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Classiques Garnier

Germany 2017 entries

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GERMANY

2017 entries

I. COLLECTIONS

BAISCH, Martin, ed. Anerkennung und die Möglichkeiten der Gabe. Literaturwissenschaftliche Beiträge. Hamburger Beiträge zur Germanistik 56. Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang, 2017.

Dieser Band versammelt die Beiträge einer interdisziplinären Tagung an der Universität Hamburg. Die Autoren und Autorinnen erproben das Konzept der «Anerkennung» (Honneth, Bedorf) als Analyseinstrument sozialer Interaktionen für die Literatur des Mittelalters und der Neuzeit. Die Lektüren reichen von der höfischen und geistlichen Literatur der Vormoderne über das 19. und 20. Jahrhundert bis zur Literatur der Gegenwart (Tawada, Khider). Angeregt durch die Forschungen von Hénaff und Ricœur, beziehen sie zugleich die Begriffe von Anerkennung und Gabe im Feld der Literatur aufeinander. Untersucht werden die performativen Funktionen von Gabehandlungen ebenso wie die Zeichenhaftigkeit von Gaben und das Verhältnis von Gabe und Zeitformen beziehungsweise -inszenierungen.

Keywords: Hildebrandslied, Nibelungenlied, höfische Kultur, soziale Interaktion, Performativität.

BASTERT, Bernd, BIHRER, Andreas and REUVEKAMP-FELBER, Timo. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. Von historischen Akteuren zu literarischen Textkonzepten. Encomia Deutsch 4. Göttingen: V&R unipress, 2017.

Den Nennungen adliger Damen und Herren in literarischen sowie bildkünstlerischen Werken des Mittelalters wurde stets ein historischer Informationswert attestiert. Die aktuelle mediävistische Forschung deutet die Gönner-Angaben jedoch vermehrt als Profilierung künstlerischer Geltungsansprüche ihrer Urheber. Hier schließt der vorliegende Band an: Er bietet erstmals einen interdisziplinären Zugang zu den Erscheinungsformen von Mäzenen in den europäischen 300Literaturen. Zwölf Einzeluntersuchungen von Germanisten, Historikern, Mittellateinern, Niederlandisten, Romanisten und Kunsthistorikern nehmen die Gönnernennungen in ihrem spezifischen Spannungsfeld zwischen historischer Information und ästhetischem Konzept in den Blick.

Keywords: Mäzenatentum, Interdisziplinarität.

BISCHOFF, Christina Johanna, KINZEL, Till and MILDORF, Jarmila, eds. Das Dialoggedicht/Dialogue Poems. Studien zur deutschen, englischen und romanischen Lyrik/Studies in German, English and Romance Language Poetry. Germanisch-Romanische Monatsschrift, Beihefte 84. Heidelberg: Winter, 2017.

Dialoggedichte führen in der Literaturwissenschaft bislang ein Schattendasein, dem dieser Sammelband entgegenwirken möchte. Dialogisch strukturierte Gedichte aus den deutschen, den englischsprachigen und den romanischen Literaturen werden dazu in historischer und systematischer Perspektive analysiert und auf die aktuelle Lyrikdiskussion bezogen. Die Spannweite reicht von mittelalterlicher Dialogdichtung über die frühe Neuzeit bis hin zur Moderne. Dichterinnen und Dichter wie Petrarca, Panfilo Sasso, San Juan de la Cruz, Sor Juana Inés de la Cruz, Swift, Pope, Southey, Goethe, Chamisso, Heine, Melville, Baudelaire, Christina Rossetti, Rosalía de Castro, Edward Thomas, Pessoa, Claire und Yvan Goll erweisen sich als Teil einer lebendigen Formtradition, die hier erstmals grundlegend behandelt wird. Der Sammelband bietet eine Bestandsaufnahme und Impulse für die Forschung zur dialogisch geformten Lyrik.

Keywords: Sonett, Ballade, Ekloge, althochdeutsche Lyrik, Minnesang, altprovenzalische Lyrik.

BRUNNER, Horst and LÖSER, Freimut, eds. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft 21. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017.

Seit einiger Zeit befindet sich die Sangspruchforschung auf einem Hauptgleis der germanistischen Mittelalterforschung. Die Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft legt einen Band vor, der die Ergebnisse einer 2015 in Brixen veranstalteten Fachtagung zu diesem Thema enthält. Der Sangspruch des 13. bis 15. Jahrhunderts erfordert essentiell interdisziplinäre und transdisziplinäre Zusammenarbeit. Daher werden germanistische Aspekte des Themas ebenso wie musikwissenschaftliche, historisch-politische ebenso wie gattungstheoretische oder allgemein literaturtheoretische Themen behandelt. Zu den deutschen Texten im Mittelpunkt treten lateinische und französische 301Dichtungen. Das Spektrum der behandelten Autoren reicht von Reinmar von Zweter bis zu Michel Beheim. Weitere, ausführlich gewürdigte Autoren sind unter anderem der Marner, Friedrich von Sonnenburg, Rumelant von Sachsen, Konrad von Würzburg, Frauenlob, Regenbogen, Heinrich von Mügeln, Muskatblut; auch Oswalds von Wolkenstein Auseinandersetzung mit der Gattung wird thematisiert. Diskutiert werden auch unterschiedliche methodische Paradigmen und historische Zusammenhänge. Den Herausgebern ist es gelungen, nahezu alle Fachleute, die sich gegenwärtig mit dem Thema Sangspruchdichtung befassen, zur Mitarbeit zu gewinnen. Insgesamt bildet der Band den gegenwärtigen Stand der Forschung zum Thema Sangspruch mit dem ganzen derzeitigen Reichtum aller relevanten Aspekte ab.

Keywords: Sangspruch, 13.-15. Jahrhundert, Interdisziplinarität.

CARDELLE DE HARTMANN, Carmen and EIGLER, Ulrich, eds. Latein am Rhein. Zur Kulturtopographie und Literaturgeographie eines europäischen Stromes. Frühe Neuzeit 213. Berlin: De Gruyter, 2017.

Der Rhein und seine angrenzenden Städte und Landschaften blühten als Landschaft einer über lange Jahrhunderte verfassten lateinischen Literatur. Die im Band versammelten Aufsätze zeigen den Rhein als Kommunikations-Achse enormer Dynamik, die die Schweiz und den Niederrhein als Literaturlandschaft, Wirtschaftsraum sowie Schul- und Universitätsregion eng verband. Es werden Wandlungsprozesse aufgezeigt, denen die Topoi der Rheinbeschreibung unterworfen waren: von Topoi, die in der antiken Tradition verwurzelt waren, zu denjenigen, die von ihr Abstand nahmen, um den deutschen Charakter des Rheins auch literarisch zu dokumentieren. Als Grenze zwischen Deutschland und Frankreich diente der Rhein zugleich zum poetischen Ausdruck von Gemeinsamkeit und Verschiedenheit. Gerade die in dieser Tradition stehenden Dichtungen veranschaulichen nicht nur die Bruchlinien des zwischen Universalität und beginnenden nationalen Strömungen oszillierenden europäischen Humanismus, sondern auch die vielfältigen kulturellen Gemeinsamkeiten. Diese liegen v.a. in der Bewahrung einer lateinischen Tradition, die erst im 19. Jh. ihr Ende findet. Weitere Themen sind der Rhein als Schulregion und als Raum der Zirkulation von Drucken und Handschriften.

Keywords: Kommunikations-Achse, Literatur- und Bildungslandschaft.

CIPOLLARO, Constanza and SCHWARZ, Michael Viktor, eds. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. Berlin: Böhlau Verlag, 2017.

Wo Homer in der Ilias und der Odyssee überwiegend aus der Sicht der Griechen berichtete, standen die lateinischen Bearbeiter des Troja-Stoffs beginnend mit 302Vergil und der Äneis fest an der Seite der Trojaner. Dies prädestinierte die Geschichte zum Ursprungsepos zahlreicher Adelsfamilien, Städte und Reiche im westlichen Europa. Als Benoît de Sainte-Maure seinen Roman de Troie konzipierte, machte er die Erzählung zusätzlich attraktiv, indem er ihre Motive der ritterlichen Kultur mit ihren Riten von Krieg und Liebe anglich. Der vorliegende Band behandelt eine Reihe hochrangiger illuminierter Bücher des 14. und 15. Jahrhunderts aus Italien, Spanien und Mitteleuropa. Ihre Schöpfer verwandelten das Troja der Ritter in fesselnde Kunstobjekte aus Schrift und Bild, die auf dem Gebiet visuellen Erzählens neue Standards setzten.

Keywords: Troja-Rezeption, Kodikologie.

CLASSEN, Albrecht, ed. Bodily and Spiritual Hygiene in Medieval and Early Modern Literature. Explorations of Textual Presentations of Filth and Water. Fundamentals of Medieval and Early Modern Culture 19. Berlin: De Gruyter, 2017.

While most people today take hygiene and medicine for granted, they both have had their own history. We can gain deep insights into the pre-modern world by studying its health-care system, its approaches to medicine, and concept of hygiene. Already the early Middle Ages witnessed great interest in bathing (hot and cold), swimming, and good personal hygiene. Medical activities grew over time, but even early medieval monks were already great experts in treating the sick. The contributions examine literary, medical, historical texts and images and probe the information we can glean from them. The interdisciplinary approach of this volume makes it possible to view this large field in a complex and diversified manner, taking into account both early medieval and early modern treatises on medicine, water, bathing, and health. Such a cultural-historical perspective creates a most valuable bridge connecting literary and scientific documents under the umbrella of the history of mentality and history of everyday life. The volume does not aim at idealizing the past, but it definitely intends to deconstruct modern myths about the dirty and unhealthy Middle Ages and early modern age.

Keywords: Körper-, Alltags- und Mentalitätsgeschichte, Interdisziplinarität.

CLASSEN, Albrecht, ed. Magic and Magicians in the Middle Ages and the Early Modern Time. The Occult in Pre-Modern Sciences, Medicine, Literature, Religion, and Astrology. Fundamentals of Medieval and Early Modern Culture 20. Berlin: De Gruyter, 2017.

There are no clear demarcation lines between magic, astrology, necromancy, medicine, and even sciences in the pre-modern world. Under the umbrella term magic, the contributors to this volume examine a wide range of texts, 303both literary and religious, both medical and philosophical, in which the topic is discussed from many different perspectives. The fundamental concerns address issue such as how people perceived magic, whether they accepted it and utilized it for their own purposes, and what impact magic might have had on the mental structures of that time. While some papers examine the specific appearance of magicians in literary texts, others analyze the practical application of magic in medical contexts. In addition, this volume includes studies that deal with the rise of the witch craze in the late fifteenth century and then also investigate whether the Weberian notion of disenchantment pertaining to the modern world can be maintained. Magic is, oddly but significantly, still around us and exerts its influence. Focusing on magic in the medieval world thus helps us to shed light on human culture at large.

Keywords: Mentalitätsstrukturen, Magie.

DIETL, Cora, SCHANZE, Christoph, WOLFZETTEL, Friedrich and ZUDRELL, Lena, eds. Emotion und Handlung im Artusroman. Schriften der Internationalen Artusgesellschaft 13. Berlin: De Gruyter, 2017.

Wie sind Handlungen literarischer Figuren motiviert? Lassen sie sich psychologisch oder narratologisch erklären? Da die Figuren arthurischer Romane textübergreifend konstruiert werden, könnte man annehmen, ihre Handlungen folgten einem festen Muster, unabhängig von situativ dargestellten Emotionen. Gibt es also eine gattungsspezifische Handlungsmotivation? – Um diese Fragen kreisen die hier versammelten Beiträge. Sie demonstrieren, dass der europäische Artusroman keine einheitliche Behandlung von Emotionen als Handlungsmotivation kennt. Groß ist die Variationsbreite der sichtbaren Innerlichkeit der Figuren. Als gattungsspezifisch lässt sich aber eine Tendenz erkennen, das Verhältnis von Emotion und Handlung in den Texten selbst als ein Produkt narrativer Vermittlung aufzudecken: durch die Inszenierung von Selbstverlust oder des Widerstreits zwischen Vernunft und Emotion, durch ein offenes Spiel mit unterschiedlichen Graden der Informiertheit von Figuren, Erzähler und Rezipienten, durch die Integration des Vorwissens der Rezipienten oder durch die Referenz auf und den Verstoß gegen Codierungen von Emotionen, kulturelle und literarische Normen.

Keywords: Figurenkonstruktion, Narratologie, Handlungsmotivation, Gattung.

DUTTON, Elisabeth and ROHDE, Martin, eds. Medieval theories of the creative act. Fribourg Colloquium 2015. Scrinium Friburgense. Veröffentlichungen des Mediävistischen Instituts der Universität Freiburg 38. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017.

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Der vorliegende Band enthält 16 Beiträge, die sich mit der Darstellung der Welt der Tiere und Pflanzen in den mittelalterlichen Kurzgeschichten beschäftigen. Ziel der Publikation ist es, diese beiden sich unterscheidenden und ergänzenden Aspekte der mittelalterlichen Welt zum Gegenstand der Untersuchung zu machen. Es soll die bisher geltende Perspektive hinterfragt werden, nach der die tierische Welt in isolierter und auf sich selbst beschränkter Weise und die pflanzliche Welt lediglich als Hintergrund für narrative Situationen beschrieben wurde. Im Gegensatz dazu beabsichtigt der Band sich auf die Rolle zu konzentrieren, die Tiere und Natur in der Entwicklung der Kurzgeschichten gespielt haben. Wie ist die Naturbeobachtung in den verschiedenen literarischen Kurzformen organisiert? Was war der Anteil dieser Elemente in der Evolution dieser Formen? Welches sind die Verbindungen und die Unterschiede zwischen der Fabel, der Kurzerzählung, die die Tiere in den Vordergrund stellt, und den anderen literarischen Formen, die eher die Natur bevorzugen? Das sind nur einige Fragen, auf die versucht wird, in den Beiträgen Antworten zu geben. Der Hauptfokus liegt auf der spanischen Literatur, aber der Band enthält ebenfalls Überlegungen zu weiteren romanischen Sprachen. Die Texte «Calila e Dimna», «Sindibad», «Conde Lucanor», die Fabeln de Eudes de Chériton, das «Decameron» oder Werke von Chrétien de Troyes werden in den Beiträgen erörtert.

Keywords: Tiere, Pflanzen, Kurzgeschichte, romanische Literatur.

EMING, Jutta and SCHLECHTWEG-JAHN, Ralf, eds. Aventiure und Eskapade. Narrative des Abenteuerlichen vom Mittelalter zur Moderne. Transatlantische Studien zu Mittelalter und Früher Neuzeit 7. Göttingen: V&R unipress, 2017.

Thema dieses Bandes sind Abenteuernarrative. Sie beschreiben eine universale Form der episodenhaften Aneignung von Welt, die in Kombination mit wechselnden Erzähl- und Gattungsmustern zugleich historisch stark variiert.Abenteuer entstehen erst dadurch, dass von ihnen erzählt wird. Als Narrativ ist das Abenteuerliche in zahlreichen Textformen und Diskursen vertreten: als Roman oder als Abenteuersequenz in einem Text, der ganz anderen Genremustern folgt, als abenteuerliche Stilisierung der Welt in Warenästhetik und Massenmedien bis hin zu alltäglichen Formen der Kommunikation, die Momente des Erlebens stilisieren. Dieser Vielfalt des Abenteuerlichen geht der Band exemplarisch nach und betrachtet sie vom Mittelalter zur Gegenwart, vom Buch zum Computerspiel, von der Literatur zur Poetik.

Keywords: Abenteuermotiv, Erzähltechniken, Melusine, Väterbuch.

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ERLER, Michael and KLEIN, Dorothea, eds. Die Kunst des Erzählens. Exemplarische Lektüren von Homer bis heute. Würzburger Ringvorlesungen 15. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2017.

Die erzählende Aneignung, Darstellung und Bewertung der Welt ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen. Mit Erzähltexten, die über den Ursprung der Welt, über das Verhältnis von Natur und Kultur und über die Beziehungen der Menschen untereinander nachdenken, beginnt die Geschichte der Literatur, und seitdem hat das Erzählen nichts von seinem Faszinosum verloren: Bis heute ist die Erzählung ein Modus der Erkenntnis der Wahrheit. Wie aber wird dieses Verhältnis zur Welt, die Aufbewahrung und Weitergabe von Weltwissen im Erzählen zur Kunstform? Welche Möglichkeiten des Erzählens hat man in seiner langen Geschichte entwickelt, und welche Experimente hat man unternommen? Das sind die Leitfragen der Vortrags- reihe, die es unternimmt, an ausgewählten Beispielen der Weltliteratur die Kunst des Erzählens zu beschreiben. Getragen wird sie von Literaturwissenschaftlern der Altphilologie, der Anglistik, Germanistik und Romanistik aus der Universität Würzburg.

Keywords: Erzählformen, Chrétien de Troye, Hartmann von Aue, Friedrich von Schwaben.

FEDEROW, Anne-Katrin, MALCHER. Kay and MÜNKLER, Marina, eds. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 11. Berlin: De Gruyter, 2017.

Die narratologische Erforschung deutschsprachigen, heldenepischen Erzählens im Mittelalter steckt noch in den Kinderschuhen. Konsequent verfehlen die Konjunkturen moderner Erzählforschung und ihre Instrumente die entsprechenden Texte. Begründungen dafür liefern bekannte Einwände: Inwieweit müssen die primär an modernen Texten entwickelten Modelle zunächst historisiert werden? Ist von ihrer Anwendung auf heldenepische Texte überhaupt ein relevanter interpretatorischer Mehrwert zu erwarten? Solchen Fragen widmete sich 2016 eine Dresdner Tagung zum Erzählen in mittelhochdeutscher Heldenepik, deren Ergebnisse dieser Band versammelt. In exemplarischen Textanalysen schließen die Beiträge heldenepisches Erzählen auf und reflektieren Potentiale und Grenzen narratologischer Theoriebildung. Das Gravitationszentrum der Diskussion bildet dabei die narratologische Leitdifferenz von histoire und discours. Sie wird hier freilich nicht allein als kategoriale Bestimmung gefasst. Vielmehr diskutieren und konzeptualisieren die einzelnen Beiträge den begrifflichen Zusammenhang immer wieder und 306auf unterschiedliche Art und Weise neu. Sie machen dadurch das Konzept Narratologie allererst systematisch befragbar.

Keywords: Erzähltheorie, Nibelungenlied.

HOFMEISTER, Wernfried and HOFMEISTER-WINTER, Andrea, eds. Textrevisionen. Beiträge der Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, Graz, 17. bis 20. Februar 2016. editio / Beihefte 41. Berlin: De Gruyter, 2017.

Das Phänomen der Textrevisionen ist bislang speziell in Hinblick auf seine editorische Berücksichtigung nicht ausreichend gewürdigt worden: Dem versucht der vorliegende Sammelband der gleichnamigen Grazer Internationalen Fachtagung (2016) für die Fachbereiche der Alt- und Neugermanistik, Musikwissenschaft und Philosophie abzuhelfen. Textrevisionen – im breiten Verständnis von der Änderung einer einzelnen Textstelle bis hin zur Neugestaltung eines gesamten Textes – fordern die Editorik insofern auf ganz besondere Weise heraus, als sie zum einen die heikle Verortung des sog. Autorwillens berühren, wie er sich im Verbund mit verschiedenen autorisierenden Instanzen mehr oder minder offen zu erkennen gibt, vielleicht aber auch selbst in Frage stellt. Zum andern betrifft dieses tendenziell fluide Autorkonzept im Begriff der Textrevision jene expliziten Änderungen am Primärtext, welche als Spuren der Textgenese, ja sogar als Lebensspuren dokumentierbar sind und zugleich Einblicke in metatextuell selbstreflexive Vorgänge oder gar autorspezifische Verschriftungsprozesse gewähren. Dies bestätigen die Beiträge mit spannenden Befunden zu Werkgenesen sowie zum Zusammenwirken von Überlieferungsinstanzen und eröffnen damit neue interpretative Horizonte.

