblick auf Gottfrieds Fortsetzer, Hartmanns von Aue Gregorius und Iwein sowie Wolframs von Eschenbach 442Parzival belegt, dass es sich bei diesen Beobachtungen in Gottfrieds Text um ein bewusst gestaltetes Konzept handeln muss, das sich nur auf wenige Vorbilder stützen kann.

Schlüsselwörter: Wortuntersuchungen, Wortbedeutungen.

TERRAHE, Tina. „Feenroman oder Kreuzzugspropaganda? Die Melusine des Thüring von Ringoltingen im soziokulturellen und zeithistorischen Kontext“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 155-167.

THEILLOUT, Christine. „Altes Drachenblut in neuen Erzählungen. Die Wiederkehr mittelalterlicher Drachenmotive in der modernen Fantasyliteratur“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 131-168.

TOMASEK, Tomas. „Babylon, Jerusalem“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 40-63.

TRAULSEN, Johannes. „Wüste, Wildnis, Einöde“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 599-607.

TSCHACHTLI, Sarina. „Sexuelle Ethik und narrative Kontrolle. Zur Grenzüberschreitung in der Halben Birne A“. Mären als Grenzphänomen. [C-WAGNER]: 159-172.

TVDRÍK, Milan. „Vom Minnesang am Hofe der letzten Přemysliden zur prähumanistischen Prosa der Stadtschreiber unter den Luxemburgern (1290-1420). Die neuen Wege tschechischer und deutschböhmischer Dichtung im Goldenen Zeitalter Karls IV.“. Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie. [C-BENDHEIM and HEINZ]: 73-84.

UNZEITIG, Monika. „Irdisches Paradies“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 331-340.

VELTEN, Hans R. „Figurationen des Zwerges in mittelalterlicher Literatur und im Fantasyroman: Tolkien, Heitz, Rehfeld“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 111-130.

443

VETTER, Angila. Textgeschichte(n). Retextualisierungsstrategien und Sinnproduktion in Sammlungsverbünden. Der Willehalm in kontextueller Lektüre. Philologische Studien und Quellen 268. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018.

Nur ein einziges Mal ist der Willehalm Wolframs von Eschenbach allein überliefert, sonst präsentiert er sich stets in Verbindung mit anderen Texten in Sammelhandschriften.

Zahlenmäßig dominiert die Überlieferung der sogenannte Willehalm-Zyklus, der Wolframs Text in Kombination mit den Ergänzungsdichtungen Ulrichs von dem Türlin (Arabel) und Ulrichs von Türheim (Rennewart) zeigt. Während dieser Zyklus in seinen Formen und Funktionen gut erschlossen ist, stellt die Erforschung der übrigen Überlieferungsverbünde des Willehalm, die ihn mit ganz unterschiedlichen geistlichen und weltlichen Erzähltexten kontextualisieren, ein Forschungsdesiderat dar. Die Arbeit verbindet literaturästhetisch-poetologische Herangehensweisen und Erkenntnisse editionsphilologischer Verfahren der Material Philology sowie der Überlieferungsgeschichtlichen Methode. Sie geht den Lektüreangeboten der Arrangements des Willehalm mit weiteren Texten in den Sammlungsverbünden nach und zeigt über die kontrastive Darstellung die Bedeutungspotentiale dieses Werks in neuen Zusammenhängen.

Schlüsselwörter: Überlieferungsverbünde, Editionsphilologie.

VETTER, Angila. „Hie hat dat herze ein ende. Das Herzmære Konrads von Würzburg als Erzählschluss des Willehalm Wolframs von Eschenbach – Eine Lektüre des Fragments 35“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 211-232.

VIRCHOW, Corinna. „Von der Kraft der Imagination zwischen Text und Textilien. Enite, Jeschute, Jadis, Atréju und Daenerys“. Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman. [C-BUSCH and VELTEN]: 81-96.

Vodrážková, Lenka. „Die Zeit der Luxemburger in Böhmen im Spiegel der wissenschaftlichen Tätigkeit der ersten Prager Germanisten nach 1882“. Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie. [C-BENDHEIM and HEINZ]: 53-72.

VOLLMANN, Justin. „See, Teich, Pfütze“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 476-487.

VORLÄNDER, Marie, and WICK, Maximilian. „Bad“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 64-74.

444

WACHINGER, Burghart. „Handschriften und Editionen“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 3-12.

