Abstract: Im Beitrag wird versucht, das Phänomen « Synonymie » sowohl aus Saussurescher Sicht als auch in historischer Hinsicht zu erfassen. Die linguistische Perspektive im engeren Sinne dient als Ausgangsposition, von der aus die sprachliche und gnoseologische Leistung der Synonymie im Horizont des philosophischen, ästhetischen und literarischen Diskurses umrissen wird. Drei Beispiele unterschiedlichen Verständnisses der Synonymie aus dem 18. Jahrhundert – Christian Wolff, Alexander Gottlieb Baumgarten und Johann Gottfried Herder – bringen historische Belege bei, um die Identität des Verschiedenen im Kontext aufklärerischen Denkens zu profilieren. Es zeigt sich, dass die Synonymie eines der heuristischen Werkzeuge ist, mit denen der menschliche Wissens- und Erkenntnishorizont erkundet und erweitert werden kann.