Keywords: Textüberlieferung, Werkgenese.

HOLZNAGEL, Franz-Josef, KÖBELE, Susanne and BAUSCHKE-HARTUNG, Ricarda, eds. Die Kunst der brevitas. Kleine literarische Formen des deutschsprachigen Mittelalters Rostocker Kolloquium 2014. Wolfram-Studien XXIV. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017.

Das deutschsprachige Mittelalter hat von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert eine überbordende Fülle an kleineren und kleinsten Dichtungen hervorgebracht – in Reimpaarversen, in Strophen und in Prosa, einmal mehr weltlich ausgerichtet, ein anderes Mal mit einem dezidiert geistlichen Charakter. Trotz verstärkter Forschungen der letzten Jahrzehnte haben diese Kleindichtungen immer noch nicht die Beachtung gefunden, die sie verdienen.

Der vorliegende Band macht es sich nun zur Aufgabe, den heutigen Stand der Forschung zur Kunst der “brevitas” und der literarischen Kleinformen 307im deutschsprachigen Mittelalter kritisch zu bilanzieren und die weitere Erschließung dieser Texte voranzutreiben.

Dabei ist die Diskussion der insgesamt 15 Beiträge auf vier zentrale Themenfelder fokussiert: die Poetik der “brevitas”; Typen geistlicher wie weltlicher Kleindichtungen vom Frühmittelalter bis zur Frühen Neuzeit; die Überlieferung kleiner literarischer Formen des deutschsprachigen Mittelalters in Handschrift und Druck sowie ihre Rezeption und ihre medialen Transformationen; außerdem werden die Resultate eines Workshops zu besonders reizvollen Grenz- und Problemfällen in der Edition von mittelhochdeutschen Mären präsentiert.

Der Sammelband stellt somit wichtige konzeptionelle Überlegungen zu literarischen Kleinformen des deutschsprachigen Mittelalters an und kombiniert diese mit einem großen Spektrum an aufschlussreichen Fallbeispielen zur Typologie, Überlieferung und Edition der Texte. Er beruht auf den Vorträgen des 24. Kolloquiums der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft, das im September 2014 in Rostock stattgefunden hat.

Keywords: Kleindichtungen, Forschungsbilanz, mittelhochdeutsche Mären.

HUBER-REBENICH, Gerlinde, ROHR, Christian and STOLZ, Michael, eds. Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture. Gebrauch – Wahrnehmung – Symbolik / Uses, Perceptions, and Symbolism. Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung, Beihefte 4. Berlin: De Gruyter, 2017.

Wasser ist Leben. Der individuelle Organismus, menschliche Sozialbildungen und Kulturleistungen sind auf das Wasser angewiesen. Es kann lebenserhaltend und zerstörend, verbindend und trennend, erlösend und auflösend wirken. Menschliche Gesellschaften und Institutionen sind gezwungen, sich diesen ambivalenten Funktionen zu stellen. Das natürliche Element Wasser fordert zu kulturellen Reaktionen im Bereich seiner Bewirtschaftung, Bewertung und Symbolik heraus. Alle Funktionen, die das Wasser in der realen Welt erfüllt, können auch in Literatur und Kunst thematisiert werden. Der Sammelband vereinigt, aufbauend auf dem 16. Symposium des Mediävistenverbands e.V. vom 22. bis 25. März 2015 in Bern, 47 Beiträge aus der Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Medizingeschichte, Theologie, Philosophie und aus den Literaturwissenschaften zu den Themenfeldern Wahrnehmungen von Flüssen, Meeren und Mündungen; Schifffahrt, Wassernutzung, Wasser in Religion, Ritus und Volksglaube; philologisch-literarische Annäherungen an das Wasser, Wassertiere in der Literatur sowie Wasser in der Architektur und Kunst. Es ist der erste Versuch überhaupt, die Rolle des Wassers in der mittelalterlichen Kultur derart umfassend und interdisziplinär zu beleuchten.

Keywords: Ambivalenz, Mentalität.

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JEFFERIS, Sibylle, ed. Medieval German Tristan and Trojan War stories. Interpretations, interpolations, and adaptations. Göppinger Arbeiten zur Germanistik 786. Göppingen: Kümmerle Verlag, 2017.

KASTEN, Ingrid and AUTERI, Laura, eds. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. Berlin: De Gruyter, 2017.

Internationale Vertreterinnen und Vertreter der germanistischen Mediävistik geben einen exemplarischen Einblick in die vielfältigen Beziehungen zwischen der deutschen Literatur und den europäischen Literaturen des Mittelalters, in dem der Begriff der Nation im modernen Sinn noch unbekannt war. Sie machen deutlich, dass zur Erforschung von Prozessen der Translation komparatistische und interdisziplinäre Methoden nach wie vor ein grundlegendes Fundament bilden, sofern sie nicht mit Überlegenheitsansprüchen verbunden werden und legen dar, wie die Kategorie der Transkulturalität dazu beitragen kann, Verflechtungen und Überlagerungen bei der Produktion und Rezeption der Literatur im Spannungsfeld etwa von klerikaler und laikaler Kultur zu erfassen. Dabei geht es unter anderem um Mehrsprachigkeit und um die Frage, wie Grenzen und Grenzüberschreitungen und Prozesse des Aushandelns von Zugehörigkeit, Status und Anerkennung in der Literatur gestaltet werden. Insgesamt zeigt sich, wie sehr die deutsche Literatur des Mittelalters mit anderen europäischen Literaturen verflochten ist und einen Imaginations- und Reflexionsraum bildet, der bis in die globalisierte Gegenwart ausstrahlt.

Keywords: Austauschprozesse, Internationalität.

KLINGER, Judith and KRASS, Andreas, eds. Tiere: Begleiter des Menschen in der Literatur des Mittelalters. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2017.

Für die Menschen im Mittelalter hat Gott, wie es in der Bibel geschrieben steht, die Tiere als Gefährten erschaffen. Doch bereits zu ihrer Zeit ist das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ambivalent. Nicht alle Tiere lassen sich vom Menschen in den Dienst nehmen, manche bedrohen sogar sein Leben und seinen Besitz – und können doch als Begleiter, Führer und Freunde auftreten. Von der immensen Bedeutung der Tiere erzählen uns die zahlreichen Geschichten in der mittelalterlichen Literatur, die von Haustieren wie Hund und Katze, aber auch von wilden Tieren wie Löwe und Wolf bevölkert werden. Das Buch nimmt Tiere des Hauses, des Waldes und der Luft in den Blick, erkundet aber auch die für das Mittelalter so wichtige Beziehung zwischen Ritter und Pferd. Es gewährt zugleich Einsichten in die vormoderne Tierkunde, die ganz andere Fragen stellte als die Zoologie unserer Zeit.

Keywords: Tier-Mensch-Verhältnisse, Räume, Ritter, Tierkunde.

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KRÜGER, Jana, BUSCH, Vivian, SEIDEL, Katharina, ZIMMERMANN, Christiane and ZIMMERMANN, Ute, eds. Die Faszination des Verborgenen und seine Entschlüsselung – Rāđi sa¿ kunni. Beiträge zur Runologie, skandinavistischen Mediävistik und germanischen Sprachwissenschaft. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Ergänzungsbände 101. Berlin: De Gruyter, 2017.

Der Band widmet sich der aktuellen Forschungslage der Altskandinavistik und benachbarter Disziplinen (germanische Sprachwissenschaft, Ur- und Frühgeschichte).

Führende internationale Forscherinnen und Forscher der mittelalterlichen Kultur Skandinaviens und des gesamten germanischen Sprachgebietes behandeln in ihren Aufsätzen einzelne Runeninschriften, ihre sprachlichen Inhalte und kulturellen Kontexte, die mittelalterliche Dichtung, insbesondere die Skaldik mit ihren Kenningar, aber auch die eddische und altenglische Dichtung, die altnordische Prosaliteratur sowie die germanischen Einzelsprachen wie Gotisch oder Friesisch. Das Kompendium spiegelt somit auch die große Vielfalt der Themen wider, mit denen Edith Marold, der dieser Band gewidmet ist, sich in ihrer Forschung befasst, und zeugt von der Faszination sprachlicher Rätsel und den Wegen zur ihrer Entschlüsselung.

Keywords: Skalden, Edda, germanisch.

LÄHNEMANN, Henrike, McLELLAND, Nicola and MIEDEMA, Nine. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters. XXIII. Anglo-German Colloquium, Nottingham 2013. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2017.

Die Weitergabe von Wissen und Fertigkeiten ist ein Kernbereich mittelalterlicher Lebenswirklichkeit. Die deutsche Literatur kann dabei entscheidende Einblicke geben, wie sich das Feld des Lehrens, Lernens und Bildens vom 8. bis 16. Jahrhundert entwickelt. Theoriegeleitetes Wissen und praxisbezogene Handlungsanweisungen werden nicht nur in im engeren Sinne didaktischen Texten vermittelt. Lehrhaftes Sprechen und der Anspruch, lêre und bilde zu bieten, ist ein Grundprinzip auch der erzählenden Texte, der Lyrik und der Spiele. Die hier versammelten Beiträge des XIII. Anglo-German Colloquium in Nottingham (2013) geben somit einen faszinierenden Einblick in das ganze Spektrum mittelalterlicher Wissensvermittlung im Spannungsfeld schriftlicher und mündlicher Traditionen.

Keywords: Wissensvermittlung, Schriftlichkeit, Mündlichkeit.

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PENZKOFER, Gerhard and SCHAROLD, Irmgard, eds. WahnSinn in Literatur und Künsten. Würzburger Ringvorlesungen 10. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2017.

SCHUL, Susanne, BÖTH, Mareike and MECKLENBURG, Michael, eds. Abenteuerliche Überkreuzungen. Vormoderne intersektional. Aventiuren 12. Göttingen: V&R unipress, 2017.

In einer theoriebezogenen âventiure-Fahrt erkundet der Band die Leistungsfähigkeit eines neuen Paradigmas der historischen Literaturwissenschaft: der intersectional theory. Thematisch breit gefächerte Fallstudien führen vor, welche Möglichkeiten diese Theorieperspektive bietet, welche konzeptionellen Anpassungen erforderlich sind und welche Weiterentwicklungen sich daraus ergeben. Unterschiedliche disziplinäre Felder (Soziologie, Kulturwissenschaft, Narratologie usw.) und Sachbereiche (Geschlecht, Natur, Raum usw.) werden systematisch in intersektional argumentierenden Analysen zusammengeführt. Die dem literarischen Artefakt inhärenten Modelle von sozialer Positionierung und Vergesellschaftung sowie seine kulturhistorischen Entstehungsbedingungen lassen sich so gezielt sichtbar machen und mit Analysen seiner ästhetischen Qualität verbinden.

Keywords: Wolfram von Eschenbach, Konrad von Würzburg, Thüring von Ringoltingen, spätmittelalterlicher Heldenepos.

SPRINGETH, Margarete and SPECHTLER, Franz-Viktor, eds. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. Berlin: De Gruyter, 2017.

Der Sängerpoet Neidhart gilt neben Walther von der Vogelweide als einer der originellsten, erfolgreichsten und wirkungsvollsten Lieder-Autoren des deutschsprachigen Mittelalters. Speziell zu Neidhart gibt es derzeit jedoch keine Überblickdarstellung zur Dokumentation des aktuellen Forschungsstandes, da die Monographie von Günther Schweikle seit Längerem vergriffen und offenbar keine Neuauflage bzw. Neubearbeitung geplant ist. Zweck des Handbuches soll es sein, unter Berücksichtigung der Gesamt-Überlieferung (so wie sie in der Salzburger Neidhart-Edition SNE 2007, hrsgg. von U. Müller, I. Bennewitz und F. V. Spechtler publiziert ist) einen Überblick über das gesamte Werk und die damit verbundenen Themenbereiche zu geben. Der Querschnitt wird somit zum einen unser heutiges Wissen über den historischen Autor, zum anderen über die unter dem Namen Neidhart überlieferten Lieder einschließlich der sog. Neidharte umfassen, jener Lieder also, die im Stil Neidharts eine fortgesetzte produktive Rezeption erfahren haben. Das Handbuch möchte unter Einschluss der bisherigen Forschung zudem einen 311Ausblick auf die künftigen Aufgabenstellungen in der Neidhartforschung geben.

Keywords: Neidhart von Reuental, Überblicksdarstellung zu Autor, Werk und Themenbereichen, Neidharte, Neidhartforschung.

TETHER, Leah and McFADYEN, Johnny, eds., in Zusammenarbeit mit BUSBY, Keith and PUTTER, Ad. Handbook of Arthurian Romance. King Arthurs Court in Medieval European Literature. Berlin: De Gruyter, 2017.

The renowned and illustrious tales of King Arthur, his knights and the Round Table pervade all European vernaculars, as well as the Latin tradition. Arthurian narrative material, which had originally been transmitted in oral culture, began to be inscribed regularly in the twelfth century, developing from (pseudo-)historical beginnings in the Latin chronicles of “historians” such as Geoffrey of Monmouth into masterful literary works like the romances of Chrétien de Troyes. Evidently a big hit, Arthur found himself being swiftly translated, adapted and integrated into the literary traditions of almost every European vernacular during the thirteenth and fourteenth centuries. This Handbook seeks to showcase the European character of Arthurian romance both past and present.

By working across national philological boundaries, which in the past have tended to segregate the study of Arthurian romance according to language, as well as by exploring primary texts from different vernaculars and the Latin tradition in conjunction with recent theoretical concepts and approaches, this Handbook brings together a pioneering and more complete view of the specifically European context of Arthurian romance, and promotes the more connected study of Arthurian literature across the entirety of its European context.

Keywords: Artusroman, Volkssprache, Latein.

UNZEITIG, Monika, SCHROTT, Angela and MIEDEMA, Nine, eds. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. Historische Dialogforschung 3. Berlin: De Gruyter, 2017.

Im Forschungsgebiet der historischen Dialoganalyse finden sich in den letzten Jahren vermehrt Untersuchungen zu Redeszenen in mittelalterlicher Dichtung und zu deren fingierter Mündlichkeit, wobei die Stimmlichkeit als ein Parameter unter vielen erscheint. Der vorliegende Band widmet sich erstmals ausschließlich der Frage nach den Spuren, die Stimme und Performanz in schriftlich überlieferten Texten hinterlassen. Zentrales Thema sind die performative Qualität und Stimmlichkeit mittelalterlicher Dichtung und die sich daraus ergebenden Traditionen graphischer Codierung von Stimme 312in Handschriften und Drucken. Im Besonderen ist für die mittelalterliche Literatur die textinhärente Dialogizität als hörbare Mehrstimmigkeit zu analysieren, die als genuin mediale Hörbarkeit die poetische Qualität des Textes zu großen Teilen konstituiert. Die versammelten sprach- und literaturwissenschaftlichen Untersuchungen dokumentieren eine auf Inszenierung und Effekt angelegte laute Vortragskultur und zeigen auf, dass mittelalterliche Texte aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen Schriftkulturen zur Markierung von Stimmlichkeit und Mehrstimmigkeit entwickeln.

Keywords: Dialogforschung, Stimmlichkeit.

WENZEL, Franziska and SELMAYR, Pia, eds. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. Imagines medii aevi. Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung 39. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017.

Fragen nach der Bildlichkeit von Illustrationen, sprachlich erzeugter Anschaulichkeit oder konkretisierten Begriffen eröffnen nicht nur weite Referenzbereiche, sondern sie legen auch analytisch vielfältige Perspektiven nahe. Der Sammelband geht konzeptuell neue Wege und entwirft einen hermeneutischen Rahmen vom prozessualen Begriff der Übertragung her. Diese Ausrichtung wird auf ihr heuristisches Potenzial geprüft und verbindet dabei die auch experimentelle Frage nach ihrer analytischen Produktivität mit einer Rückversicherung an historischen Metaphernkonzepten. Der interdisziplinär angelegte Band vereint Arbeiten zur mittelalterlichen Bezeichnungs- und Bedeutungspraxis in Text (metaphorische und anschauliche Rede) und Bild (Illustration, Emblematik und Einbandkunst). Ziel der einzelnen Beiträge ist es, den Prozess der Bedeutungsbildung intramedial und/oder intermedial zu beschreiben. Gegen das Dogma eines iconic turn einerseits und die Trennung von Text- und Bildanalyse andererseits, versuchen die Beitragenden die komplexen Relationen sprachlicher und bildlicher Übertragungsprozesse herauszuarbeiten.

Keywords: Bildsprache, Metapher, Interdisziplinarität, Intermedialität.

II. TEXTS

FICHTE, Jörg, ed. Ywain and Gawain. Mittelenglischer Text mit paralleler deutscher Übersetzung. Stuttgart: S. Hirzel Verlag, 2017.

Chrétiens de Troyes Artusromane sind für die europäische Literatur des Hochmittelalters wegweisend: Sie begründen den literarischen Typus des 313Aventiure- und Liebesromans. Dieser wird zur fiktionalen Projektionsfläche für höfische Ideale und Vorstellungen, die der Protagonist in zwei Handlungsdurchgängen erfahren, erlernen und verinnerlichen muss, um zu einem vollkommenen ritterlichen Individuum heranzureifen. Yvain oder Le Chevalier au lion (Der Löwenritter), Chrétiens kunstvollster Beitrag zu dieser Gattung, wurde zur Grundlage für viele Bearbeitungen in anderen europäischen Ländern.

In England ist Ywain and Gawain die einzige mittelenglische Artusromanze, die mehr oder weniger direkt auf Chrétiens Text zurückgeht. Der englische Bearbeiter strafft Chrétiens Erzählung und verändert die Thematik: Statt Bewährung in der Liebe hebt er die Bewahrung von Treue, Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit durch ritterliche Taten hervor. In dieser veränderten Form ist Chrétiens höfischer Liebes- und Aventiureroman aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert im Norden Englands noch in der Mitte des 14. Jahrhunderts aktuell.

FRITSCH-RÖSSLER, Waltraud, ed. Hartmann von Aue: Gregorius. Stuttgart: Reclam, 2017.

Wie man vom Sünder zum Erwählten wird: davon erzählt die Geschichte des “guten Sünders” Gregorius. Selbst Kind einer inzestuösen Verbindung, heiratet er ahnungslos seine eigene Mutter. Als er die Wahrheit erfährt, lässt er sich an einen Felsen ketten, um seine Sünde zu büßen. Durch göttliche Gnade wird er schließlich erlöst und zum Papst gewählt.

Hartmanns von Aue Verslegende gehört zu den meistgelesenen mittelhochdeutschen Werken im Germanistik-Studium. Die in dieser Form konkurrenzlose Ausgabe ermöglicht durch ihre sprachlichen und grammatischen Erläuterungen den Erwerb prüfungsrelevanter Sprach- und Übersetzungskompetenz. Mit Sacherläuterungen zum historischen Kontext im Anhang.