WAGNER, Silvan. „Grenze“. LiterarischeOrte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 225-240.

WAGNER, Silvan. „Spur, Fährte“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 488-501.

WAGNER, Silvan. „Grenzbetrachtungen. Paradoxie, Beobachtung und Sinn in Mären“. Mären als Grenzphänomen. [C-WAGNER]: 13-40.

WALDMEIER, Daniel. Ritterliche Heilsgeschichten. Eine Untersuchung medialer Dynamiken im «Prosa-Lancelot». Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 37. Zürich: Chronos, 2018.

Der mittelhochdeutsche Prosa-Lancelot gehört nicht nur zu den eindrücklichsten Zeugnissen mittelalterlicher Dichtkunst, sondern auch zu den eigentümlichsten: Im 13. Jahrhundert in Frankreich entstanden, verquickt der gigantische Romanzyklus arthurisches Rittertum, Gralswelt und christliche Heilsgeschichte. Daniel Waldmeier geht unter Einbezug der altfranzösischen Tradition der Frage nach, wie weit das Prinzip einer geistlichen Umcodierung ritterlicher Erzählwelt trägt. Dabei werden neue Wege beschritten: Die Erkundung des Spannungsfeldes von Weltlichem und Geistlichem geschieht unter mediologischen Gesichtspunkten. Ins Zentrum rücken spektakuläre Schriftszenarien und Quellenfiktionen, aber auch in der Erzählwelt erscheinende Objekte, Vermittlerfiguren, Bilder oder transzendente Stimmen. Denn Mediales tritt in dem monumentalen Erzählexperiment vor allem dort an die Oberfläche, wo unterschiedliche Semantiken in prekärer Weise aufeinanderprallen.

Schlüsselwörter: Rittertum, Gralswelt, geistliche Umcodierung, Epik.

WEINBERG, Manfred. „Der Herr vom Hradschin. Zu Franz Spundas historischem Roman über Karl IV.“. Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie. [C-BENDHEIM and HEINZ]: 85-100.

WENZEL, Franziska. „Frauenlob und der Meistergesang“. Handbuch Frauenlob.[C-LAUER and STRÖMER-CAYSA]: 173-206.

445

WICK, Maximilian. „Car molt a entre faire et dire. Reflexionen von Sprache und (Ur-)Schuld im Roman de Renart und im Reinhart Fuchs“. LJb 59 (2018), 27-51.

WIESINGER, Michaela. „Feenreste. Zur latenten Feenhaftigkeit hofferner Frauenfiguren in Diu Crône Heinrichs von dem Türlin“. JIAS 6, Ausgabe 1 (2018), 46-69.

WINST, Silke. „Gebirge, Berg, Tal“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 179-189.

WINST, Silke. „Schlachtfeld, Turnierplatz“. Literarische Orte in deutschsprachigen Erzählungen des Mittelalters. [C-RENZ, HANAUSKA and HERWEG]: 459-475.

WIRTZ, Annika, and ZIEGELER, Hans-Joachim. „Der schone vundelinc. Ergänzungen zur sog. „Amorbacher Handschrift“ des deutschen Prosa-„Lancelot“ – Zwei Doppelblätter einer Handschrift aus Mespelbrunn“. ZfdPh 137, Ausgabe 3 (2018), 329-380.

Zwei neuerdings aufgefundene, im 16. Jahrhundert als Buchumschlag verwendete Pergamentblätter sind Teil einer Handschrift des deutschen Prosa-„Lancelot“ aus dem 13. Jahrhundert. Der enthaltene Text zeigt keinerlei Spuren des Mittelniederländischen, sondern erweist sich als Übersetzung, die eng und unmittelbar an ihrer altfranzösischen Vorlage orientiert ist, dem entsprechenden Passus im „Lancelot en prose“ (ca. 1215–1230). Zudem war, wie sich auch jetzt wieder zeigt, die deutsche Übersetzung die erstaunlich gut bewahrte Vorlage für die Abschrift des 15. Jahrhunderts im Heidelberger Cpg 147, dem einzigen Zeugen für den kompletten Text des deutschen Prosa-„Lancelot“.

Schlüsselwörter: Handschriftenkunde, Übersetzungen.

WOLFZETTEL, Friedrich. „Le Roman de Mélusine: lHistoire déguisée en mythe et le mythe déguisé en Histoire“. Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte 42, Ausgabe 1-2 (2018), 15-21.