HERWEG, Mathias, ed., übers. v. HERWEG, Mathias. Ulrich von Etzenbach: Wilhalm von Wenden. Text, Übersetzung, Kommentar. Berlin: De Gruyter, 2017.

Der am Böhmenhof Wenzels II. (1278-1305) von Ulrich von Etzenbach verfasste Roman ist eine mytho-poetische Preisdichtung auf die böhmische Dynastie und das Land Böhmen. Man hat ihn als Schlüsselroman, als Legende und als Stilimitat Wolframs gelesen, doch solche Schlagworte greifen zu kurz. Das Protagonistenpaar Wilhelm und Bene regiert in einer auf die Spätantike weisenden Vorzeit das noch heidnische Wenden, bis durchziehende Pilger Wilhelm zur Nachfolge Christi inspirieren. Der abrupte Aufbruch ins Heilige Land, wo Wilhelm sich taufen lässt und für den Patriarchen von Jerusalem 314gegen die Heiden kämpft, kollidiert mit Wilhelms Pflichten als Landesherr und Dynast, ohne dass die konfligierenden Wert- und Normkategorien narrativ harmonisiert würden: Die Spannung zwischen Herrschafts- und Legendendiskurs durchzieht das gesamte Werk, wobei Bene und Wilhelm ganz unterschiedliche Positionen abstecken. Diese Konzeption macht den Roman zum höfisch-didaktischen Planspiel, in dem der scheinbar ideale Held sehr problematische Züge annimmt, während Bene zur eigentlichen Sympathieträgerin und Protagonistin wird. Der wichtige Roman der höfischen Nachklassik wird hier erstmals in einer Studienausgabe mit Kommentar und Übersetzung vorgelegt.

KROHN, Rüdiger, ed. Gottfried von Straßburg: Tristan. Nach dem Text von Friedrich Ranke neu hrsg., ins Neuhochdt. übers., mit einem Stellenkommentar und einem Nachw. von Rüdiger Krohn, 3 Bände. Stuttgart: Reclam, 2017.

Die berühmteste und bezauberndste Liebesgeschichte der mittelalterlichen Literatur, »Prototyp für die großen Liebesnovellen und Liebesromane bis in die Neuzeit hinein« (Max Wehrli), jetzt im günstigen Paket! Es enthält die bewährte Edition des mittelhochdeutschen Textes und Übersetzung ins Neuhochdeutsche von Rüdiger Krohn, verbunden mit einem ausführlichen Stellenkommentar, Bibliographie, Nachwort, Stichwort- und Namensregister, sowie 30 Abbildungen, die die Rezeption des Tristan-Stoffs in der mittelalterlichen Kunst widerspiegeln.

LIENERT, Elisabeth, PONTINI, Elisa and SCHUMACHER, Katrin, eds. Virginal. Goldemar. Teilband I: Einleitung, Heidelberger Virginal; Teilband II: Wiener Virginal; Teilband III: Dresdner Virginal, Goldemar, Verzeichnisse. Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 10. Berlin: De Gruyter, 2017.

Die Virginal erzählt als Jugendgeschichte Dietrichs von Bern von dessen ersten Abenteuern: der Befreiung der Königin Virginal von einem grausamen Heidenkönig und zahlreichen weiteren Heiden-, Riesen- und Drachenkämpfen. Dabei geht es um die Sozialisation des jungen Dietrich und die erfolgreiche Zusammenarbeit der Dietrichhelden, um die Bewertung von Minne und Aventiure und um einen „historisierenden” Hintergrund von Heidenkämpfen und Kriegen. Geboten wird eine handschriftennahe Neuausgabe der drei Versionen des aventiurehaften Dietrichepos (Heidelberger, Wiener und Dresdner Virginal), ergänzt durch knappe Erläuterungen zu den Textzeugen, zur Versionenbildung und zum Editionsverfahren sowie durch Literatur- und Namensverzeichnisse. Beigegeben ist ferner das themenverwandte Goldemar-Fragment. Damit werden 315der Forschung eine überlieferungsnahe Textgrundlage für Interpretationen und Material für weiterführende Untersuchungen zu heldenepischer Fassungsbildung und Varianz zur Verfügung gestellt.

REICHERT, Hermann, ed. Das Nibelungenlied. Text und Einführung. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Berlin: De Gruyter, 2017.

Das Nibelungenlied (verfasst um 1200) ist eines der bedeutendsten literarischen Denkmäler des Hochmittelalters. Der Untergang der Burgunden, fokussiert in der Figur Kriemhilds, hat zahlreiche Bearbeitungen in Literatur, Musik und Theater erfahren. Der aus teilweise mündlichen Traditionen von einem unbekannten Dichter in höfische Schriftliteratur überführte Stoff gehört zur Weltliteratur.

Diese Ausgabe bietet Edition und Studienbuch in einem. Sie enthält den vollständigen mittelhochdeutschen Text nach dem wichtigsten Überlieferungszeugen, der Handschrift B (St. Gallen, Cod. 857), in normalisierter Schreibung. Den zweiten Teil bildet eine umfassende Einführung in Werk und Forschung mit einer kurzen Auswahlbibliographie. Ein detailliertes Register erschließt alle wichtigen Themen der Nibelungenforschung. Für die 2. Auflage wurde der Text korrigiert sowie die Einführung durchgesehen und ergänzt.

III. STUDIES

ALFIE, Fabian. „The Sonnet about Women who Marry in Old Age: Filth, Misogyny, and Depravity“. Bodily and Spiritual Hygiene in Medieval and Early Modern Literature. Explorations of Textual Presentations of Filth and Water. [C-CLASSEN]: 389-406.

ALTHOFF, Gerd. „Brüchige Helden: Herzog Ernst und Kaiser Otto“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 21-34.

ANDERSEN, Peter. „Das Sieges- und Friedensschwert Palmunc. Eine Studie zum Anlaut in „Nibelungenlied“ und „Klage““. ZfdPh 136, 1 (2017), 87-121.

The name of Siegfrieds sword ist usually derived form balme (rock cave), hence the mordern form Balmung. However, the tradition points rather to 316Palmunc as the original reading. This is derived from palme (palm) and seems to stand for victory and peace. This interpretation is supported by the jasper of the swords knob, which is embossed in gold, by a seal of Xanten with St. Victor as a palm-bearing martyr, and by the general message of peace in the “Nibelungenlied”, formulated in a nutshell by Rumold as the poets mouthpiece.

Keywords: Balmung, Siegfried, Rumold.

BAMMESBERGER, Alfred. „The Finn Episode in Beowulf: Its Beginning, its Conclusion, and Some Further Textual Notes“. Die Faszination des Verborgenen und seine Entschlüsselung – Rāđi sa¿ kunni. Beiträge zur Runologie, skandinavistischen Mediävistik und germanischen Sprachwissenschaft. [C-KRÜGER, BUSCH, SEIDEL, ZIMMERMANN and ZIMMERMANN]: 1-18.

BARTON, Ulrich. „Lanzelet und sein Schatten. Ulrichs von Zatzikhoven Lanzelet als Auseinandersetzung mit der Lancelot-Stofftradition.“ PBB 139, 2 (2017), 157-190.

Ulrichs von Zatzikhoven Lanzelet seems to be the only medieval version of the Lancelot myth without the adulterous love between the hero and the kings wife or any other rivalry between King Arthur and the best knight of the Round Table. There are two possible explanations for that issue: Either the version of Ulrichs romance is prior to the version represented by Chrétiens de Troyes Chevalier de la Charrette and the Prose Lancelot, or Ulrichs romance avoids the adultery story in purpose. The present article argues for the second explanation, analysing the Lanzelet as an intertextual play with the Lancelot myth, a play which does not simply cut the conflict out, but keeps alluding to it and re-narrates it on different levels (as a kind of Schattengeschichte). In doing so, the romance reveals the essentials of each Lancelot story as well as the narrative conditions under which the adultery story appears evitable or inevateble.

Keywords: Artus, Chrétien, Intertextualität, Schattengeschichte.

BAUSCHKE, Ricarda. „Lernen durch Narration. Die Bildung des Artusritters als erzählerische Herausforderung“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 379-390.

BECK, Wolfgang. „Ein faux pas. Zu Neidharts Winderlied 33“. PBB 139, 4 (2017), 565-578.

317

Amongst the rustic aggressions in Neidharts songs, the rape of Frideruns Mirror is the one which has most attracted the attention of scholars. However, the act of an unnamed man treading in the skirt of his female dancing partner in Winger Song 33 is indicated by Neidhart himself as far more serious. This vestimentary scene represents an attack on the fragile order of the Minnesang.

Keyword: Minnesang.

BECKMANN, Gustav Adolf. Onomastik des Rolandsliedes. Namen als Schlüssel zu Strukturen, Welthaltigkeit und Vorgeschichte des Liedes. Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie 411. Berlin: De Gruyter, 2017.

Diese ambitionierte Untersuchung aller Eigennamen des Rolandsliedes stützt sich für die Geographica auf eine systematische Erfassung der einschlägigen Literatur von der Antike bis nach 1100, für die Namen der Hauptpersonen (Marsilie, Baligant, Ganelon, Turpin, Naimes, Olivier, Roland, Karl) auf eine Durcharbeitung (nahezu) der gesamten urkundlichen Überlieferung Frankreichs und seiner Nachbarregionen von 778 bis ins frühe 12. Jahrhundert. Auf dieser Basis gelingen für die nichtchristliche Seite unter anderem detaillierte (und strukturell einfache!) Erklärungen des Völker-Katalogs, der überdachenden Organisation von Baligants Reich, des muslimischen Nordafrika, des Korpus der Zwölf Anti-Pairs sowie der Heidengötter. Ähnlich umfassend sind die Ergebnisse für die christliche Seite. Selbst die Namen der Waffen erweisen sich, indem sie sehr dezent auf ihren jeweiligen Besitzer abgestimmt sind, als kleines strukturiertes Ganzes.

Das Gesamtergebnis ist eindeutig: Das erhaltene Lied ist bis in kleinere Szenen hinein straffer und profunder durchstrukturiert als allgemein angenommen, es ist zudem erheblich welthaltiger, und es hat eine sehr lange Vorgeschichte, die sich in den Umrissen, wenn auch mit abnehmender Sicherheit, fast bis zur fränkischen Niederlage von 778 zurückverfolgen lässt.

Keywords: Epikforschung, Namensforschung.

BEIN, Thomas. Deutschsprachige Lyrik des Mittelalters. Von den Anfängen bis zum 14. Jahrhundert. Eine Einführung. Grundlagen der Germanistik 62. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017.

Mittelalterliche, fiktionale Textkultur besteht zu einem sehr großen Teil aus lyrischen Texten unterschiedlichster Couleur. Wer sich mit mittelalterlicher Dichtung auseinandersetzen will, muss der Lyrik dieser Epoche besondere Aufmerksamkeit schenken. Dieses Buch führt die Leserin und den Leser auf zwei Wegen an die Textsorte heran. In einem größeren systematischen Teil werden theoretische und formale Aspekte thematisiert, u.a. Gattungsprobleme, Metrik, Performanz und Forschungsperspektiven. Der anschließende historische 318Teil der Einführung verdeutlicht anhand sorgfältig ausgewählter Beispiele, stets mit neuhochdeutscher Übersetzung, die geschichtliche Entwicklung deutschsprachiger Lyrik vom 9./10. Jahrhundert bis in das spätere 14. Jahrhundert und berücksichtigt alle bedeutenden Autoren. Den historischen Durchlauf gliedern die drei Grundtypen Minnesang, Sangspruchdichtung und Leichdichtung. Zahlreiche Abbildungen dienen der Veranschaulichung, ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie mehrere Register erleichtern die selbstständige Weiterarbeit. Die Einführung setzt wenig voraus und richtet sich zunächst an Studienanfänger. Darüber hinaus aber dient sie hervorragend zur Rekapitulation von Wissen in Examenszusammenhängen.

Keywords: Gattungskunde, Textklassifikation.

BENDHEIM, Amelie. Wechselrahmen. Medienhistorische Fallstudien zum Romananfang des 13. Jahrhunderts. Studien zur historischen Poetik 22. Heidelberg: Winter, 2017.

Die vorliegende Studie unternimmt eine medien- und sozialhistorische Neubeschreibung des Erzählanfangs mittelhochdeutscher Romane, den die Forschung aufgrund seiner scheinbaren Konventionalität bislang oft vernachlässigt hat. Im Kontext der semi-oralen Rezeptions- und Performanzsituation des Mittelalters werden Varianzen in der Überlieferung des Texteingangs nicht als Verderbnis betrachtet, sondern ihnen wird eine kommunikative Funktion zugeschrieben.

Anhand detaillierter Einzelanalysen dreier Romane aus dem 13. Jahrhundert (Flore und Blanscheflur, Wigalois, Wigamur) wird die erzähltechnische und rezeptionslenkende Funktion des variablen Anfangsrahmens untersucht, die Rückschlüsse auf die (epochenspezifische) Wahrnehmung von Welt erlaubt. Mit dem textanalytischen Modell des Wechselrahmens und der detaillierten Betrachtung paratextueller Elemente eröffnet die Studie neue Perspektiven auf den Erzählanfang als integralen Bestandteil des mittelalterlichen Romans.

Keywords: Rezeptionsästhetik, Poetologie, Narratologie, Erzähltheorie, Heldenepik, Mediengeschichte, Wigalois, Erzählrahmen, Paratexte, Wigamur, Flore und Blanscheflur, Wirnt von Grafenberg, Konrad Fleck.

BENDHEIM, Amelie and SCHUH, Dominik. „Gekreuzte Lebenswege, gebrochene Identitäten“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 99-122.

BENNEWITZ, Ingrid. „Neidhart: Ein Autor und seine Geschichte(n)“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 31-42.

319

BENNEWITZ, Ingrid. „Die Überlieferung der Neidhart-Lieder“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 55-60.

BENZ, Maximilian. „Heteronomien und Eigensinn. Die Werke Rudolfs von Ems im Spannungsfeld von Politik, Religion und Kunst“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 105-124.

BERINDEI, Catrinel. „Schlechtes Erzählen? Die Zwergenkönigin Jerome im ,Friedrich von Schwaben“. Die Kunst des Erzählens. Exemplarische Lektüren von Homer bis heute. [C-ERLER and KLEIN]: 129-146.

BERTELSMEIER-KIERST, Christa. „Der Schulmeister von Esslingen in der Manessischen Liederhandschrift“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 185-199.

BESAMUSCA, Bart. „Readership and Audience“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 117-132.

BEUCKERS, Klaus Gereon. „Der verfügte Adressat. Manifestation und Autorenschaft in Herrscherbildern ottonischer und frühsalischer Buchmalerei“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 239-266.

BIHRER, Andreas. „Mäzene und Mäzenatentum im Mittelalter. Perspektiven für die Geschichtswissenschaft“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 25-52.

BLEULER, Anna Kathrin. „Neidhart: Typologie der Lieder“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 117-130.

BLEULER, Anna Kathrin. „Deutsche Übersetzungen der Lieder Neidharts“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 303-312.

320

BOCKMANN, Jörn. „Literarische Neidhart-Rezeption im deutschsprachigen Raum“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 275-290.

BRANDSMA, Frank. „The Roman van Walewein and Moriaen: Travelling through Landscapes and Foreign Countries“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 415-430.

BRAUN, Manuel and REITER, Nils. „Sangsprüche auf/in Wörterwolken oder: Vorläufige Versuche zur Verbindung quantitativer und qualitativer Methoden bei der Erforschung mittelhochdeutscher Lyrik“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 5-20.

BRUIJN, Elisabeth de. „Das Spiel der Stimmen“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 133-154.

BRUNNER, Horst. „Die Töne der Neidhartlieder“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 143-168.

BUHR, Christian. „Erzählung und Weltwahrnehmung im Iwein Hartmanns von Aue“. Die Kunst des Erzählens. Exemplarische Lektüren von Homer bis heute. [C-ERLER and KLEIN]: 79-102.

BULANG, Tobias. „Minne und Jagd – Metaphorische Übertragungen und konzeptionelle Konkurrenzen zwischen Liedern und Miniaturen im Codex Manesse“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 125-148.

BURGER, Glenn D. Conduct Becoming. Good Wives and Husbands in the Later Middle Ages. Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2017.

Glenn D. Burger argues that, over the course of the long fourteenth century, the “invention” of the good wife in discourses of sacramental marriage, private devotion, and personal conduct reconfigures how female embodiment is understood.

Keywords: Weibliches Embodiment.

321

BURRICHTER, Brigitte. „Lancelot – eine komplexe Figur zwischen höfischer Liebe und Gralsrittertum“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 173-184.

BURRICHTER, Brigitte. „La Fontaine de Barenton – Poetologische Implikationen der Gewitterquelle aus dem Yvain“. Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture. Gebrauch – Wahrnehmung – Symbolik / Uses, Perceptions, and Symbolism.[C-HUBER-REBENICH, ROHR and STOLZ]: 449-464.

BURRICHTER, Brigitte. „Die Kunst des Erzählens bei Chrétien de Troye“. Die Kunst des Erzählens. Exemplarische Lektüren von Homer bis heute. [C-ERLER and KLEIN]: 63-78.

BURRICHTER, Brigitte. „Der Wahnsinnige als Wilder Mann. Yvain ou le Chevalier au Lion, Amadas et Ydoine und Orlando furioso“. WahnSinn in Literatur und Künsten. [C-PENZKOFER and SCHAROLD]: 81-110.

BUSBY, Keith. „The Manuscript Context of Arthurian Romance“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 97-116.

BUSCHBECK, Björn. „Ein Held, der keiner mehr sein wollte. König Ortnits Tod und das Problem, eine Heldnerzählung zu beenden“. ZfdPh 136, 3 (2017), 363-386.

The titular hero of “Ortnit AW” comes to a strangely unheroic death: in his sleep, he is surprised by a dragon, against whom he rode out, reluctantly and with a sense of compulsion. The present article interprets this conclusion as literary reflection of a tension in the character of the hero, which is marked by exorbitance, making it impossible for ihm zu conclude his heroic existence peacefully, but forces him instead into ever new challenges. Recognising and resigned to this aporetic constraint of his own heroism, Ortnit passively suffers death.

Keywords: Ortnit/Wolfdietrich A.

BUSCHINGER, Danielle. „Die Zwei-Schwerter-Lehre, die Hussitenfrage und die Ständelehre von Frauenlob bis zu Oswald von Wolkenstein“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 349–361.

322

BUSCHINGER, Danielle. „Emotionen in den Tristan-Romanen: Zorn- und Wutausbrüche“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 19-30.

BYRNE, Aisling. „The Evolution of the Critical Canon“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 43-58.

CALLSEN, Michael. „Lateinischer Sangspruch und lateinische Lyrik“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 309–317.

CAMPBELL, Laura Chuhan. „Chrétien de Troyes Erec et Enide: Women in Arthurian Romance“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 461-476.

CIESLIK, Karin. „… vnde sprac luder stemme, dat en islick horen mochte“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 175-194.

CIPOLLARO, Constanza. „Invenzione e reinvenzione negli esemplari miniati del Roman de Troie tra Francia e Italia. Dal ms. ambrosiano D 55 Sup. al Cod. 2571 di Vienna“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 19-66.

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323

CLASSEN, Albrecht. „The Dirty Middle Ages: Bathing and Cleanliness in the Middle Ages. With an Emphasis on Medieval German Courtly Romances, Early Modern Novels, and Art History: Another Myth-Buster“. Bodily and Spiritual Hygiene in Medieval and Early Modern Literature. Explorations of Textual Presentations of Filth and Water. [C-CLASSEN]: 459-500.

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EMING, Jutta. „Die Tränen der Cunneware. Zu codierten Emotionen in Erzählsituationen gestörter Ordnung“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 155-172.

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EMING, Jutta and SCHLECHTWEG-JAHN, Ralf. „Einleitung: Das Abenteuer als Narrativ“. Aventiure und Eskapade. [C-EMING and SCHLECHTWEG-JAHN]: 7-34.

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FASBENDER, Christoph. „Die Inszenierung des Auftrags in der Literatur des Deutschen Ordens“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 167-184.

FEDEROW, Anne-Katrin, MALCHER, Kay and MÜNKLER, Marina. „Narratologie und das Erzählen der mittelhochdeutschen Heldenepik. Eine Einleitung in orientierender Absicht“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 1-20.

FEDEROW, Anne-Katrin. „Von der Erfindung der Fokalisierung aus der Einsamkeit des Helden. Interne Fokalisierung und Topologie im Otnit/Wolfdietrich A“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 35-56.

FELDER, Gudrun, LINDEN, Sandra and SCHAFFERT, Henrike. „Texte lesbar machen. Grenzfälle bei der Edition und Kommentierung von mhd. Versnovellen“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 373-396.

FERLAMPIN-ACHER, Christine. „The Natural World“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 239-258.

FISCHER, Christina. „Innensicht und Außensicht Zur Figurenpsychologie in Chwedyl Iarlles y Ffynnawn (Owein)“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 99-116.

FLEISCHMANN, Marie Ann. „Rudimente des Sangspruchs Walthers von der Vogelweide bei Sigeher“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 115-125.

326

FRANZKE, Janina. „Anmerkungen zu den literarischen Inszenierungsmöglichkeiten der Herrscher- und Sänger-Figuren bei Reinmar von Zweter und Oswald von Wolkenstein“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 363–377.

FREIENHOFER, Evamaria. „Zorn als glokales Ereignis. Differenz und Zugehörigkeit in Aliscans und Willehalm“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 111-126.

FRIEDE, Susanne. „Verflachung der Emotionen? Überlegungen zu einigen Romanen Chrétiens“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 213-228.

FÜRBETH, Frank. „Lehrdialoge und Sprichwörter als Formen der Wissensvermittlung in Heinrich Wittenwilers Ring“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 325-344.

FULTON, Helen. „Historiography: Fictionality vs. Factuality“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 151-166.

GARULLI-EBNER, Karen. „Neidhart: Ein Annäherungsversuch mit Rezeptionserfahrung“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 391-394.

GEBERT, Bent. „Katastrophale Kalküle. Rechnen und Horten im Nibelungenlied “. PBB 139, 1 (2017), 47-68.

The Nibelungenlied unfolds its story of social destruction by means of foreshadowing, which influences the level of characters as well as the narrative discourse. Various approaches elucidated how this raises and directs expectations, drawing on techniques of anticipation, indeterminate gaps of characterization or latent modes of knowledge. Less attention has been paid to the fact that these calculative effects not least result from narrative functions of computation the equally support determination and indeterminacy. The following essay seeks to explore and re-evaluate this computional ambiguity which converges in the symbol of the hoard.

Keywords: Zerstörung der Gesellschaft.

327

GEBERT, Bent. „Die Gabe des Kampfes. Zur Form der Anerkennung im Hildebrandslied“. Anerkennung und die Möglichkeiten der Gabe. [C-BAISCH]: 19-40.

GEROK-REITER, Annette. „Ästhetik der Polyphonie. Der frühe deutschsprachige Minnesang“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 29-48.

GOERLITZ, Uta. „Mittelalterliche Literatur im Medienwandel von der Handschrift zum gedruckten Buch. Das Beispiel des ,Herzog Ernst“. Das Mittelalter 22, 1 (2017), 13-38.

Current competence-oriented curricula for secondary education in Germany demand a level of literary, linguistic, and media competence that enables students to study the common cultural heritage and to grow into their roles as members of society. The study of the German language, literature, and culture of the Middle Ages is particularly appropriate to develop this competence. Raising the question of both the alterity and the similarity of the period in comparison with the present, it demands a high degree of critical reflection. At the same time, current research is open to questions posed by the present of the past, concerncing e. g. the increasingly visible effects of the digital revolution, which echoes developments in the change from the manuscript to the printed book in the decades around 1500. The following contribution illustrates the relevance of the transfer of research from university to school by taking todays media revolution as an opportunity to examine changes in literature and media in the 15th and 16th centuries. To this end, Herzog Ernst serves as an example of a popular narrative complex, interesting not only because of its comprehensiveness, but also for its distinctive transformations from manuscript to print.

Keywords: Herzog Ernst Frankfurt (Frankfurt prose version), Digital Revolution, Media Change, Early Book Printing.

GRACIA, Paloma. „The Iberian Post-Vulgate Cycle: Cyclicity in Translation“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 431-442.

GRAFETSTÄTTER, Andrea. „Die Neidhartspiele“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 353-374.

328

GREULICH, Markus. „Räume der Artifizialität. Raum und Struktur im Rosengarten A“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 77-92.

GRIESE, Sabine. „Texte auf gedruckten Bildern. Kurzformen kultureller Kontexte“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 351-372.

GRIFFITH, Gareth. „Merlin: Christian Ethics and the Question of Shame“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 477-492.

GROSSBRÖHMER, Maren. Erzählen von den Heiden. Annäherungen an das Andere in den Chanson de geste-Adaptationen „Loher und Maller“ und „Herzog Herpin“. Philologische Studien und Quellen 261. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017.

Wie können literarische Texte in den 1430er-Jahren von den Heiden und dem Heidnischen erzählen? Anhand der beiden frühneuhochdeutschen Prosaepen Loher und Maller und Herzog Herpin lotet die Studie Möglichkeiten und Grenzen des Sprechens vom Anderen aus. Die Heiden werden in den kulturwissenschaftlichen und narratologischen Analysen in ihrer Funktionalität sowohl für die erzählte Handlung als auch für die Weltdeutung der Rezipienten erkennbar: Nur wenige Jahre vor der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 entwerfen beide Texte geradezu utopische Bilder von den Heiden, die stärker als in den kanonisierten Chanson de geste-Adaptationen dem historischen Islam angenähert werden und sich zugleich in all ihren Kämpfen mit den christlichen Protagonisten als unterlegen erweisen.

Vor dem Hintergrund einer zu ihrer Entstehungszeit bereits über 300 Jahre währenden Phase produktiver Chanson de geste-Rezeption nehmen die beiden Prosaepen Topoi und Muster des Erzählens von den Heiden auf und aktualisieren sie entsprechend ihrem eigenen Erzählinteresse. Das Erzählen von den Heiden entpuppt sich dabei als eine Strategie des Erzählens vom Eigenen.

Keyword: Alteritätskonzeptionen.

HAAS, Max. „Über Voraussetzungen der musikalischen Produktion im 14. Jahrhundert“. Medieval theories of the creative act. [C-DUTTON and ROHDE]: 77-86.

329

HACKE, Simone. „Der Reiseweg des Herzog Ernst auf der Ebstorfer Weltkarte“. ZfdA 146 (2017), 54-69.

HAFERLAND, Harald. „Gabentausch, Grußwechsel und die Genese von Verpflichtung. Zur Zirkulation von Anerkennung in der höfischen Literatur“. Anerkennung und die Möglichkeiten der Gabe. [C-BAISCH]: 67-120.

HAGBY, Maryvonne. „Vox sancti“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 363-394.

HAHN, Reinhard. „Spruchdichter in und aus Thüringen, oder: Lassen sich fahrende Sänger literaturlandschaftlich situieren? Anmerkungen zu einigen Autoren und Texten“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 127-145.

HAMMER, Andreas. „Motiviertes Handeln oder fixe Rollenzuteilung. Die Figur des Keie in der kontinentalen und der inselkeltischen Artustradition“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 271-296.

HÄNDL, Claudia. „Neidhart im Kontext der mittelhochdeutschen und europäischen Liebeslyrik des 12. bis 15. Jahrhunderts“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 257-274.

HÄNDL, Claudia. „Zur Text-Bild-Relation in den Codices picturati des Sachsenspiegel. Zur Aussagekraft von Illustrationen als Interpretationshilfe von Rechtsvorstellungen im Bereich der Sexualdelikte“. Medieval German Tristan and Trojan War stories. [C-JEFFERIS]:145-180.

HÄNDL, Claudia. „Die Darstellung Karls des Großen in der Sächsischen Weltchronik: Text und Ikonographie der Karlsgeschichte in der Handschrift Gotha, Forschungsbibliothek, Ms. Memb. I 90“. Medieval German Tristan and Trojan War stories. [C-JEFFERIS]:231-272.

330

HARTUNG, Hendrikje. „Figurenrede und Figurendialoge in der Eyrbyggja saga“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 213-230.

HAUSTEIN, Jens. „êren zol und schanden clôse.Didaktische Metaphern in der Sangspruchdichtung Konrads von Würzburg“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-CARDELLE DE HARTMANN and EIGLER]: 147-159.

HAYE, Thomas. „Das episierende Gedicht des Walter von Peterborough über die Schlacht von Näjera (1367). Mäzenatentum im Umkreis des John of Gaunt, Hz. von Lancaster“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 185-200.

HENKEL, Nikolaus. „Reduktion als poetologisches Prinzip. Verdichtung von Erzählungen im lateinischen und deutschen Hochmittelalter“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 27-56.

HERZ, Lina. Schwieriges Glück. Kernfamilie als Narrativ am Beispiel des “Herzog Herpin”. Philologische Studien und Quellen 258. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017.

„Herzog Herpin“ ist ein der Elisabeth von Nassau-Saarbrücken zugeschriebener Prosaroman aus dem frühen 15. Jahrhundert. Im Zentrum des spätmittelalterlichen Textes stehen die am Beispiel von mehreren Generationen einer Familie in unterschiedlichen, sich überkreuzenden Erzählsträngen durchgespielten Verluste, Wiedervereinigungen und erneuten Trennungen. Am Beispiel dieses Textes zeigt Lina Herz, dass das Schicksal einer Kernfamilie von Vater, Mutter und Kind den Handlungskern eines vormodernen Textes bilden kann und wie dieses Motiv in verschiedenen Figurationen variiert und über mehrere Generationen der Erzählzeit handlungsgenerierend geradezu strapaziert wird. Im Zentrum steht dabei die Frage, warum die funktionierende Kernfamilie kaum, die Kernfamilie im Krisendiskurs selten Handlungsträger einer Geschichte ist. Das Erzählen von der Kernfamilie scheint schwierig.

Keywords: Motivvariation, Krisendiskurs.

HERWEG, Mathias. „Das Konstanzer Konzil. Ein Ereignisprofil in zeitgenössischer deutscher Dichtung“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 427–442.

331

HERWEG, Mathias. „Kohärenzstiftung auf vielen Ebenen. Narratologie und Genrefragen in der Kaiserchronik“. LiLi 47, 2 (2017), 281-302.

Die Kaiserchronik (um 1147) stellt sich schon vor der Entfaltung höfischer Erzählliteratur als Sammelbecken narrativer Modelle und Möglichkeiten dar, die hier noch durch den Rahmen der Chronik legitimiert und organisiert sind. Narratologisch lässt sie sich als Erzählzyklus beschreiben, der Kohärenz auf drei Ebenen der histoire erzeugt: auf der Ebene des Rahmens durch die Sinnvorgaben des Prologs, auf der der einzelnen Abschnitte durch die oft genug nur von der Kaiserfigur (und von ihr nur oberflächlich) zusammengehaltenen Geschichten unterschiedlichster Stoff- und Genrekohärenz, schließlich innerhalb der Abschnitte auf der der Einzelepisoden, für die hier die Fabel vom Hirsch ohne Herz im Severustext nicht nur für die Historisierung narratologischer Konzepte bis in die Frühzeit volkssprachigen Erzählens, sondern auch für die Frage nach einer spezifischeren Narratologie historischen Erzählens.

Keywords: Märe, Narratologie, Chronistik, Chronik, Kohärenz, Emplotment, Zyklisches Erzählen, serielles Erzählen.

HERWEG, Mathias. „Geschichte erzählen. Die Kaiserchronik im Kontext (nebst Fragen an eine historische Narratologie historischen Erzählens)“. ZfdA 146 (2017), 413-443.

This article investigates the conception of genre and narrative in the first chronicle and the first epic cycle of Roman myths and early Christian legends written in German, the Kaiserchronik (
Emporers Chronicle, ca. 1147). Its specific conceptual, structural and narrative features become evident in comparison to two other near-contemporary grand narratives of historiography, Otto of Freisings Chronica and Geoffrey of Monmouths Historia Regum Britanniae: the (seeming?) antagonism between its programmatic prologue and its narrative practice; the friction between historical time and cyclical form; the conflict between historical accuracity and didactic aims; the narrative excess that neither historicity nor didacticism can contain; and finally the caesura in the narrative concept and style after Charlemagnes vita. Features like these indicate that the Kaiserchronik has a specific conception of historical narration, which – far from premodern or modern concepts of fiction – is linked to intended audience, the given linguistic and literary conditions and setting (Sitz im Leben) of the text, its author, patron and recipients.

Keywords: Geoffrey of Monmouth, Otto of Freising, Gesta Romanorum, narratology, history (and) narration, medieval narration.

HERWEG, Mathias. „Alterität und Kontinuität. Vom interkulturellen Potential der germanistischen Mediävistik“. ZiG 8,1 (2017), 11-24.

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This article is a plea to uncover the specific intercultural potential of German Medieval Studies and to base the unity of the different strands of German Studies in their common object of interest: Reading and investigating premodern literature can reveal foreign aspects of and within the familiar (>indigenous<) culture and their continued relevance today. The article thereby questions cultural identities and puts emphasis on the fact that cultural boundaries, in their existence and in their effects, are always historically formed and thus changing. It demands and supports a hermeneutics of deliberate distancing which evades the risk of a-historical updates and exploitations of literary works as they have often and for long periods of time accompanied the history of the discipline and the teaching of German literature.

Keywords: Medieval Studies, (literature as a) distant mirror, Nibelungenlied, cultural/literary transfer, diachronic linguistics.

HEUER; Sebastian. Deus Creator – Poeta Creator – Homo Creator. Reflexe schöpferischen Bewusstseins im »Wilhelm von Österreich« Johanns von Würzburg. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2017.

Im „Wilhelm von Österreich“ wird das Spannungsfeld von Gott, Natur, Dichter und Mensch verhandelt, das in der Frage kulminiert, ob sich der Dichter als ein Schöpfer wahrnimmt. Diese Frage wird anhand von drei methodischen Zugängen untersucht. Erstens werden poetologischen Reflexionen des Erzählers in den Blick genommen, zweitens wird das Feld übertragener Rede (Metaphern, Allegorien etc.) untersucht. Drittens wird der Begriff „Natur“ sowie die Möglichkeiten des Menschen, darin aktiv handelnd einzugreifen (Technik, Alchemie) analysiert. In der Folge von Blumenberg werden dabei vormals gängige Periodisierungen kritisch hinterfragt und mögliche Kontinuitäten nicht ausgeblendet. Es wird gezeigt, dass christliches Gedankengut poetologische Diskurse nicht blockiert, sondern es fördert.

Keywords: Poetologie, Tropen, Natur.

HINTON, Thomas. „Chrétien de Troyes Lancelot, ou le Chevalier de la charrette: Courtly Love“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 373-388.

HOFFMANN, Ulrich. „Ginovers Krise. Verhandlungen latenter Ursachen in der Crône Heinrichs von dem Türlin“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 243-270.

333

HOGENBIRK, Marjolein. „Intertextuality“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 183-198.

HOLTZHAUER, Sebastian. „wer hat dich schelten also glert? Untersuchungen zu Dialogstruktur und Performanz in den Fassungen E, E und e des Eckenliedes. ZdfA 146 (2017), 295-327.

The article aims at a comparison of representative versions of the Eckenlied, revealing thereby specific features of the different retextualisations. When focusing on the remarkably complex verbal exchange between the giant Ecke and Dietrich von Bern immediately prior to their actual fight, the study combines a literary approach (literary hermeneutics) with a linguistic concept (historical conversation analysis). A detailed look at the different dialogue structures as well as aspects of performance thus gives new and intriguing insights into the Eckenlied and especially into the characterizations for its main protagonists.

Keywords: Historical conversation analysis, performance, dialogue structure, Dietrichepik.

HOLZNAGEL, Franz-Josef. „apenbar sus lere! Weltliche Didaxe im Rostocker Liederbuch“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 233-254.

HOPE, Henry. „Zur Performanz von Frauenlobs Spruchmelodien: Der Versuch eines Neuansatzes“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 261–278.

HOPPE, Annette. „Überlieferung, Edition und Interpretation: Ein Blick auf die Editionsgeschichte der Neidhart-Lieder“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 61-76.

HRANITZKY, Katharina. „Gar coesttnlich illuminatur darynne von materi ze materi. Die Illustrationen im Trojaroman des Martinus opifex und ihr Verhältnis zum Text“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 179-206.

334

HÜBNER, Gert (†). „Einsprüche gegen die Tugendethik: Handlungswissen in Sangsprüchen um 1300 (und davor)“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 47-58.

HÜBNER, Gert (†). „Metaphorische Sprichwörter in Text und Bild um 1500: Narrenschiff und Ulenspiegel“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 149-172.

HÜBNER, Gert (†). „Erzähltes Handeln, kulturelles Handlungswissen und ethischer Diskurs. Überlegungen zur Lehrhaftigkeit vormoderner Erzählungen“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 361-378.

JEFFERIS, Sibylle. „Der Einfluss von Gottfrieds Tristan auf das Märe und das Spiel von Aristoteles und Phyllis: Die Baumgartenszene und ihre Folgen“. Medieval German Tristan and Trojan War stories. [C-JEFFERIS]:29-74.

JEFFERIS, Sibylle. „Der Einfluss des Lieds von Troja Herborts von Fritzlar (und seiner Quelle, Benoits Roman de Troie) auf die Minnegrotte in Gottfrieds von Strassburg Tristan: Das Alabasterzimmer (La Chambre de Beautes).“. Medieval German Tristan and Trojan War stories. [C-JEFFERIS]:201-214.

JING, Xuan. „Charisma - Falschgeld - Gnade. Zur Funktion der Gabe im Nibelungenlied“. Anerkennung und die Möglichkeiten der Gabe. [C-BAISCH]: 41-66.

JOHNSTON, Andrew James. „Material Studies“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 225-238.

JÖST, Erhard. „Das Schwankbuch Neithart Fuchs“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 337-352.

335

JOST, Jean E. „The Ambiguous Effects of Water and Oil in Middle English Romance: Acknowledged and Ignored“. Bodily and Spiritual Hygiene in Medieval and Early Modern Literature. Explorations of Textual Presentations of Filth and Water. [C-CLASSEN]: 331-356.

KAGERER, Alexander. Macht und Medien um 1500. Selbstinszenierungen und Legitimationsstrategien von Habsburgern und Fuggern. Deutsche Literatur. Studien und Quellen 23. Berlin: De Gruyter, 2017.