ZEMAN, Sonja. „Dimensions of Tense and Temporality in Middle High German Narratives“. Narratologie und mittelalterliches Erzählen. [C-CONTZEN and KRAGL]: 267-284.

446

Ausgehend von einer generellen Diskussion der zeitlichen Eigenschaften des Erzählens unterscheidet dieser Beitrag zwischen verschiedenen Zeitlichkeits-Dimensionen, die als Grundlage einer deskriptiven Taxonomie dienen können, und zwar sowohl in übereinzelsprachlicher wie in diachroner Perspektive. Dazu werden drei Fallstudien des Tempusgebrauchs in mittelhochdeutschen Texten vorgestellt. Diese machen deutlich, wie linguistische Differenzierungen der Tempora im Kontext der spezifischen mittelhochdeutschen Konstellationen narrative Zeitdimensionen erhellen können. Die Unterscheidung, die der Beitrag vornimmt, erweitert bisherige narratologische Theorien der ,Zeit und bietet einen systematischen Zugang zu temporalen Strukturen des Erzählens.

Schlüsselwörter: Tempusgebrauch, deskriptive Taxonomie.

ZIMMERMANN, Julia. „Ambivalenzen der Darstellung und Zirkelschlüsse der Interpretation. Die Tanzdarstellung Hiltbolts von Schwangau im Codex Manesse und der Reigen höfischer Tugenden im Roman de la Rose“. Das Mittelalter 23, Ausgabe 2 (2018): 427-446.

Numerous studies covering courtly dancing and its portrayal in medieval European religious art and literature seem to have, to a large extent, exhausted this subject. Nevertheless, works on courtly dances remain, for the most part, more speculative in nature than apparent at first glance. This is amazing when we consider the importance of courtly dance in literature and art dating from the Middle Ages, as there are only few Middle High German poems in which collective dance is not mentioned. Contrasting with this great number and wide range of references to dance is its small footprint in works dealing with the history of dance. Only a small number of works touch up this issue, and these have only collected and analysed fragments of the source material available. Hence, any conclusions cannot but lack critical depth with regard to the varying degrees of stylisation present, and their importance when attempting to draw comparisons between reports bound by tradition and stereotyped in nature, and those that exhibit greater literariness. This paper aims to discuss these problems and serves as a contribution to the field of the history of dance as reflected in medieval literature.

Schlüsselwörter: courtly dance, history of dance, literature and illustration.

ZIRONI, Alessandro. „Das neue Deutschland in den Nibelungen von Moritz Rinke“. Mittelalterbilder in der deutschsprachigen Literatur des langen 20.Jahrhunderts. [C-DALLAPIAZZA and RUZZENENTI]: 163-178.

447

ZUDRELL, Lena. „Eine Spurensuche nach der literarischen Topografie Europas in der Melusine Thürings von Ringoltingen“. Der Kurzroman in den spätmittelalterlichen Sammelhandschriften Europas. [C-EDLICH-MUTH]: 137-153.

IV. REVIEWS

ACKERMANN, Christiane, and EGERDING, Michael, eds. Literatur- und Kulturtheorien in der Germanistischen Mediävistik. Ein Handbuch. Berlin/Boston: De Gruyter, 2015. Rev. by Susanne Reichlin. Arbitrium 36, Ausgabe 2 (2018): 153-156.

AMANN, Klaus, and HACKL, Wolfgang, eds. Satire – Ironie – Parodie. Aspekte des Komischen in der deutschen Sprache und Literatur. Innsbruck: innsbruck university press, 2016. Rev. by Claudia Daiber. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018): 473-478.

AUGE, Oliver, and WITTHÖFT, Christiane, eds. Ambiguität im Mittelalter. Formen zeitgenössischer Reflexion und interdisziplinärer Rezeption (Trends in Medieval Philology 30).Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Matthias Standke. Arbitrium 36, Ausgabe 3 (2018): 300-302.

BARBERA, Rossana Fenu. Dantes Tears. The Poetics of Weepig from “Vita Nuova” to the “Commedia” (Biblioteca dellArchivum Romanicum/ Storia Letteratura Paleografia). Florenz: Olschki, 2017. Rev. by Claudia Jacobi. GRM 68, Ausgabe 2 (2018): 243-246.