Die Frage nach Aufstieg und Erhalt von Macht durch Inszenierung in Text wie Bild stellt sich noch heute. Die Studie analysiert im Sinne einer Mikrophysik der Macht multimediale Repräsentations-/Legitimationsformen um 1500: In einer Doppelperspektive wird vergleichend gegenübergestellt, wie eine Dynastie durch Verweis auf Herkunft Geltung begründet und eine aufgestiegene Kaufmannsfamilie diesen Mechanismus zur eigenen Absicherung fruchtbar macht.

Keywords: Begründungsdiskurs, Repräsentationsformen, Mediengeschichte.

KAHLMEYER, Johanna. „jugent hat vil werdekeit, / daz alter siuften unde leit (V. 5,13f.) – Alter als interdependente Kategorie im »Parzival« Wolframs von Eschenbach“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 41-72.

KASTEN, Ingrid. „Raum, Leib, Bewegung: Aspekte der Raumgestaltung in Gottfrieds Tristan“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 127-144.

KELLERMANN, Karina. „Ein kurtze rede wore. Die vier politischen Reimreden des Lupold Hornburg“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 199-220.

KELLERMANN, Karina. „Zeitkritik bei Muskatblut“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 443–453.

KERN, Manfred. „Übertreibungsangst. Zu Genese und Wesen des Sangspruchs im Geiste liebeslyrischer Hyperbolie“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 469–480.

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KERN, Manfred. „Buch, Trost und Sorge oder die schwierige Versöhnung von Poesie und Wissen“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 345-360.

KERTH, Sonja. „myn heubt daz ist mir worden gra / myn ruck hat sich gebogen. Alter(n) in der Sangspruchdichtung von Reinmar von Zweter bis Michel Beheim“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 59-72.

KINZEL, Till and MILDORF, Jarmila. „Das Dialoggedicht. Prolegomena zur poetischen Dialogizität“. Das Dialoggedicht/Dialogue Poems. [C-BISCHOFF, KINZEL and MILDORF]: 13-34.

KIPF, Johannes Klaus. „Von der Sammelhandschrift zum gedruckten Schwankbuch. Überlieferungstypen von Schwänken im Medienwandel“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 299-330.

KIPF, Klaus. „Gönner, Förderer, Auftraggeber. Zur Frage nach Diskurstraditionen in den Erwähnungen von Auftraggebern der deutschen Literatur zwischen 1150 und 1200“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 53-66.

KLEIN, Dorothea. „Poeta artifex und andere Formen auktorialer Selbstinszenierung im Sangspruch Frauenlobs“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 241-259.

KLEIN, Dorothea. „Nebukadnezar und seine Kinder. Wahrnehmung und Darstellung von Wahnsinn in deutscher und lateinischer Literatur des Mittelalters“. WahnSinn in Literatur und Künsten. [C-PENZKOFER and SCHAROLD]: 43-80.

KLEIN, Klaus. „„Spurlos aus unserem Besitz verschwunden“? Zum Tristan-Fragment aus dem Münchner Antiquariat Ludwig Rosenthal“. ZfdA 146 (2017), 88-91.

KLINKERT, Thomas. „Die Einschreibung des höfischen Mäzenatentums in den Text am Beispiel von Ariosts ,Orlando Furioso“. Mäzenaten337im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 223-238.

KNAEBELE, Susanne. „Erzählen von den ,Abenteuern des Geschlechts in der Melusine des Thüring von Ringoltingen“. Aventiure und Eskapade. [C-EMING and SCHLECHTWEG-JAHN]: 63-82.

KNAPP, Fritz Peter. „»Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über«. Emotionalität und lautes Denken“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 31-46.

KOCH, Elke. „Das Abenteuer im Paratext: Gabriel Rollenhagens Um-Rahmung der Brandan-Legende“. Aventiure und Eskapade. [C-EMING and SCHLECHTWEG-JAHN]: 49-62.

KOCH, Elke and NOWAKOWSKI, Nina. „Sprechen in Kurzerzählungen“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 83-110.

KÖHLER, Christopher. Morungen-Rezeption in Thüringen? Stiluntersuchungen zu Kristan von Hamle, Kristan von Luppin und Heinrich Hetzbolt von Weißensee. Mit Edition und Kommentar. Spolia Berolinensia. Beiträge zur Literatur- und Kulturgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit 37. Hildesheim: Weidmann, 2017.

Die drei thüringischen Dichter Kristan von Hamle, Kristan von Luppin und Heinrich Hetzbolt von Weißensee (13. und 14. Jahrhundert) standen in der Forschung stets im Schatten der großen klassischen Minnesänger. Mit dem Etikett des Epigonalen behaftet, wurden sie bis in die jüngste Zeit meist nur als Nachfolger von Heinrich von Morungen wahrgenommen. Hier setzt die vorliegende Studie an und überprüft den literarischen Eigenwert ihrer Lieder im Kontext ihrer Morungen-Rezeption.

Dafür wird auf das Paradigma des Stilbegriffs zurückgegriffen: Vor dem Hintergrund der heterogenen stiltheoretischen Forschung wird eine den besonderen Gegebenheiten mittelhochdeutscher Texte angemessene Stiltheorie sowie ein Kategoriensystem für die Stilanalyse im Minnesang entwickelt. Grundlage der Untersuchungen ist eine überlieferungsnahe Neuedition und Kommentierung der unikal überlieferten Lieder.

Keywords: Minnesang, Stilbegriff.

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KÖSSINGER, Norbert. „Stimmen und Stimmungen im Minnesang. Zu Dialogen beim Kürenberger (MF 8,9), bei Reinmar dem Alten (MF 177,10) und in der Kerensteinballade“. Das Dialoggedicht/Dialogue Poems. [C-BISCHOFF, KINZEL and MILDORF]: 99-128.

KOHNEN, Rabea. „wie têt der wîse man also? Zur Motivierung des Antagonisten in Wolframs Willehalm“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 57-76.

KOFLER, Walter. „Neuzeitliche Abschriften als Primär- und Sekundärquellen. Rekonstruktionsversuche am Straßburger und Dresdener Heldenbuch“. Textrevisionen. Beiträge der Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, Graz, 17. bis 20. Februar 2016. [C-HOFMEISTER and HOFMEISTER-WINTER]: 61-72.

KÖNITZ, Daniel. „Rettungsversuche von späterer Hand. Die umfassenden Schreibereingriffe in der Bremer Sammelhandschrift msb 0042-02“. Textrevisionen. Beiträge der Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, Graz, 17. bis 20. Februar 2016. [C-HOFMEISTER and HOFMEISTER-WINTER]: 1-18.

KÖRNDLE, Franz and LÖSER, Freimut. „Gesänge vom Gesang. Meister der Jenaer Liederhandschrift über singer und sanc“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 213-230.

KORNRUMPF, Gisela. „Reinmar von Brennenberg und sein Ton IV (Hofton)“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 201-212.

KRAGL, Florian. „Enites schöne Seele Über einige Schwierigkeiten des höfischen Romans der Blütezeit, Figuren als Charaktere zu erzählen. Mit Seitenblicken auf Chrétien de Troyes und auf den Wilhelm von Orlens des Rudolf von Ems“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 117-153.

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KRAGL, Florian. „Heinrich von dem Türlins Diu Crône: Life at the Arthurian Court“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 323-338.

KRAGL, Florian. „Stimme – Argument – Wirkung“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 331-350.

KRAGL, Florian. „Transfer ins Nichts. Eine poetologische Skizze zur Liebeslyrik“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 227-248.

KREY, Alexander. „Von Wolkenstein. Ein autobiographischer Bericht der Deutschlandreise Oswalds zur Wahl zum Freischöffen der westfälischen Feme?“. ZfdA 146 (2017), 468-488.

The article puts the dominant autobiographical approach zu Oswald travel song Klein 41 into question and seeks to develop new approaches to its interpretation. After a discussion of previous research and an attempt to determine the age of the work, the author takes the passages in which Oswald describes a travelling singer based on classical motifs into closer consideration. Lastly, it is proposed to read the journey not in the context of an election of Oswald as juryman to a Westphalian Vehmgericht, as was done in the past, but rather as a literary description of a traveling singers pilgrimage.

Keywords: autobiographical approach, travel songs, pilgrimage, courtly love poetry.

KRÜGER, Jana. „Zu den inquit-Formeln in der altnordischen Sagaliteratur“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 231-250.

LENGLE, Susan. „Three Manuscripts of the Roman de Troie. Codicology, Pictorial Cycles, and Patronage“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 67-128.

LANGE, Judith. „Wo bleibt denn da der Sinn? Textrevisionen sinnloser Strophen in Regenbogens Langem Ton“. Textrevisionen. Beiträge der Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, Graz, 17. bis 20. Februar 2016. [C-HOFMEISTER and HOFMEISTER-WINTER]: 47-60.

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LANZILOTTA, Pierluca. „Instrumentarium und Aufführungsbedingungen zu Oswalds Zeiten. Eine Bestandsaufnahme der Forschungsergebnisse“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 389–399.

LARRINGTON, Carolyne. „Gender/Queer Studies“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 259-272.

LEE, Charmaine. „Jaufre: Genre Boundaries and Ambiguity“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 505-520.

LEWON, Marc. „Die Melodieüberlieferung zu Neidhart. Konkordanz zur Überlieferung von Neidhart-Melodien“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 169-240.

LIENERT, Elisabeth. „Widerspruch als Erzählprinzip in der Vormoderne? Eine Projektskizze“. PBB 139, 1 (2017), 69-90.

In premodern narratives contradictions are omnipresent – conflicting concepts, logical inconsistencies, acts of objection. In a narratological perspective contradiction – conflicts of incompatible knowledge and narrative patterns; inconsistencies in or between speech (by narrator or characters) and action; contradictory or inconsistent information and motivation – is apt to subvert, complicate, or enrich the textual production of meaning. The project Contradictions as a Narrative Principle in Premodern Narrative (University of Bremen) explores different types of contradictions in medieval epic and romance.

Keyword: Narratologie.

LIENERT, Elisabeth. „Erzählen in transkultureller Perspektive“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 243-252.

LIENERT, Elisabeth. „(Un-)Sichtbarkeit der Stimme?“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 15-32.

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LINDEN, Sandra. Exkurse im höfischen Roman. Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 147. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017.

Exkurse setzen im mittelalterlichen höfischen Roman die Ordnung des Erzählens aus, indem der Erzähler eine alternative Sprechhaltung annimmt und sich meist direkt an sein Publikum wendet. Im Laufe der Gattungsgeschichte prägen sich inhaltliche Konventionen und Stilmerkmale des Exkurses aus, die die Studie über exemplarische Analysen von den Romanen Hartmanns von Aue bis zu Minne- und Aventiureromanen um 1300 analysiert und zu einer Poetik des Exkurses verdichtet. Es zeigt sich, dass der Exkurs in einem artistisch kompetenten höfischen Erzählen ein zentrales Darstellungsmittel ist.

Keywords: Poetik, Gattungsgeschichte.

LINDEN, Sandra. „Lieben lernen? Lehrhafte Vermittlung und ihre Problematisierung in Minnereden“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 217-232.

LODEN, Sofia. „Herr Ivan: Chivalric Values and Negotiations of Identity“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 339-354.

LOLEIT, Simone. „von gote david daz las – Sprache, Sprachreflexion und Medialität am Beispiel des Spruchs J 62 Friedrichs von Sonnenburg“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 89-99.

LUKASSEN, Valerie. „Melodien des Spruchsangs: Musikalische Varianz als Charakteristikum. Eine Studie am Beispiel ausgewählter Lieder Oswalds von Wolkenstein“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 379–388.

LÜTTEKEN, Laurenz. „Virtus und memoria. Schwierigkeiten des spätmittelalterlichen Kompositionsbegriffs“. Medieval theories of the creative act. [C-DUTTON and ROHDE]: 65-76.

LUTZ, Eckart Conrad. „Zur Medialität von Literaturkatalogen in Wort und Bild: Gottfried von Strassburg, Rudolf von Ems und Thomasin von 342Zerclære, der Psalter des Robert de Lisle und die Süddeutsche Tafelsammlung“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 65-84.

LYNCH, Andrew. „Post-Colonial Studies“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 307-320.

MALCHER, Kay. „Dietrich als Christus – die Erzählung als Ikon. Zur Figurenidentität in mittelhochdeutscher Dietrichepik aus semiotischer Sicht“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 115-148.

MARSHALL, Sophie. „Dimensionen der Bildlichkeit im Marienpreis. Untersuchungen zum Melker Marienlied und zur Goldenen Schmiede Konrads von Würzburg“. PBB 139, 3 (2017), 345-376.

In the Middle High German Marian poetry, one finds chains of metaphors describing and praising the Virgin. This article shows that not only the paradigmatic dimension of these images, i. e. their being connected by their meaning (Mary) in the dimension of Roman Jakobsons axis of selection, but also their syntagmatic dimension in their concrete order is of great importance: it can generate a sujet. The Marian Song of Melk and Konrads von Würzburg Goldene Schmiede display the miracle of Marys conception in a narrative syntagma of the tropes. In Konrads prologue, this is linked with the inspiration of the poet who becomes equal to the fruitful Mother of God.

Keywords: Konrad von Würzburg, Roman Jakobson.

MARSHALL, Sophie. „Die „Klage“ zwischen Szondi und Lacan. Zur Modellierung tragischer Problemkerne“. ZfdPh 136, 1 (2017). 63-85.

Szondis definition of tragedy allows us to detect infelicitous dialectical structures at the level of action and of figures. The following study describes two traits central to tragedy which point to a dynamically productive virulence in their structure: dialectical tragic problem kernels on the one hand stimulate the production an the connection of further tragic kernels and on the other hand provoke an account of their solution. The “Klage” can be understood as a reaction to such a stimulus in terms of its treatment of the tragic kernels of the “Nibelungenlied”, whereby the narrative is undermined by the dialectic itself of their productive virulent energy in the surface structure, the 343language, of the text. These tension-filled dynamics of speech can be grasped with the help of psychoanalytic descriptions of interactive speech processes, in particular with the help of Lacans theory.

Keywords: Psychoanalyse, Nibelungenlied, Dialektik.

MARSHALL, Sophie. Unterlaufenes Erzählen. Psychoanalytische Lektüren zum höfischen Roman. Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 146. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017.

Die Monographie untersucht vier Werke der mittelhochdeutschen höfischen Literatur (Lanzelet Ulrichs von Zatzikhoven, Parzival Wolframs von Eschenbach, Tristan Gottfrieds von Straßburg und Wigalois Wirnts von Grafenberg). Phänomene wie Ambiguitäten, Vagheiten, Brüche der Kohärenz werden mit der psychoanalytischen Auffassung des Sprechens als dynamischen Ineinanders verschiedener, oft gegenläufiger Botschaften verbunden. Mit dieser insbesondere von den Arbeiten Jacques Lacans angeregten Perspektive unternimmt es die Studie, einem dem Erzählen unterlaufenen anderen Erzählen nachzugehen.

Keywords: Höfisches Epos, Psychoanalyse.

MASLO. André. Die „Habichtslehren“ des deutschen Spätmittelalters : eine Quellenstudie zu Sprache, Herkunft und Kulturgeschichte. Imagines medii aevi. Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung 38. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017.

Die vorliegende Arbeit schließt bezüglich der „Habichtslehren“ – die jahrhundertelang praktisch unbeachteten, ersten originären Schriften über die Beizjagd in deutscher Sprache – wichtige Forschungslücken: Zuerst, indem nicht nur die beiden durch Kurt Lindner bekannt gemachten Manuskripte überarbeitet und neu herausgegeben werden, sondern im Besonderen dadurch, dass die „Jüngere Habichtslehre“ – eine in den 1960er Jahren noch unbekannte, zum Verständnis der Genese dieser Traktate jedoch immens wichtige Textstufe – erstmals ediert und ausführlich kommentiert wird. Von Beginn an intendiert war hierbei ein Werk, das nicht nur in indogermanistischer, mediävistischer oder handschriftenkundlicher Sicht Relevanz entfaltet, sondern auch für zeitgenössische Falkner, grundsätzlich an der Kulturtechnik der Beizjagd Interessierte und historisch arbeitende Vogelkundler fruchtbringend nutzbar ist. Somit liegen alle drei deutschen Manuskripte inkl. der Einarbeitung der lateinischen Handschrift L in einem Werk auf dem gegenwärtigen Wissensstand der Forschung vor – schon hier zeichnet sich ein großer Fortschritt in der Erschließung der Primärquellen dieser Zeit ab. Die seit den 1960er Jahren im Raum stehende Forschungsfrage nach der Provenienz 344dieser Texte innerhalb des deutschen Sprachraums kann im zweiten Teil der Arbeit erstmals schlüssig beantwortet werden. Neben einer umfangreichen und akribischen Auswertung der handschriftlichen Textvertreter hinsichtlich ihrer geographischen Herkunft nach analysierten Sprachmerkmalen wurden auch nicht linguistische Charakteristika – die rezenten Verbreitungsgebiete der beschriebenen Beutevögel – mit in die Argumentation einbezogen, um eine zweite, völlig unabhängige Beweiskette zu erhalten, deren Kombination mit sprachwissenschaftlichen Methoden nur einen Schluss zum Abfassungsraum der „Habichtslehren“ zulässt. Die sehr fruchtbaren Verbindungen kultureller Art, die die Falknerei grundsätzlich auszeichnen, äußern sich besonders in der Vitalität der „Falknersprache“, einem frühen Zunftidiom, das zahlreiche Einflüsse und Anregungen aus einer Vielzahl von Sprachen und Kulturen aufgenommen hat. Diese umfangreichen Bezüge gebührend auszuloten ist das Anliegen des dritten Hauptteils der Arbeit. Jedes in den „Habichtslehren“ dokumentierte Fachwort wird einer ausführlichen Betrachtung hinsichtlich seiner Bezeugung in den Texten, seines erstens Erscheinens im Deutschen, seiner gegenwärtigen Verwendung, Bedeutung und Etymologie unterzogen. Dabei werden nicht nur vorhandene Deutungen referiert, sondern auch zahlreiche neue Vorschläge der Wortanalyse unterbreitet. Auch in diesem Forschungsbereich steht der sprachwissenschaftliche Befunde nicht starr für sich, sondern es werden immer auch die reellen – hier meist ornithologisch-biologischen – Verhältnisse herangezogen, ohne deren Betrachtung viele parallel nebeneinander stehende Interpretationsmöglichkeiten linguistischer Art hätten ungelöst bleiben müssen.

Keywords: Beizjagd, Falknerei, Zunft, Wortfeld.

MECKLENBURG, Michael. „»mir ist lait, daz der man min / ane zagel mvz wesen« (V. 1058f.)“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 73-98.

MENZEL-REUTERS, Arno. „die cirkel sint ze hêre. Walther von der Vogelweide im Thronstreit 1198-1208.“ PBB 139, 4 (2017), 491-525.