BARTSCH, Nina, and SCHULTZ-BALLUF, Simone, eds. PerspektivWechsel oder: Die Wiederentdeckung der Philologie. Bd. 2: Grenzgänge und Grenzüberschreitungen. Zusammenspiel von Sprache und Literatur in Mittelalter und Früher Neuzeit. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2016. Rev. by Rudolf Bentzinger. ZfdA 147, Ausgabe 1 (2018): 119-131.

BASTERT, Bernd, ed. Herzog Herpin. Kritische Edition eines spätmittelalterlichen Prosaepos (Texte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit 51). 448Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2014. Rev. by Henrike Schwab. ZfdPh 137, Ausgabe 1 (2018): S. 151-152.

BASTERT, Bernd, BIHRER, Andreas, and REUVEKAMP-FELBER, Timo, eds. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. Von historischen Akteuren zu literarischen Textkonzepten (Encomia Deutsch 4). Göttingen: V&R Unipress, 2017. Rev. by Martin Schubert. PBB 140, Ausgabe 4 (2018): 539-543.

BECKMANN, Gustav A. Onomastik des Rolandsliedes. Namen als Schlüssel zu Strukturen, Welthaltigkeit und Vorgeschichte des Liedes (Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie 411). Heidelberg: Winter, 2018. Rev. by Friedrich Wolfzettel. Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte 42, Ausgabe 1-2 (2018): 209-211.

BEIN, Thomas. Deutschsprachige Lyrik des Mittelalters. Von den Anfängen bis zum 14. Jahrhundert. Eine Einführung (Grundlagen der Germanistik 62). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017. Rev. by Kay Malcher. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018): 364-368.

BEIN, Thomas. Deutschsprachige Lyrik des Mittelalters. Von den Anfängen bis zum 14. Jahrhundert. Eine Einführung (Grundlagen der Germanistik 62). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017. Rev. by Alexander Rudolf. Arbitrium 36, Ausgabe 3 (2018): 291-294.

BENDHEIM, Amelie. Wechselrahmen. Medienhistorische Fallstudien zum Romananfang des 13. Jahrhunderts (Studien zur Historischen Poetik 22). Heidelberg: Winter, 2017. Rev. by Christiane Witthöft. PBB 140, Ausgabe 4 (2018): 529-533.

BENZ, Maximilian, and DENNERLEIN, Kathrin, eds. Literarische Räume der Herkunft.Fallstudien zu einer historischen Narratologie (Narratologia 51). Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Florian Kragl. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 179-181.

BIESSENECKER, Stefan, and KUHN, Christian eds. Valenzen des Lachens in der Vormoderne (1250-1750) (Bamberger historische Studien 8). Bamberg: University of Bamberg Press, 2012. Rev. by Hans Rudolf Velten. GRM 68. Ausgabe 3 (2018): 359-362.

449

BLEULER, Anna K. EssenTrinkenLiebe. Kultursemiotische Untersuchung zur Poetik des Alimentären in Wolframs Parzival(Bibliotheca Germanica 62). Tübingen: Narr Francke Attempto, 2016. Rev. by Jennifer Gerber. Das Mittelalter 23, Ausgabe 2 (2018): 448-450.

BORGOLTE, Michael. ed. Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften. Bd. 2: Das soziale System Stiftungen. Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Jürgen Wolf. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018): 239-240.

BOSSMEYER, Christine. Visuelle Geschichte in den Zeichnungen und Holzschnitten zum „Weißkunig Kaiser“ Maximilians I. Text- und Bildband. Ostfildern: Thorbecke, 2015. Rev. by Jan Cölln. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018): 368-372.

BLOH, Ute von and BASTERT, Bernd. Loher und Maller; Herzog Herpin. Kommentar und Erschließung (Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit 55). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017. Rev. by Erika Langbroek. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018): 483-485.

CHEN, Yen-Chun. Ritter, Minne und der Gral. Komplementarität und Kohärenzprobleme im Rappoltsteiner Parzifal (Studien zur historischen Poetik 18). Heidelberg: Winter, 2015. Rev. by Andrea Schindler. Arbitrium 36, Ausgabe 1 (2018): 39-41.

DAUVEN-VAN KNIPPENBURG, Elke, and HUWILER, Joris Reynaert, eds. and trans. Die Abele Spelen und ihre Sotternien. Mittelniederländisch Neuhochdeutsch (Bibliothek mittelniederländischer Literatur 9). Münster: Agenda Verlag, 2017. Rev. by Erika Langbroek. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018): 479-480.

DIETL, Cora, SCHANZE, Christoph, and WOLFZETTEL, Friedrich, eds. Gattungsinterferenzen. Der Artusroman im Dialog (Schriften der Internationalen Artusgesellschaft, Deutsch-österreichische Sektion 11). Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Sonja Kerth. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 188-190.

DIMPL, Friedrich M., and VELTEN, Hans R., eds. Techniken der Sympathiesteuerung in Erzähltexten der Vormoderne. Potentiale und 450Probleme (Studien zur historischen Poetik 23). Heidelberg: Winter, 2016. Rev. by Ulrich Barton. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 190-192.

EBINGER-MÖLL, Katrin. Die Liedersammlung Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. Don. A III 18. Edition und Kommentar (Studien und Texte zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit 19). Münster: Waxmann, 2016. Rev. by Clara Strijbosch. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018): 514-521.

FEICHTENSCHLAGER, Martina. Entblößung und Verhüllung. Inszenierungen weiblicher Fragilität und Verletzbarkeit in der mittelalterlichen Literatur (Aventiuren 11). Göttingen: V&R Unipress, 2016. Rev. by Sarina Tschachtli. PBB 140, Ausgabe 2 (2018): 278-281.

FEICHTENSCHLAGER, Martina. Entblößung und Verhüllung. Inszenierungen weiblicher Fragilität und Verletzbarkeit in der mittelalterlichen Literatur (Aventiuren 11). Göttingen: V&R Unipress, 2016. Rev. by Andreas Krass. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018): 241-243.

FICHTE, Jörg O, ed. Ywain and Gawain (Relectiones 5). Stuttgart: S. Hirzel Verlag, 2017. Rev. by Erich Poppe. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018): 546-548.

FRASSO, Giuseppe et. al, eds. Francesso Petrarca. Canzoniere, Trionfi. Lincunabolo veneziano di Vindelino da Spira del 1470 nellesemplare della Biblioteca Civica Queriniana di Brescia con figure dipinte da Antonio Grifo, Inc. G V 15. Commentario alledizione in fac-simile. Rom: Salerno Editrice, 2916. Rev. by Bernhard Huss. GRM 68, Ausgabe 2 (2018): 246-248.

FREIENHOFER, Evamaria. Verkörperungen von Herrschaft. Zorn und Macht in Texten des 12. Jahrhunderts (Trends in Medieval Philology 32). Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Jan Glück. ZfdPh 137, Ausgabe 3 (2018): S. 474-476.

GLÜCK, Jan, LUKASCHEK, Kathrin, and WALTENBERGER, Michael, eds. Reflexionen des Politischen in der europäischen Tierepik. Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Nadine Hufnagel. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 197-199.

451

GRIEB, Christine. Schlachtenschilderungen in Historiographie und Literatur(1150–1230) (Krieg in der Geschichte 87). Paderborn: Ferdinand Schöning, 2015. Rev. by Birgit Zacke. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 199-201.

HAMMER, Andreas, MILLET, Victor, and REUVEKAMP-FELBER, Timo, eds. HARTMANN von Aue. Ereck. Textgeschichtliche Ausgabe mit Abdruck sämtlicher Fragmente und der Bruchstücke des mitteldeutschen Erek. Berlin/Boston: De Gruyter, 2017. Rev. by Stephan Müller. Arbitrium 36, Ausgabe 3 (2018): 302-311.

HANDROCK, Henning. Rudolf von Schlüsselberg. Ein Roman aus dem 14. Jahrhundert. Untersuchung, kritische Neuedition und Übersetzung (Beiheft zum Mittellateinischen Jahrbuch 18). Stuttgart: Anton Hiersemann Verlag, 2016. Rev. by Niklas Holzberg. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018): 376-378.

HANUSCHKIN, Katharina. Intrigen. Die Macht der Möglichkeiten in der mittelhochdeutschen Epik (Trierer Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften 16). Wiesbaden: Reichert, 2015. Rev. by Claudia Lauer. PBB 140, Ausgabe 3 (2018): 406-410.

HARTMANN, Sieglinde. Deutsche Liebeslyrik vom Minnesang bis zu Oswald von Wolkenstein oder die Erfindung der Liebe im Mittelalter (Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters 1). Wiesbaden: Reichert Verlag, 2012. Rev. by Kay Malcher. ZfdA 147, Ausgabe 1 (2018): 102-106.