The article focusses on Walthers verses dedicated to the conflict between Philipp of Schwaben and Otto IV. (both Philippstöne and the Reichston). There is no evidence in the so called Hofwechselstrophe (9 III) for Walther changing courts after the death of duke Friedrich of Austria in 1198. This verse might as well signify a change of lyrical topics from mourning to political support of Philipp according to the position of the new duke Leopold VI. So the veres refering to Philipp do not represent Staufen propaganda but can be regarded as parts of courtly communication (Strohschneider) in 345Vienna and classified more cautiously as Staufen friendly. The opposition between laity and clergy as a leading motive can be detected not only in the Kirchenschelte (scolding of the clergy) of Reichston verse II but even in the so far enigmatic verse on frôuwe Bône (Lady Bean, 8 III, 1-14). This casts a new light on the lines dedicated to the orphan (der weise) and the crown of the Holy Roman Empire. When postulating that the orphan should be put on Philipps head to finish imperial disaster that is caused by poor kings harassing the empire and so called zirkel (circles), he does not refer to inferior forms of crowns but to the clergy allies supporting Otto. In contemporary latin monastic writing circle and crown are used as metaphors for the tonsure and its surrounding hairline. This fresh sight spares from auxiliary constructions concerning with Walthers biography, the role of Sangspruch in political conflict and to the use of crowns in the Middel Ages.

Keywords: Staufer, Reichston, Philippstöne, Sangspruch.

MERKELBACH, Rebecca. „Volkes Stimme“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 251-276.

MERTENS, Volker. „Neidhart: Minnesang und Autobiografie“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 43-54.

MEYER, Matthias. „The Arthur-Figure“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 79-96.

MIEDEMA, Nina. „Sprachwissenschaftliche Analysen der Neidhart-Lieder“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 131-142.

MITTLER, Nicolas. Virtualität im Minnesang um 1200. Transdisziplinäre Analysen. Kultur, Wissenschaft, Literatur : Beiträge zur Mittelalterforschung 29. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2017.

Diese Studie betrachtet die Produktion sowie Rezeption von Musik, die in mittelalterlicher Zeit eng miteinander verflochten waren. Der Minnesänger warb als «live-Medium» mit seinem «süezen sanc» im Klangraum um die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer und bediente sich vielfältiger rhetorischer Strategien, um die Sinne seiner Rezipienten einzubinden. Der Fiktionalitätsvertrag 346musste mit dem Hörer noch während der Aufführung ausgehandelt werden. Da sich dieser intermediäre Möglichkeitsraum niemals eindeutig dem Fiktionalen oder Realen zuweisen lässt, stellt dieses Buch die Frage, inwiefern Virtualität den notwendigen Schlüssel für die Interpretation vormoderner Poesie darstellen könnte. Denn diese bewegt sich als performative Kunst offensichtlich nicht innerhalb der strikten Grenzziehung autonomer Fiktionen.

Keywords: Musikproduktion, Musikrezeption, Performativität.

MOHR, Jan. „Agon, Elite und Egalität. Zu einem Strukturproblem höfischer Selbstkonzepte im Medium des Artusromans”. DVJS 91,4 (2017), 351-377.

King Arthurs court is based on a paradoxical self-conceptualisation. While regarded as courtly ideal par excellence in the world of Arthurian romance, it yet maintains the fiction that its members are virtually equal; the institution of the round table is a symbolic expression of that notion. But the principle of agonal self-distinction which is intensified in the formation of elites at Arthurs court and the assertion of social equality are contradictory. The article describes the narrative treatment of these structures of Arthurian socialisation as stabilized tension (A. Gehlen). To proof this thesis motifs and structures in Chrétiens and Hartmanns Erec as well as in Ulrichs of Zatzikhoven Lanzelet are analysed.

Keywords: Artushof, Erec, Lanzelet.

MOHR, Jan. „Übertragung zwischen Historizität und Heuristik. Eine Zusammenfassung, mit Seitenblicken auf des Strickers Klugen Knecht“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 249-276.

MORAN, Patrick. „Text-Types and Formal Features“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 59-78.

MOREWEDGE, Rosmarie Thee. „Magical Gifts in Gottfried von Strassburgs Tristan und Isolde and the Rejection of Magic“. Magic and Magicians in the Middle Ages and the Early Modern Time. The Occult in Pre-Modern Sciences, Medicine, Literature, Religion, and Astrology.[C-CLASSEN]: 315-336.

MORGANS, Lowri. „Peredur son of Efrawg: The Question of Translation and/or Adaptation“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 403-414.

347

MÜLLER, Jan-Dirk. “Episches” Erzählen. Erzählformen früher volkssprachiger Schriftlichkeit. Philologische Studien und Quellen 259. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2017.

Die Untersuchung gilt einer Form volkssprachigen Erzählens, die die Anfänge volkssprachiger Literatur charakterisiert, aber, jetzt verengt auf eine einzige Gattung und erheblich transformiert, auch noch im Spätmittelalter anzutreffen ist. Es handelt sich um eine epochenübergreifende Möglichkeit des Erzählens, die jedoch historisch unterschiedlich modelliert werden kann. Um dies zu zeigen, geht die Untersuchung von Ausschnitten aus einem sehr alten und einem verhältnismäßig neuen Erzähltext aus: dem Gilgamesch-Epos bzw. einem Roman William Faulkners, und beschreibt an ihnen einige Besonderheiten des anvisierten Erzähltypus, für den die Bezeichnung episch vorgeschlagen wird. Im Fokus steht jedoch die volkssprachige mittelalterliche Literatur, die - zunächst überwiegend mündlichkeitsaffin - von der klerikalen Schriftkultur affiziert wird. Sie weist damit eine widersprüchliche Struktur auf, wobei je nach Thema und Zweck stärker die eine oder die andere Tradition zum Zuge kommt. Die Spuren einer entwickelteren Schriftlichkeit machen sich zunehmend auch in volkssprachigen Erzähltexten bemerkbar. Diese allmähliche Transformation wird in einem Überblick über Texte des 9.-12. Jahrhunderts verfolgt. Am Schluss der Untersuchung steht die spätmittelalterliche Heldenepik, die allerdings bereits rein schriftliterarisch ist.

Keywords: Epik, Erzähltechnik, Volkssprache, Heldenepik.

MÜLLER, Mareike. Schwarze Komik. Narrative Sinnirritationen zwischen Märe und Schwank. Studien zur historischen Poetik 24. Heidelberg: Winter, 2017.

Komik vermag als ästhetisches Phänomen die Sinnstrukturen literarischer Texte herauszufordern und sichtbar zu machen. Besonders deutlich wird dies in der spätmittelalterlichen Literatur, die sich über Gattungsgrenzen hinweg durch differenzierte Sinnspiele auszeichnet und dabei eine spezifische Form des Komischen hervorbringt: Schwarze Komik. Diese Komikform setzt an den axiologisch schwierigen Bereichen des Obszönen, der Gewalt und des Irrationalen an und zielt auf die kalkulierte Verdunkelung von Textsinn. Ein wesentliches Bestreben der Studie ist daher, dem Verhältnis von Narration, Komik und Sinnbildung auf den Grund zu gehen. Dabei zeigt sich, dass die ausgewählten Texte keineswegs von Chaos oder vollständiger Sinnlosigkeit zeugen. Ihre spezifische Pointenstruktur sowie das spannungsvolle Gegeneinander sinnstiftender und sinnirritierender Komponenten reflektieren vielmehr die basalen Voraussetzungen literarischer Sinnerzeugung selbst.

Keywords: Spätmittelalter, Narration, Sinnbildung.

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MÜLLER, Stephan. „Cliffhanger“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 351-362.

MÜLLER, Wolfgang G. „Formen der Dialogisierung in der Lyrik“. Das Dialoggedicht/Dialogue Poems. [C-BISCHOFF, KINZEL and MILDORF]: 35-58.

MURGIA, Giulia. „La Tavola Ritonda: Magic and the Supernatural“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 355-372.

MURRAY, Alan V. „Danish Kings and German Poets. The Political Poetry of Reinmar von Zweter, Rumelant von Sachsen and Heinrich von Meißen between Germany and Denmark“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 149-166.

MUSIOL, Maria-Louise. „Begehren, Macht und Raum: Die halbe Birne Konrads von Würzburg“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 147-166.

NEUKIRCHEN, Thomas. „Edition und Erkenntnis. Für eine neue Ausgabe des Jüngeren Titurel des Dichters Albrecht“. ZfdA 146 (2017), 70-87.

NEUMEISTER, Sebastian. „Die dialogischen Gedichte in der altprovenzalischen Literatur“. Das Dialoggedicht/Dialogue Poems. [C-BISCHOFF, KINZEL and MILDORF]: 129-146.

NEUSSEL-FISCHER, Nicola. „…dise greüsenliche und fremde geschoe ff…: Zur Kategorie race in Thürings von Ringoltingen »Melusine«“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 221-238.

NIESER, Florian. „Das getilgte Ding. Arofels Schild im Willehalm Wolframs von Eschenbach“. PBB 139, 3 (2017), 329-344.

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The disappearance of Arofels shield in Wolframs Willehalm is striking. It initially survives the encounter between Arofel and Willehalm almost without a scratch – ending in an early defeat of the Persian. The margrave kills Arofel in spite of his plea for grace and takes the shield form his body. This essay shows that henceforth Willehalm carries not only a valuable shield, but also a material reminder of Arofels highly disputable death until its disappearance in a burning monastery. As against the acquittance of the material shield, its reminding function remains emblematic in the narrative and rematerializes itself in the brand on Arofels horse – with profound consequences for Willehalm.

Keywords: Materialität, Emblematik.

OBERMAIER, Sabine. „Wassertiere. Mittelalterliche Denkfiguren zur Erfassung einer unbekannten Welt“. Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture. Gebrauch – Wahrnehmung – Symbolik / Uses, Perceptions, and Symbolism.[C-HUBER-REBENICH, ROHR and STOLZ]: 501-507.

OHLENDORF, Wiebke. Das Fremde im >Parzival<. Zum Text-Bild-Verhältnis in den Handschriften Cgm 19, Cod. AA 91 und Cpg 339. Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 89. Berlin: De Gruyter, 2017.

Die interdisziplinäre Studie zum Text-Bild-Verhältnis geht der Frage nach, wie der Ausdruck der vremde in den illuminierten Handschriften des Parzival Wolframs von Eschenbach konnotiert ist.

Die sprachliche Untersuchung ausgewählter Textzeugen (Cgm 19, cpg 339 und Cod. AA 91) gibt Aufschluss über die Semantik der Fremde zwischen der Mitte des 13. und der zweiten Hälfte des 15. Jh. Die Bildanalyse widmet sich den zeitgenössischen stereotypen Vorstellungen von vremde und zeigt z.B. auf welche Weise Feirefiz als heide dargestellt ist. Weiterhin wird erkennbar, wie bildgestalterische Mittel quasi rhetorisch zur visuellen Umsetzung mit den semantischen Teilbedeutungen der vremde beitragen. Das reicht von inhaltlichen dargestellten Details – etwa wenn Cundrie einen Eberzahn erhält – bis hin zu formalen Gestaltungelementen wie Farbe oder Bildaufteilung. Die Untersuchung trägt zur Forschungdsdiskussion bebilderter Handschriften bei und plädiert für die Untersuchung eines Codex als Gesamtwerk. Textuelle und bildliche Inhalte sind für die Wahrnehmung und Interpretation durch den Betrachter ebenso relevant wie die Schrift, die Seitengestaltung und die gesamte Materialität.

Keywords: Fremdheitsdarstellung, historische Semantik, Buchmalerei.

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OLBERG-HAVERKATE, Gabriele von. Die Textsorte Rechtsbücher. Die Entwicklung der Handschriften und Drucke des Sachsenspiegels und weiterer ausgewählter Rechtsbücherhandschriften vom 13.-16. Jahrhundert. Germanistische Arbeiten zu Sprache und Kulturgeschichte 55. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2017.

Gegenstand der Untersuchung ist der Objektbereich «Rechtsbuch» und seine heterogene Kategorisierung. Die Materialgrundlage bilden ausgewählte repräsentative Rechtsbücherhandschriften und keine Editionen. In vier synchronen Schnitten (um 1300, 1400, 1500, 1600) von je ca. 100 Jahren untersucht die Autorin die externen und internen Merkmale der Handschriften und Drucke, vorrangig des Sachsenspiegels, aber auch des Großen und Kleinen Kaiserrechts, des Mühlhauser Rechtsbuches und späterer Stadtrechtsbücher. Ergebnis ist die theoriebezogene Klassifikation der Textsorte «Rechtsbücher». Das besondere Kennzeichen der Textsorte ist die Art und Weise der Rechtslegitimation und das Spannungsverhältnis von Bewahren und Verändern. Seit dem 14. Jahrhundert bildeten sich verschiedene Varianten der Textsorte. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts schließlich entwickelten sich aus den Varianten drei neue Textsorten «überregionales Kaiserrecht», «regional gebundenes Stadtrecht» und «gelehrtes, universitäres Recht».

Keywords: Kodikologie, Textklassifikation.

OSCHEMA, Klaus. „Zukunft gegen Patronage? Spätmittelalterliche astrologische Prognostiken und die Kontaktaufnahme mit Mäzenen“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 267-292.

PETERS, Ursula. „zins und gülte. Zur Ökonomie der Landleihe in der höfischen Dichtung“. IASL 42,1 (2017), 1-50.

In the light of the latest historical discussion on medieval feudalism, which focuses on the economic implications of fief-holding and feudo-vassallic relations, the question is, if and how economic data play a part in the feudality topic of Courtly Romances. Although the courtly authors from time to time provide detailed information on the economics of fief-holding, they are much more interested in the literary topics of personal vassalage and homage. This interest is specifically focused on problems of feudal services, conflicts of fidelity and humiliating acts of subordination.

Keywords: Feudalismus, höfische Romane, Vasallentum, Narration wirtschaftlicher Strukturen.

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PHILIPOWSKI, Katharina. „Exemplarik und Erfahrung in allegorischen Ich-Erzählungen (am Beispiel von Konrads von Würzburg Klage der Kunst)“. PBB 139, 3 (2017), 377-410.

Most of the longer worldly fictional Middle High German first-person narrations are allegorical. The article discusses the reasons for this interdependence between allegory and the first-person narrative form, which is observable not only in Middle High German literature, but also in texts belonging to other European vernacular literatures of the time. In my article I develop two main thesis: The first is that the use of allegoric forms marks on the one hand a highbrow literary level and serves as a stylistic ornament of texts, which tend to present themselves mainly as author-speech. This is also the reason why in these texts the I its often not only an narrating I, but also takes over the role of an author on the narrative level of the histoire. The other reason for this interdependence is that among all kinds of narrators, only the first-person narrator ist able to cross the border between the extradiegetic and the diegetic world, in which personifications like Frau Minne, Frau Triuwe, or Frau Âventiure have the knowledge about Minne, Triuwe and Âventiure and wait for the first-person narrator to approach and to be taught. Only he can experience the encounter with the personifications and their instruction himself and only he can pass this knowledge to the recipience he made himself.

Keywords: Allegorie, Allegorese, histoire, Ich-Erzähler.

PLOTKE, Seraina. „Eine flache Figur? Fragen der Introspektion und der Handlungsmotivation im Lanzelet Ulrichs von Zatzikhoven“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 185-196.

PLOTKE, Seraina. Die Stimme des Erzählens. Mittelalterliche Buchkultur und moderne Narratologie. Göttingen: V&R unipress, 2017.

Erzählen ist seinem Ursprung nach ein Phänomen der Mündlichkeit. Die strukturale Narratologie hat ihre Begriffe vornehmlich auf der Basis von Texten gewonnen, denen dieses Entstehungsmerkmal kaum mehr zukommt. Vormodernes Erzählen bewegt sich viel stärker im Spannungsfeld von Oralität und Literalität. Unter dem Aspekt der kodikalen Manuskriptkultur, die volkssprachige Epik häufig ohne paratextuelle Rahmung präsentiert, teilen sich die Instanz des Verfassers und die Rolle des Erzählers die Aufgabe der textvermittelnden literarischen Kommunikation. Dieser Band richtet seinen Fokus auf mittelalterliche Epik und analysiert vor dem Hintergrund moderner Erzähltheorie, wie Schriftautorität, Autorschaft und die Inszenierung eines 352als ursprünglich imaginierten Verhältnisses mündlicher Kommunikation zusammenspielen.

Keywords: Epos, Erzähltheorie, Mündlichkeit, Kodikologie.

PLOTKE, Seraina. „Konzeptualisierungen von Mäzenatentum. Konrad von Würzburg und seine Basler Gönner“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 125-148.

PORCK, Thijs. „“Ih wallota sumaro enti wintro sehstic”: The Familiar and the Foreign in Old Germanic Studies”. ABäG 77, 3-4 (2017), 489-492.

This collection celebrates the thirtieth anniversary of the Dutch Society for Old Germanic studies, the Vereniging voor Oudgermanisten. The collection brings together contributions by both veteran and early career members of the society and centres on the theme of the encounter between the familiar and the foreign. This theme is also of central importance in one of the most widely studied Old Germanic poems, the Hildebrandslied. This poem features the culmination of Hildebrands thirty-year exile: a one-on-one fight with his estranged son.

Keywords: Hildebrandslied, Old High German, familiar and foreign, Old Saxon, father and son, Old Germanic studies.

PORCK, Thijs and STOLK, Sander. „Marking Boundaries in Beowulf: Æscheres Head, Grendels Arm and the Dragons Corpse”. ABäG 77, 3-4 (2017), 521-540.

In the Old English poem Beowulf, several body parts are put on display, including Grendels arm at Heorot and Æscheres head on top of a cliff. The first instance has been widely discussed by various scholars, who have tried to find out why and where the arm was hung. By contrast, scholarly treatments of the second instance are relatively scarce. This article places the exhibition of Æscheres head by Grendels mother in the context of similar practices of decapitation and display in Anglo-Saxon England. It will be argued that the placement of the head of Æschere on top of the cliff towering over Grendels mere resembles the Anglo-Saxon heafod stoccan, head stakes, which acted as boundary markers. The monsters act, therefore, would not strike as foreign to the Anglo-Saxon audience, but would be familiar. As we will show, the identification of Æscheres head as a boundary marker, placed at the edge of the monsters domain, also has some bearing on the interpretation of other potential boundary markers in the poem, including Grendels arm and the 353dragons corpse. Lastly, we will argue for a new reading of two textual cruces in Beowulfs speech prior to his fight with Grendel.

Keywords: decapitation, boundary markers, Beowulf, textual cruces, Æscheres head.

QUAST, Bruno. „Leben als Form. Überlegungen zum mittelalterlichen Roman am Beispiel der Gahmuret-Figur in Wolframs von Eschenbach „Parzival““. ZfdPh 136, 3 (2017), 325-341.

The article examines Rüdiger Campes theses on the genesis of the novel in the early modern period from the perspective of medieval studies. The Gahmuret story in Wolfram von Eschenbachs “Parzival” serves to illustrate a single destiny which stands out from the collective. Law and religion remain superficial in Gahmurets life. For this reason, Gahmurets life can be regarded as the replacement of epic totality by a novellistic singularity. Forms of novellistic narrative can therefore also be observed in the Middle Ages.

Keywords: Novellistik, Narratologie.

RADULESCU, Raluca L. „Sir Percyvell of Galles: A Quest for Values“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 389-402.

RASMUSSEN, Ann Marie. „Badges“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 469-488.

RAUER, Christina. „Early Mercian Text Production: Authors, Dialects, and Reputations”. ABäG 77, 3-4 (2017), 541-558.