HARTUNG, Hendrikje, HON, Jan F., KRAGL, Florian, and TIMMERMANN, Ulf, eds. and trans. Laurin (Relectiones 4). Stuttgart: Hirzel, 2016. Rev. by Elisabeth Lienert. PBB 140, Ausgabe 1 (2018): 135-136.

HARTUNG, Hendrikje, HON, Jan F., KRAGL, Florian, and TIMMERMANN, Ulf, eds. and trans. Laurin (Relectiones 4). Stuttgart: Hirzel, 2016.mRev. by Sonja Kerth. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018): 259-263.

HERZ, Lina. Schwieriges Glück. Kernfamilie als Narrativ am Beispiel des “Herzog Herpin” (Philologische Studien und Quellen 258). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017. Rev. by Erika Langbroek. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018): 481-482.

452

HESS, Ineke. Selbstbetrachtung im Kontext höfischer Liebe. Dialogstruktur und Ich-Konstitution in Hartmanns von Aue Klage (Philologische Studien und Quellen 255). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2016. Rev. by Susanne Köbele. PBB 140, Ausgabe 3 (2018): 417-424.

HEUER, Sebastian. Deus creator – Poeta creator – Homo creator. Reflexe schöpferischen Bewusstseins im Wilhelm von Österreich Johanns von Würzburg (Ordo. Studien zur Literatur und Gesellschaft des Mittelalters und der frühen Neuzeit 14). Köln u. a.: Böhlau Verlag, 2017. Rev. by Christian Kiening. PBB 140, Ausgabe 3 (2018): 429-430.

HOLZER, Aline Madeleine. Digitale Heldengeschichten. Medienübergreifende narratologische Studie zur Rezeption der mittelalterlichen deutschsprachigen Epik in Computerspielen (Mediävistik zwischen Forschung, Lehre und Öffentlichkeit 12). Frankfurt a. M.: Peter Lang Edition, 2017. Rev. by Ann-Marie Letourneur. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018): 538-542.

HUNEKE, Maike. Iurisprudentia romano-saxonica. Die Glosse zum Sachsenspiegel-Lehnrecht und die Anfänge deutscher Rechtswissenschaft (MGH Schriften 68). Wiesbaden: Harrassowitz, 2014. Rev. by Carsten Fischer. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 204-206.

KELLNER, Beate, LIEB, Ludger, and MÜLLER, Stephan, eds. Höfische Textualität. Festschrift für Peter Strohschneider, unter Mitwirkung von Jan Hon und Pia Selmayr (GRM-Beiheft 69). Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2015. Rev. by Rachel Raumann. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018): 379-383.

KERN, Manfred, EDWARDS, Cyril, and HUBER, Christoph, eds. Das Narzisslied Heinrichs von Morungen. Zur mittelalterlichen Liebeslyrik und ihrer philologischen Erschließung (Interdisziplinäre Beiträge zu Mittelalter und Früher Neuzeit 4). Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2015. Rev. by Harriet Ziegler. ZfdA 147, Ausgabe 1 (2018): 115-119.

KLEMM, Tanja. Bildphysiologie. Wahrnehmung und Körper in Mittelalter und Renaissance. Berlin: Akademie-Verlag, 2013. Rev. by Jürgen Römer. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018): 249-256.

453

KÖHLER, Christopher. Morungen-Rezeption in Thüringen? Stiluntersuchungen zu Kristan von Hamle, Kristan von Luppin und Heinrich Hetzbolt von Weißensee. Mit Edition und Kommentar (Spolia Berolinensia, Bd. 37). Hildesheim: Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, 2017. Rev. by Reinhard Hahn. Zeitschrift für Germanistik 28, Ausgabe 2 (2018): 390-392.

KRA, Andreas. Ein Herz und eine Seele. Geschichte der Männerfreundschaft. Frankfurt a. M: S. Fischer, 2016. Rev. by Silke Winst. Arbitrium 36, Ausgabe 1 (2018): 27-32.

KREFT, Annelie. Perspektivenwechsel. Willehalm-Rezeption in historischem Kontext. Ulrichs von dem Türlin Arabel und Ulrichs von Türheim Rennewart (Studien zur historischen Poetik 16). Heidelberg: Winter, 2014. Rev. by Pia Selmayr. Arbitrium 36, Ausgabe 3 (2018): 315-317.

KÜHLMANN, Wilhelm, CZAPLA, Ralf Georg, GRUHL, Reinhard, and HARTMANN, Volker, eds. and rev. Die deutschen Humanisten. Dokumente zur Überlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur in der Frühen Neuzeit, Abteilung I: Die Kurpfalz, Bd. I–V (Europa Humanistica). Turnhout: Brepols, 2005-2016. Rev. by Rachel Raumann. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018): 379-383.

KÜNZLER, Sarah. Flesh and Word. Reading Bodies in Old Norse-Icelandic and Early Irish Literature (Trends in Medieval Philology 31). Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Erich Poppe. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018): 257-259.

LÜCK, Heiner. Der Sachsenspiegel. Das berühmteste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Darmstadt: Lambert Schneider Verlag/WBG. Rev. by Arend Quak. ABäG 78, Ausgabe 4 (2018): 511-513.

MARQUARDT, Trsitan, and WAGNER, Jan, eds. Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen. München: Hanser, 2017. Rev. by Frieder von Ammon. Arbitrium 36, Ausgabe 1 (2018): 134-140.

MARSHALL, Sophie. Unterlaufenes Erzählen. Psychoanalytische Lektüren zum höfischen Roman (MTU 146). Wiesbaden: Reichert, 2017. Rev. by Regina Toepfer. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 211-212.

454

MATTHEWS, Alaister. The Medieval German Lohengrin. Narrative Poetics in the Story of the Swan Knight (Studies in German literature, linguistics, and culture 175). Rocherster (New York): Camden House, 2015. Rev. by Natalija Ganina. ZfdA 147, Ausgabe 4 (2018): 542-544.

MEINHARDT, Matthias, GLEIXNER, Ulrike, JUNG, Martin, and WESTPHAL, Siegfried, eds. Religion Macht Politik. Hofgeistlichkeit im Europa der Frühen Neuzeit (1500–1800) (Wolfenbütteler Forschungen 137). Wiesbaden: Harrassowitz Verlag in Kommission, 2014. Rev. by Andreas Stegmann. Arbitrium 36, Ausgabe 2 (2018): 183-186.

MERTENS FLEURY, Katharina. Zeigen und Bezeichnen. Zugänge zu allegorischem Erzählen im Mittelalter (Philologie und Kultur 9).Würzburg: Königshausen & Neumann, 2014. Rev. by Martin Baisch. Arbitrium 36, Ausgabe 3 (2018): 295-299.

MÜLLER, Jan-Dirk. Episches Erzählen. Erzählformen früher volkssprachiger Schriftlichkeit (Philologische Studien und Quellen, Bd.259). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017. Rev. by Maximilian Benz. Zeitschrift für Germanistik 28, Ausgabe 2 (2018): 393-396.

MÜNKLER, Marina, SABLOTNY, Antje, and STANDKE, Matthias, eds. Freundschaftszeichen. Gesten, Gaben und Symbole von Freundschaft im Mittelalter (Beihefte zum Euphorion 86). Heidelberg: Winter, 2015. Rev. by Manuel Braun. Arbitrium 36, Ausgabe 2 (2018): 156-160.

PUTZO, Christine. Konrad Fleck, Flore und Blanscheflur. Text und Untersuchungen (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 143). Berlin/Boston: De Gruyter, 2015. Rev. by Margit Dahm-Kruse. Arbitrium 36, Ausgabe 3 (2018): 311-314.

SAUER, Hans, SEITSCHEK, Gisela, and TEUBER, Bernhard, eds. Höhepunkte des mittelalterlichen Erzählens. Heldenlieder, Romane und Novellen in ihrem kulturellen Kontext (Beiträge zur älteren Literaturgeschichte). Heidelberg: Winter, 2016. Rev. by Dina Aboul Fotouh Salama. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 220-223.

455

SELMAYR, Pia. Der Lauf der Dinge. Wechselverhältnisse zwischen Raum, Ding und Figur bei der narrativen Konstitution von Anderwelten im Wigalois und im Lanzelet (Mikrokosmos 82). Frankfurt a. M.: Lang, 2017. Rev. by Matthias Standke. Arbitrium 36, Ausgabe 2 (2018): 161-163.