There are suggestions that King Alfreds legendary literary renaissance may have been a reaction to the efforts of the neighbouring kingdom of Mercia. According to Asser, Alfred assembled a group of literary scholars from this rival Mercian tradition at his court. But it is not clear what early literary activities these scholars could have been involved in to justify their pre-Alfredian reputation. This article tries to outline the historical and literary evidence for early Mercian text production, and the importance of this other early literary corpus. What is our current knowledge of Mercian text production and the political and literary relationship of Mercia with Canterbury? What was the relationship of Alfreds educational movement with its Mercian forerunner? Why is modern scholarship better informed about Alfreds movement than any Mercian rival culture? If our current knowledge of this area is insufficient 354for the writing of a literary history of Mercia, a provisional list of texts and bibliography, published electronically for convenient updating, may prove useful in the meantime.

Keywords: King Alfred, Old English literature, Anglo-Saxon history, borders, text production, Old English dialects, ethnicity.

RAYMOND, Dalicia K. „Motives, Means, and a Malevolent Mantel: The Case of Morgan le Fays Transgressions in Sir Thomas Malorys Le Morte Darthur“. Magic and Magicians in the Middle Ages and the Early Modern Time. The Occult in Pre-Modern Sciences, Medicine, Literature, Religion, and Astrology.[C-CLASSEN]: 547-564.

RAYNER, Samantha J. „The International Arthurian Society and Arthurian Scholarship“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 25-42.

RIKHARDSDOTTIR, Sif. „Chronology, Anachronism and Translatio Imperii“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 135-150.

REICH, Björn. „Zur Psycho-Logik bei Wolfram Gawan und Parzival als emotive Modellfiguren“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 63-86.

REISINGER, Roman. „Französische Sangspruchdichtung von Rutebeuf bis Villon“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 455–467.

RETTELBACH, Johannes. „Hans Sachs als Fabeldichter“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 177-198.

REUVEKAMP-FELBER, Timo. „Vaterlosigkeit. Literarische Bewältigungs-strategien eines Grundproblems feudaler Gesellschaftsordnung“. ZfdPH 136, 1 (2017), 21-38.

In the medieval aristocratic society there are recurring conflicts between fathers and sons in the areas of financial provision, marriage, succession and inheritance. These structural problems in the historical relationships between 355fathers and sons have, surprisingly, left no mark on the German literature of the Middle Ages. All in all, the portrayal of the father-son relationship is based on literary traditions and customs, as well as text- and genre-based narrative patterns. It its striking that many of the protagonists in the great epic texts do not have a father. This can be explained by the ideological program of a culture of achievement which exists in aristocratic elites and which can only be realised in narratives by the absence of a father figure.

Keywords: Vater-Sohn-Beziehung.

REUVEKAMP-FELBER, Timo. „Einleitung“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 9-24.

RIEGER, Angelica. „« Dune espee forbie et blanche estoit li pons sur leve froide » – Ponts fantastiques du monde arthurien“. Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture. Gebrauch – Wahrnehmung – Symbolik / Uses, Perceptions, and Symbolism.[C-HUBER-REBENICH, ROHR and STOLZ]: 431-448.

RODRIGUEZ PORTO, Rosa María. „Dark and Elusive Fortune. Affectionate Readings of the Roman de Troie in Fourteenth-Century Castile“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 159-178.

ROUSE, Robert. „Historical Context: The Middle Ages and the Code of Chivalry“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 13-24.

RUNOW, Holger. „Mouvance – Cluster – Edition. Zum Problem der Darstellbarkeit liedübergreifender Überlieferungsformationen in Regenbogens Langem Ton“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 295–308.

RUNOW, Holger. „Edition als Revision zwischen alter und neuer Philologie. Zu einer Neuausgabe von Konrads von Würzburg Partonopier und Meliur“. Textrevisionen. Beiträge der Internationalen Fachtagung der 356Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, Graz, 17. bis 20. Februar 2016. [C-HOFMEISTER and HOFMEISTER-WINTER]: 33-46.

RUNOW, Holger and ZIMMERMANN, Julia. „Von unsichtbarer Schönheit und der Beschreibung des Unbeschreiblichen in Konrads von Würzburg Partonopier und Meliur“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 175-194.

SABLOTNY, Antje. „Die Kunst des Dialogs. Zu den dialogischen Sangsprüchen im Stolle-Corpus der Jenaer Liederhandschrift“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 231-240.

SAUCKEL, Anita. „Die Macht der Stimme“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 195-212.

SAURMA-JELTSCH, Liselotte E.. „Wechselseitige Bedeutungsvorgaben von Bildern in Texten. Die Illustrationen in drei deutschsprachigen Trojaromanen des Spätmittelalters“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 207-250.

SCHANZE, Christoph. „Der Dürner: Swie der winter kalt. Annäherungen an ein spätmittelalterliches Minnelied (mit Neuedition und Kommentar)“. ZdfA 146 (2017), 444-467.

The contribution at hand deals with the only known song of the courtly love poet Dürner. Focusing on a critical revision of the premises which the edition by Carl von Kraus in Liederdichtung des 13. Jahrunderts (KDL) is based upon, this essay provides a new edition with a critical comment of the text, a translation as well as further explanations regarding the content ot the song. The last paragraph analyses two specific features of the song in more detail: the extraordinary nature introduction (Natureingang), and the prominent role of the dream motif.

Keywords: Minnesang, 13. Jahrhundert, Edition, Natureingang, Traummotiv.

SCHEUER, Hans Jürgen. „Faltungen. Brevitas, Allegorie und Exemplarität in mittelalterlichen Transformationen Ovids“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 57-75.

357

SCHLAGER, Daniel, SPRINGETH, Margarete and ZEPPEZAUER-WACHAUER, Katharina. „Neidhart in der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank (MHDBDB) “. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 417-458.

SCHLUSEMANN, Rita. „Etsijtes horende dese soetmondighe tale“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 155-174.

SCHMID, Elisabeth. „Das narrative Potential des Eremiten“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 161-178.

SCHMID, Elisabeth. „Das narrative Potential des Eremiten“. Die Kunst des Erzählens. Exemplarische Lektüren von Homer bis heute. [C-ERLER and KLEIN]: 103-128.

SCHMID, Florian. „Stimme(n) des Klagens“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 279-308.

SCHMID, Wolf. Mentale Ereignisse. Bewusstseinsveränderungen in europäischen Erzählwerken vom Mittelalter bis zur Moderne. Narratologia 58. Berlin: De Gruyter, 2017.

Mentale Ereignisse, die die erzählten Figuren betreffen, bilden ein wesentliches Thema von Erzählwerken. Nach der Typologisierung von Verfahren, die Bewusstseinsinhalte der Figuren darstellen, einem Abriss der Bedingungen von Ereignissen und der Kriterien für Ereignishaftigkeit werden klassische Erzählwerke unterschiedlicher Kulturen und Epochen daraufhin untersucht, wie sie Bewusstseinsveränderungen der Figuren gestalten. Der Parcours setzt ein mit den beiden großen Epen des deutschen Mittelalters “Parzival” und “Tristan”. An den Briefromanen Richardsons und den weitgehend figural perspektivierten Romanen Austens wird die Entwicklung des Bewusstseinsromans herausgearbeitet. In einem Zwischenteil werden an Werken Puschkins, Ludwigs und Nerudas privative Phänomene untersucht. Der Ereignisoptimismus des großen russischen Realismus wird an Romanen Dostoevskijs und Tolstojs analysiert, und die Ereignisskepsis des Postrealismus an Čechovs Erzählungen demonstriert. Das Buch folgt drei Leitfragen: Welche Ereignis- und Bewusstseinsphilosophie wird in den Werken ausgedrückt? Welche Affinität besitzen Kulturen und 358Epochen zu Ereignishaftigkeit? In welchem Maße lassen sie die Gestaltung fundamentaler mentaler Veränderungen zu?

Keywords: Parzival, Tristan, Textgestaltung.

SCHNEIDER, Almut. „Das Gewebe der Sprache. Poetische Kreativität bei Gottfried von Straßburg und Konrad von Würzburg“. Medieval theories of the creative act. [C-DUTTON and ROHDE]: 87-102.

SCHNEIDER, Christian. „Textstruktur und Illustrationsprinzipien im Welschen Gast des Thomasin von Zerklaere“. PBB 139, 2 (2017), 191-220.

This paper reexamines the textual structure and the principles behind the illustrations of Thomasins von Zerklaere Der Welsche Gast. It argues that the books discontinous, digressive, and seemingly unstructured mode of presentation results from an effort to reconfigure and recombine smaller didactic entities, or nuclei, that are shaped by the mediality of the text between literacy, semi-literacy, and orality, Thomasins didactic intentions, and the character of the text as a work-in-progress. By comparing the Welsche Gast with other illustrated didactic poems, such as the late antique Psychomachia and Hugos von Trimberg Der Renner, I provide evidence that the text and image cycle in the Welsche Gast are merely a loose conceptual arrangement, and I challenge the widespread notion that both were created under Thomasins direction.

Keywords: Oralität, Literalität, Didaktik.

SCHNYDER, Mireille. „Über Grenzen. Narrative des Mittelalters“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 71-84.

SCHROTT, Angela. „Modellierungen von Stimme und Mündlichkeit“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 113-132.

SCHUBERT, Martin. „Sangspruchaufführung. Das Rätsel der Repetition“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 21-29.

SCHUBERT, Martin. „Moderne Einspielungen von Neidhart-Liedern“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 241-256.

359

SCHUL, Susanne and BÖTH, Mareike. „Abenteuerliche Überkreuzungen. Vormoderne intersektional“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 9-40.

SCHUL, Susanne and BÖTH, Mareike. „(V)Erlesene Animalität: Intersektionale Emotionalisierungsprozesse im spätmittelalterlichen Heldenepos“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 239-280.

SCHULZE, Ursula. „Neidhart: Grundzüge der Forschung“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 77-94.

SCHULZE, Ursula. „Grundthemen der Lieder Neidharts“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 95-116.

SCHUMACHER, Frauke. „gegenrede im gar begrast (248,2). Zur Bedeutung der erzählten Welt für die Reflexion des analytischen Erzählens im Parzival“. PBB 139, 4 (2017), 526-564.

One of the characteristic features of Wolframs Parzival is the narrative technique of temporarily holding back information. Based on Genettes theory of narrative levels as well as Scheffels thoughts on self-reflexivity of literature and Webers definition of analytical narration, this paper tries to show that many of the narratives and speeches produced by characters in the novel mirror this narrative technique. Furthermore, it asks about explanations and intentions that are related to these narratives and speeches, about their (potential) effects on the protagonists and the audience, and about conclusions that can be drawn with regard to the poetological concept of the novel.

Keywords: Parzival, Genette.

SCHUMANN, Anica. Experimentelles Erzählen.Komik in der aventiurehaften Dietrichepik. Kölner germanistische Studien 12. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2017.

Als gattungstypologische Hybride partizipieren die Texte der aventiurehaften Dietrichepik sowohl an heldenepischen wie auch an höfischen Erzählmustern und -gegenständen. Ein Attribut der so entstehenden Poetik der Kontamination ist immer auch das Ausloten des erzählerisch Möglichen. Die vorliegende Studie nimmt ein Sonderphänomen dieses Erzählens in den Blick: die Tendenz zur punktuellen komischen Akzentuierung einerseits rekurrerenter Muster und andererseits auch innovativer Erzählinhalte, die die Texte in unterschiedlichem 360Maße prägen. Komisierungsstrategien sind in der aventiurehaften Dietrichepik auf verschiedenen Ebenen des Erzählens zu finden und tragen auch zur spezifischen Form und Gestalt der Textreihe als solche bei.

Keywords: Heldenepik, höfisches Erzählen, Komisierungsstrategien.

SCHUMANN, Anica. „Der sympathetische Gegner. Mechanismen der Sympathiesteuerung im „Laurin““. ZfdPh 136, 1 (2017), 39-62.

This article describes the context in which the texts of the medieval epic poems on Dietrich of Bern fluctuate between stereotypical sketches of figures and constellations and the mechanism to direct the sympathy of the reader linked to them. Taking the figure of Laurin from the older Vulgate version as an example, we can observe a technique by which the antagonist of the heroes from Bern is, against all expections, constructed as a sympathetic figure. This has an effect on the attributes initially provided for the well-known and popular Bern heroes. The irritation associated with such an inverted method of directing sympathy in the framework of an stereotypical construction of figure necessitates the withdrawal of the irritation attributions in the course of the narrated events. The article shows narrative techniques by which the antagonist Laurin is initially established as a positive figure by means of arousing sympathy for him and how this is successively deconstructed in the second part of the text. The restoration of sympathy connected with them, which characterises the end of “Laurin”, points to a poetic feature of the hybrid genre which becomes explicit in the play on expectations arising from the template-like design ot figures.

Keywords: Dietrich von Bern, Figurenkonstruktion, Rezipientenlenkung.

SCHWARZ, Michael Viktor. „Worte, Bilder, Publikum. Die Handschriften und ihr Gebrauch“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 7-18.

SCHWARZ, Michael Viktor. „Side by Side with the Trojans. On the Roles of the Viewer in the Vienna Roman de Troie (Cod. 2571)“. Allen Mären ein Herr/Lord of all Tales. Ritterliches Troja in illuminierten Handschriften/Chivalric Troy in illuminated Manuscripts. [C-CIPOLLARO and SCHWARZ]: 129-158.

SEEBALD, Christian. „Die Lust an der unmöglichen Fiktion. Das ,Wachtelmäre und die Tradition der altfranzösischen Fatrasies“. Die Kunst der brevitas. [C-HOLZNAGEL, KÖBELE and BAUSCHKE-HARTUNG]: 221-236.

361

SEELBACH, Sabine. „Konsistenz zweiter Ordnung. Zum Erzähler in Gottfrieds Tristan“. Medieval German Tristan and Trojan War stories. [C-JEFFERIS]:13-28.

SELMAYR, Pia. Der Lauf der Dinge. Wechselverhältnisse zwischen Raum, Ding und Figur bei der narrativen Konstitution von Anderwelten im «Wigalois» und im «Lanzelet». Mikrokosmos 82. Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang, 2017.

In Wirnts «Wigalois» und Ulrichs «Lanzelet» nehmen Dinge eine herausragende Stellung ein, indem sie eine spezifische Sinnerweiterung erfahren. Man kann sie jedoch nicht für sich genommen betrachten, denn sie stehen in einem wechselseitigen Bezugsgefüge mit Raum und Figur. Dieses Buch verknüpft Fragestellungen des «spatial turn» mit denen des «material turn» und eröffnet dadurch einen mehrschichtigen Zugang zu dem Phänomen der Anderwelten in den ausgewählten Romanen. Mit Hilfe der Trias Raum – Ding – Figur beleuchtet die Autorin die Konstitution und Bedeutung von Anderwelten für die erzählte Welt genauer. Dies ermöglicht zugleich auch einen neuen Blick auf die Konstruktion des Bereichs des Eigenen, des Hofes.

Keywords: Wigalois, Lanzelet, Raum, spatial turn, material turn.

SELMAYR, Pia. „Die Intermedialität von Text und Bild im Bezug auf die unterschiedlichen Übertragungsphänomene des jüngeren Sigenot“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 87-104.

SIETZ, Fabian. Erzählstrategien im Rappoltsteiner Parzifal. Zyklizität als Kohärenzprinzip. Studien zur historischen Poetik 25. Heidelberg: Winter, 2017.

Der Rappoltsteiner Parzifal kombiniert Wolfram von Eschenbachs Parzival mit aus dem Altfranzösischen übersetzten Fortsetzungen zu Chrétien de Troyes Conte du Graal. Kennzeichnend für alle in ihn eingeflossenen Texte ist, dass sie nicht nur von Parzival und seiner Suche nach dem Gral erzählen, sondern auch Geschichten weiterer Artusritter berichten, die nur lose mit der des namengebenden Helden verbunden sind und damit die romanhafte Anlage und den Zusammenhalt des Werks infrage stellen.

Die Untersuchung leistet einen Beitrag zur Erforschung dieses bisher wenig beachteten dezentralen Konzepts, indem sie den Rappoltsteiner Parzifal in den Kontext zyklischer Kohärenzstrategien stellt. Unter dieser Perspektive erweist er sich als ein zwar heterogenes, zugleich jedoch auch kohärentes Werk, dessen 362Zusammenhänge sich erstaunlich oft aus der Kombination der Fortsetzungen mit dem Parzival ergeben. Die Paratexte der Handschriften und das dezentrale Erzählen führen zu einer romanhaft-zyklischen Werkeinheit.

Keywords: Textüberlieferung, Zyklusstruktur, 13. Jahrhundert, Heldenepik, Erzähltheorie, Narratologie, Paratextualität, Chrétien de Troye.

SLEIDERINK, Remco. „Mäzene in der mittelniederländischen Literatur. Versuch einer

Bestandsaufnahme“. Mäzenaten im Mittelalter aus europäischer Perspektive. [BASTERT, BIHRER and REUVEKAMP-FELBER]: 201-222.

SMITH, Joshua Byron. Walter Map and the Matter of Britain. Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2017.

Why would the thirteenth-century French prose Lancelot-Grail Cycle have been attributed to Walter Map, a twelfth-century writer from the Anglo-Welsh borderlands? Joshua Byron Smith sets out to answer this and other questions and offers a new explanation for how narratives about the pre-Saxon inhabitants of Britain circulated in England.

Keywords: Lancelot, Wales.

SOMOGYI, Peter. „ey saelec wip, fürht ir mich? – Die Figur der mittellosen Witwe in Reinbots von Durne »Der heilige Georg« aus einer Perspektive der Interdependenz“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 123-146.

SPETH, Sebastian. Dimensionen narrativer Sinnstiftung im frühneuhochdeutschen Prosaroman. Textgeschichtliche Interpretation von Fortunatus und Herzog Ernst. Frühe Neuzeit 210. Berlin: De Gruyter, 2017.

Spätmittelalterliche Prosaromane erzählen von Liebe und Ehre, von Verleumdung und Verrat. Werke wie Fortunatus und Herzog Ernst, Melusine, Tristrant oder Hug Schapler greifen dafür auf ältere Geschichten zurück. Die vorliegende Arbeit demonstriert anhand von Handschriften und Drucken des 15. bis 19. Jahrhunderts, wie sich dieser Prozess auf der Ebene der Textgeschichte einzelner Werke wiederholt. Denn Überlieferungsbeteiligte überarbeiten die Texte weiter, kürzen, ergänzen oder untergliedern sie und fügen mit Illustrationen und anderen Paratexten weitere Dimensionen hinzu. Ganz gleich, ob diese Eingriffe semantisch intendiert sind oder ökonomischen Logiken folgen, sie variieren den Sinngehalt der Werke und schreiben aktiv an der Literaturgeschichte mit.

363

Sebastian Speth zeigt, wie im vormodernen Bucherzählen haupt- und paratextuelle sowie strukturelle Dimensionen miteinander konkurrieren und dem historischen Rezipienten ein Spektrum möglicher Perspektiven vorgeben, zwischen denen er bei seiner Lektüre wählen kann. Die Arbeit regt auf diese Weise an, Prosaromane überlieferungsgerecht zu interpretieren, das heißt, die Werke in der gleichen Ein- und Vieldeutigkeit ernst zu nehmen, in der sie überliefert sind.

Keywords: Varianz, Multiperspektivität.

STANDKE, Matthias. Freundschaft in Ordensgründerlegenden. Funktionen legendarischen Erzählens in lateinischen und volkssprachlichen Texten des Mittelalters. Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 91. Berlin: De Gruyter, 2017.