SOLOMON, Kristýna.Tristan-Romane. Zur spätmittelalterlichen Rezeption von Gottfrieds Tristan in den böhmischen Ländern. Göttingen: Kümmerle Verlag, 2016. Rev. by Amelie Bendheim. ZiG 9, Ausgabe 1 (2018): 197-200.

STEINKE, Robert. Verhinderte Ritter in der deutschen Literatur des Mittelalters. Scheitern und Gelingen fiktionaler Identitätskonstruktionen (Imagines Medii Aevi 35). Wiesbaden: Reichert, 2015. Rev. by Martin Baisch. PBB 140, Ausgabe 3 (2018): 411-416.

STEINWACHS, Frank. Wolframs Parzivâl. Den Text ergründen, das Selbst erfahren. Fünf Beiträge zur fachlichen Verortung und didaktischen Intention von Wolfram von Eschenbachs Parzivâl im Deutschunterricht an Waldorfschulen, 2. überarbeitete Aufl. (Gestalten + Entdecken. Deutsch). Kassel: Pädagogische Forschungsstelle Kassel, 2016. Rev. by Matthias Kirchoff. ZfdA 147, Ausgabe 2 (2018): 268-271.

TOEPFER, Regina, KIPF, Johannes K., and ROBERT Jörg, eds. Humanistische Antikenübersetzung und frühneuzeitliche Poetik in Deutschland (1450–1620) (Frühe Neuzeit. Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext 211). Berlin/Boston: De Gruyter, 2017. Rev. by Arne Schumacher. Das Mittelalter 23, Ausgabe 1 (2018): 233-235.

TONELLI, Natascia. Leggere il Canzoniere. Bologna: il Mulino, 2017. Rev. by Bernhard Huss. GRM 68, Ausgabe 2 (2018): 248-251.

VAN WELL, Benjamin. Mir troumt hînaht ein troum. Untersuchung zur Erzählweise von Träumen in mittelhochdeutscher Epik (Schriften der Wiener Germanistik 4). Göttingen: V&R Unipress, 2016. Rev. by Coralie Rippl. PBB 140, Ausgabe 4 (2018): 520-524.

456

VON MÜLLER, Mareike. Schwarze Komik. Narrative Sinnirritationen zwischen Märe und Schwank (Studien zur historischen Poetik). Heidelberg: Winter, 2017. Rev. by André Schnyder. PBB 140, Ausgabe 3 (2018): 431-439.

WELLE, Rainer. … vnd mit der rechten faust ein mordstuck. Baumanns Fecht- und Ringkampfhandschrift. Edition und Kommentierung der anonymen Fecht- und Ringkampfhandschrift Cod. I.6.4o 2 der UB Augsburg aus den Beständen der Öttingen-Wallersteinschen Bibliothek, Tafelband und Kommentarband. München: Herbert Utz Verlag, 2014. Rev. by Ralf G. Päsler. ZfdA 147, Ausgabe 1 (2018): 136-137.

WENZEL, Franziska, and SELMAYR, Pia, eds. Übertragung – Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters (Imagines medii aevi 39).Wiesbaden: Reichert, 2017. Rev. by Britta Bußmann. Das Mittelalter 23, Ausgabe 2 (2018): 474-475.

WIESINGER, Michaela. Mischungsverhältnisse. Naturphilosophisches Wissen und die Elementenlehre in der Literatur des 13. Jahrhunderts (Hermaea N.F. 142). Berlin/Boston: De Gruyter, 2017. Rev. by Ortrun Riha. PBB 140, Ausgabe 4 (2018): 525-528.

WITTHÖFT, Christiane. Vertreten, Ersetzen, Vertauschen. Phänomene der Stellvertretung und der Substitution im Prosalancelot (Hermaea, N.F. 141). Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Michael Waltenberger. PBB 140, Ausgabe 4 (2018): 534-538.

WOLF, Gerhard, and Ott, Norbert H., eds. Handbuch Chroniken des Mittelalters (De Gruyter Reference). Berlin/Boston: De Gruyter, 2016. Rev. by Maximilian Benz. PBB 140, Ausgabe 1 (2018): 127-129.

ZACKE, Birgit. Wie Tristan sich einmal in eine Wildnis verirrte. Bild-Text-Beziehungen im Brüsseler Tristan(Philologische Studien und Quellen 254). Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2016. Rev. by Martin Baisch. ZfdA 147, Ausgabe 3 (2018): 414-418.