Freundschaft und Legenden stehen immer wieder im Fokus mediävistischer Untersuchungen, doch nur selten wird Freundschaft in Legenden perspektiviert und fast gar nicht in Ordengründerlegenden. Diesem Umstand widmet sich nun die vorliegende Studie, wenn sie sowohl die lateinischen, als auch die volkssprachlichen Erzählungen des 13.-15. Jahrhunderts analysiert. Die im Zentrum stehenden OrdensgründerInnen (Birgitta, Klara, Bruno, Dominikus, Franziskus, Norbert und Robert) sind jeweils Teil eines komplexen Relationsgefüges. Gott, ihre Gemeinschaft und die Institution Kirche stellen in den Erzählungen konkurrierende Geltungsansprüche an sie. Mit Hilfe eines systemtheoretischen Freundschaftsbegriffs werden in den Texten sowohl die Differenzen markiert, als auch die übergreifenden Funktionen des Erzählens skizziert. Es sind die Semantiken, Narrative und Figurationen der Freundschaft, die die divergenten Relationen ausgleichen und das legendarische Erzählen stabilisieren. Freundschaft erweist sich also als Konstituens der Ordensgründerlegende, ein wichtiges Ergebnis für die historische Ordens- und Freundschaftsforschung, aber ebenso für die narratologische Legendenforschung.

Keywords: Gemeinsinn, Spätmittelalter, Relationsgefüge, Freundschaftsbegriff.

STANDKE, Matthias. „Der Held im Wald der Stimmen. Zur programmatischen Dialogizität des „Wigalois““. ZfdPh 136, 3 (2017), 343-362.

This study on Wirnt of Grafenbergs “Wigalois” uses Genettes concepts of “mode” and “voice” as central analytical categories in order to expound the different narrators, perspektives and restrictions of narrative information. They are not based upon different occasions of narration. In doing so the article demonstrates the possibilities and limits of Bachtins concept of dialogism for courtly romance.

Keywords: Wigalois, Genette, Bachtin, Erzähler.

364

STEINKE, Robert. „Tiermotivik zwischen Fabel und Allegorie. Gattungsinterferenzen in den Sangsprüchen Konrads von Würzburg“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 161-171.

STEINKE, Robert. „Providenz und Souveränität. Wasser als Element göttlichen und menschlichen Wirkens im Gregorius Hartmanns von Aue“. Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture. Gebrauch – Wahrnehmung – Symbolik / Uses, Perceptions, and Symbolism.[C-HUBER-REBENICH, ROHR and STOLZ]: 419-430.

STOCK, Markus. „Knowledge, Hybridity, and the King of the Crane-Heads. Herzog Ernst B, Herzog Ernst G, and the Forchheim Crane-Head“. Daphnis 45 (2017), 391-411.

This article discusses the fabulous crane-heads as they appear in medieval German narrative and pictoral art. The comparative analysis focuses on their literary depiction an Herzog Ernst B and Herzog Ernst G, as well as the crane-head painted onto a wall of the so-called Kaiserpfalz in Forchheim in Oberfranken. The aim of this essay is to illustrate that the hybrid monstrosity of these fabulous creatures serves as a discursive node at which a number of transcultural concerns come to the fore. Thus, it attempts do show knowledge in motion, both on the level of migration of narrative material and motivs and on the level of depiction of Otherness.

Keywords: fabelhafte Kreaturen, Narratologie, Alterität.

STOCK, Markus. „Fluid Texts, Distant Worlds. Transculturality und Translatability in German Alexander Romances“. Transkulturalität und Translation. Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext. [C-KASTEN and AUTERI]: 101-110.

STONES, Alison. „Text and Image“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 215-224.

STOLZ, Michael. „Wolfram von Eschenbachs Parzival: Searching for the Grail“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 443-460.

365

STROHSCHNEIDER, Tabea. Natur und höfische Ordnung in Sir Philip Sidneys ”Old Arcadia”. Berlin: De Gruyter, 2017.

Philip Sidney entwirft in seinem “Arkadien” eine höfische Ordnung, in der Natur als maßgebliche Berufungs- und Autorisierungsinstanz in politischen, rechtlichen und moralischen Belangen fungiert. Die Studie beschreibt die verschiedenen Naturkonzepte, die dabei zum Tragen kommen, und untersucht die Spannungsverhältnisse, die sich aus ihrer Koexistenz und Konkurrenz mit der Autorität von Gottesinstanzen und dem Walten der “Fortuna” ergeben.

Keywords: Naturkonzepte, Frühe Neuzeit.

SUERBAUM, Almut. „Zwischen Stimme und Schrift“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 395-416.

TATEO, Barbara Sasse. „Die italienische Neidhart-Rezeption“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 329-336.

TAYLOR, Jane H.M. „Rewriting: Translation, Continuation and Adaptation“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 167-182.

TERRAHE, Tina. „Zwischen utopischer Idealität und politischer Pragmatik: Ritterlehre und Herrschertugenden in der Sangspruchdichtung des 13. bis 15. Jahrhunderts“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 73-87.

TERRAHE, Tina. „Stimme und Sprechen bei Hartmann von Aue“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 33-54.

TETHER, Leah and McFADYEN, Johnny. „Introduction: King Arthur´s Court in Medieval European Literature“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 1-10.

366

TEEUWEN, Marike. „Voices from the Edge: Annotating Books in the Carolingian Period“. The annotated book in the early Middle Ages. [C-TEEUWEN and VAN RENSWOUDE]: 13-36.

THEISEN, Joachim. Erzählen im deutschen Mittelalter. Eine Einführung. Tübingen: A. Francke Verlag, 2017.

Der Band stellt die zentralen erzählenden Texte und narrativen Gattungen des deutschen Mittelalters zwischen 1150 und 1250 sowie die Bedingungen des mittelalterlichen Literaturbetriebs vor, die in vielfacher Hinsicht ganz andere sind als heute. Die Texte werden in die wichtigsten theologischen und philosophischen Denkmuster des 12. und 13. Jahrhunderts eingebunden, in denen das Diesseits, Welt als Welt des Menschen, entdeckt wird. Die Literatur um 1200 handelt von Individuen, die keineswegs nur als Typen agieren, sondern sich in unterschiedlicher Weise von der Gesellschaft abheben. Aus zahlreichen Textbeispielen und Bildern entsteht ein farbiges Bild von Themen, Typen und Weltbildern, Umständen und Bedingungen mittelalterlichen Erzählens und nicht zuletzt von seinem nicht geringen Unterhaltungswert.

Keywords: Basisklassifikationen, Literaturbetrieb, Hochmittelalter.

THIERRY, Christophe. „Écrire lhistoire universelle à la cour de Konrad IV de Hohenstaufen: Rudolf von Ems et la Weltchronik (milieu du xiiie siècle)“. Universal Chronicles in the High Middle Ages. [C-COMPOPIANO and BAINTON]: 141-178.

TRACHSLER, Richard. „Orality, Literacy and Performativity of Arthurian Texts“. Handbook of Arthurian Romance. King Arthur´s Court in Medieval European Literature.[C-TETHER and McFADYEN]: 273-292.

TRAULSEN, Johannes. „Wüsten, Drachen, Heldentaten. Das Abenteuerliche im mitteldeutschen Väterbuch des 13. Jahrhunderts“. Aventiure und Eskapade. [C-EMING and SCHLECHTWEG-JAHN]: 35-48.

TUCZAY, Christa Agnes. „The Book of Zabulon – A Quest for Hidden Secrets: Intertextuality and Magical Genealogy in Middle High German Literature, with an Emphasis on Reinfried von Braunschweig“. Magic and Magicians in the Middle Ages and the Early Modern Time. The Occult in Pre-Modern Sciences, Medicine, Literature, Religion, and Astrology.[C-CLASSEN]: 397-422.

367

TYLER, Elizabeth Muir. England in Europe. English Royal Women and Literary Patronage, c.1000–c.1150. Toronto Anglo-Saxon Series. Toronto: University of Toronto Press, 2017.

In England in Europe, Elizabeth Tyler focuses on two histories: the Encomium Emmae Reginae, written for Emma the wife of the Æthelred II and Cnut, and The Life of King Edward, written for Edith the wife of Edward the Confessor.

Keywords: Herrscherinnen, Geschichtsschreibung, Nationalismus.

TYLER, Elizabeth Muir. „Writing Universal History in Eleventh-Century: Cotton Tiberius B. i, German Imperial History-writing and Vernacular Lay Literacy“. Universal Chronicles in the High Middle Ages. [C-COMPOPIANO and BAINTON]: 65-94.

UKENA-BEST, Elke. „So wol dir werlt, so wol dir hiute unde iemer mere wol! Die Welt-Sprüche Friedrichs von Sonnenburg“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 101-113.

UNZEITIG, Monika, SCHROTT, Angela and MIEDEMA, Nine. „Einleitung“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 1-12.

VAN IERSEL, Geert. „The Community and its Champion. The Case of Sir Gawain and the Green Knight and The Greene Knight“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 197-212.

VANDER ELST, Stefan. The Knight, the Cross, and the Song. Crusade Propaganda and Chivalric Literature, 1100-1400. Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2017.

Examining English, Latin, French, and German texts, The Knight, the Cross, and the Song traces the role of secular chivalric literature in shaping Crusade propaganda across three centuries.

Keywords: Ritterlichkeit, Kreuzzug.

VAVRA, Elisabeth. „Zur Neidhart-Ikonografie“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 375-390.

368

VENTAROLA, Barbara. „Neues zur Geschichte des Sonetts: Dialogsonette von Francesco Petrarca und Sor Juana Inés de la Cruz im Vergleich“. Das Dialoggedicht/Dialogue Poems. [C-BISCHOFF, KINZEL and MILDORF]: 147-180.

VIEHHAUSER, Gabriel. „Treueproben in Sangspruchtönen. Zur Ausprägung des westlichen Erzähllieds am Übergang der Gattung zur Mehrstrophigkeit“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 335–348.

VOLFING, Annette. „Verdoppelung und Verdrängung“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 433-448.

VOLFING, Annette. „Kunst- und Wissenstransfer bei Rumelant von Sachsen“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 255-270.

VON CONTZEN, Eva. „Emotion und Handlungsmotivation in Sir Tristrem“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 229-242.

VON MÜLLER, Mareike. „Vulnerabilität und Heroik. Zur Bedeutung des Schlafes im „Ortnit/Wolfdietrich“ A“. ZfdPh 136, 4 (2017), 387-421.

Taking the paradoxical connections of vulnerability and heroism as its starting point, this article investigates the meaning of sleep in the double epic “Ortnit/Wolfdietrich” A. Sleep in this work has previously been interpreted primarily as functional and plot-driven, but the present study undertakes an attempt at a metaphorical reading. From this point of view sleep, as a metaphor for death, has a central position in a process of transformation which can be described as a transitorial ritual. Sleep, understood as a symbolic expression of liminality, not only associates the two figures of Ortnit and Wolfdietrich with each other, but fuses them into a single figure in the course of narration.

Keywords: Tod, Liminalität.

WACHINGER, Burghart. „Vermutungen zu den papstkritischen Strophen in Frauenlobs Würgendrüssel“. PBB 139, 1 (2017), 91-97.

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The essay comments on nine stanzas ascribed to Frauenlob dealing with the conflict between Emporer Louis the Bavarian and different popes. Furthermore, the essay discusses the question of dating and authorship.

Keywords: Papst, Autorschaft.

WATKINS, John. After Lavinia. A Literary History of Premodern Marriage Diplomacy. Ithaca, New York: Cornell University Press, 2017.

In medieval and early modern Europe, marriage treaties were a perennial feature of the diplomatic landscape. In After Lavinia, John Watkins traces the history of the practice, focusing on the unusually close relationship between diplomacy and literary production in Western Europe from antiquity through the seventeenth century.

Keywords: Diplomatie.

WEITBRECHT, Julia. „mit kleiner wankels schricke“. Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur. [C-UNZEITIG, SCHROTT and MIEDEMA]: 419-432.

WELKER, Lorenz. „Melodisch-rhythmische Differenzierungen im Vortrag von Spruch und Minnelied“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 401–414.

WENZEL, Franziska. „Intermediale und intramediale Übertragung. Mittelalterliche Bezeichnungspraktiken in metaphorischer Rede und Illustration“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 1-22.

WENZEL, Franziska. „Hie ist der âventiure wurf gespilt. Anschauliches und uneigentliches Erzählen im Parzival Wolframs von Eschenbach“. Übertragung - Bedeutungspraxis und Bildlichkeit in Literatur und Kunst des Mittelalters. [C-WENZEL and SELMAYR]: 195-214.

WERNLI, Martina. „Federführend. Der Gänsekiel im Mittelalter”. DVJS 91, 3 (2017), 223-254.

The paper at hand examines the introduction of the goose quill as a European writing tool in the Middle Ages as well as its material and figurative meaning. In the course of this, four different types of source texts are analyzed: Starting with Isidors Etymologiae and literary riddles regarding quills, the 370paper will further present instructions on how to cut quill pens from feathers and a passage from Thomasins Der welsche Gast as a literary example. The comparison of these texts shows how on the one hand the harder animal quill prevails in writing, while on the other hand the older reed pen (calamus) is maintained in figurative language, which together lays a foundation for the metaphorical speaking about writing.

Keywords: Material, Bildsprache.

WIEDL, Birgit. „Das Roemisch riche und der Südostalpenraum zur Zeit Neidharts“. Neidhart und die Neidhart-Lieder. Ein Handbuch. [C-SPRINGETH and SPECHTLER]: 1-26.

WIESINGER, Michaela. Mischungsverhältnisse. Naturphilosophisches Wissen und die Elementenlehre in der Literatur des 13. Jahrhunderts. Hermaea. Neue Folge 142. Berlin: De Gruyter, 2017.

Inwiefern sind Fortschritte im Bereich der Naturphilosophie des 13. Jahrhunderts in deutschen literarischen Texten wiederzufinden? Am Beispiel der Lehre zu den vier Elementen setzt sich diese Arbeit zum Ziel, die Punkte der Vernetzung von Literatur und zeitgenössischem Allgemeinwissen auszumachen und die Frage nach dessen Funktion und wissenspoetologischer Relevanz zu beantworten. Literatur, die ja in erster Linie der Unterhaltung dient und abseits der lateinischen Gelehrsamkeit verortet ist, muss sich, so die These, anderer Mechanismen als des Kommentars oder der Abhandlung bedienen, um auf gelehrte Inhalte zu rekurrieren. Diese Mechanismen gilt es auszumachen und auf deren mögliche gattungs- und textüberschreitende Verwendung hin zu überprüfen. Die Analyse zeigt, dass naturphilosophische Inhalte über populärwissenschaftliche Verweise sowie textorganisierende oder metaphorische Verwendung Eingang in volkssprachliche Texte finden. Für die Lektüre mittelhochdeutscher Literatur gilt, dass gelehrtes Wissen das Verständnis schwieriger Textpassagen durchaus erleichtern kann und sich auch für weitgehend erforschte Texte noch neue und erhellende Lesarten ergeben können.

Keywords: Frauenlob, Wissenstransfer, Naturphilosophie.

WINST, Silke. „Heiden, Riesen, Gotteskrieger*in“. Abenteuerliche Überkreuzungen. [C-SCHUL, BÖTH and MECKLENBURG]: 193-220.

WITTIG, Claudia. „Political Didactism in the Twelfth Century: the Middle-High German Kaiserchronik“. Universal Chronicles in the High Middle Ages. [C-COMPOPIANO and BAINTON]: 95-120.

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WITTMANN, Viola. Adel im Konflikt. Narrative Potentiale in spätmittelalterlicher Chanson de geste-Adaptation: Studien zum deutschen Malagis. Historische Semantik 27. Göttingen, Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht, 2017.

Der um 1500 am kurpfälzischen Hof zu Heidelberg angefertigte dt. Malagis bietet ein kurioses Stück Literatur, welches hier erstmals einer umfassenden Untersuchung unterzogen wird. Die bunte Erzählwelt und der Perspektivenreichtum des Textes erscheinen besonders geeignet, verschiedene, untereinander verschränkte Phänomene spätmittelalterlichen Erzählens gezielt in den Blick zu nehmen, und sie zugleich auf ihre Wechselwirkungen mit Prozessen historischer Sinn- und Bedeutungsgenese hin zu befragen: So werden einerseits im Rückgriff auf tradierte Erzählmuster (i.e. repetitive Szenengestaltung, mehrsträngige Handlungsführung) Möglichkeiten strukturorientierten Erzählens ausgenutzt, um die Vielfalt der Textwelt erkennbar zu machen und handlungsrelevante Differenzierungen in sie einzuführen, andererseits können im Spiel der Reprisen verschiedene Handlungsoptionen abgesetzt dargestellt und so einer Beurteilung zugeführt werden. Gezeigt wird dies im analytischen Zugriff von zwei Seiten her: Oszillierend zwischen textnah gehaltenen Szeneninterpretationen, anhand derer textspezifische Semantisierungsprozesse verfolgt werden können, und der Fokussierung diverser Strategien narrativer Organisation mündet die Analyse in eine thick description der Erzählwelt des dt. Malagis und der in ihr waltenden Logiken. Die Studie erschließt den konstitutiven Zusammenhang von Erzählinhalt und narrativer Gestaltung und verdeutlicht, wie die Problem(lösungs)konstellationen des Textes einem auf Dynamik und Dialogisierung angelegten Selbstbeschreibungsmodell fürstlicher Herrschaftsträger fundamental zuarbeiten.

Keywords: Analyse, Erzähltechniken, Szeneninterpretationen, Erzählwelt, Semantisierungsprozesse.

WITTSTOCK, Antje. „Konrad von Würzburgs Trojan War and Alchemy“. Medieval German Tristan and Trojan War stories. [C-JEFFERIS]:181-200.

WOLF, Gerhard. „Historia magistra vitae? Zur didaktischen Funktionalisierung der Geschichte in der volkssprachigen Chronistik zwischen Annolied und Aventin“. Lehren, Lernen und Bilden in der deutschen Literatur des Mittelalters.[C-LÄHNEMANN, McLELLAND and MIEDEMA]: 391-408.

WOLF, Klaus. „Vil stolzer Ludewic! Sangspruchdichtung im Kontext des literarischen Lebens um Ludwig den Bayern“. Sangspruchdichtung 372zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 415–425.

WOLFZETTEL, Friedrich. „Artusrittertum und Melancholie. Im Zeichen des penser“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 3-18.

WOLFZETTEL, Friedrich. „Wassersymbolik und Zeitenwende bei Boccaccio“. Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture. Gebrauch – Wahrnehmung – Symbolik / Uses, Perceptions, and Symbolism.[C-HUBER-REBENICH, ROHR and STOLZ]: 465-471.

YAO, Shao-Ji. „Tradition – Imitation – Innovation. Beobachtungen an den Sangsprüchen des Guter“. Sangspruchdichtung zwischen Reinmar von Zweter, Oswald von Wolkenstein und Michel Beheim. [C-BRUNNER and LÖSER]: 173-184.

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ZIMMERMANN, Julia. „Vervielfältigungen des Erzählens in der Heidelberger Virginal“. Brüchige Helden - brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. [C-FEDEROW, MALCHER and MÜNKLER]: 93-114.

ZUDRELL, Lena. „Was fühlen Erzähler? Erzählerermotionen bei Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und dem Pleier“. Emotion und Handlung im Artusroman.[C-DIETL, SCHANZE, WOLFZETTEL and ZUDRELL]: 47-62.

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