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Classiques Garnier

Les orages de la révolution, une métaphore incertaine

  • Publication type: Article from a collective work
  • Collective work: Classer les mots, classer les choses. Synonymie, analogie et métaphore au xviiie siècle
  • Author: Ritz (Olivier)
  • Abstract: Die Metapher der « orages de la révolution » zählt zu den am häufigsten verwendeten in der Debatte über die Revolution zwischen 1789 und 1815. Sie ist in hohem Maße unbestimmt. Um « Gewitter » mit « Revolution » in Verbindung zu bringen, sind mehrere sprachliche Kombinationen möglich. Neben dem Plural für die « Gewitter » und dem Singular für die « Revolution », sind weitere Wendungen möglich. Überdies unterscheiden sich Gewitter nicht immer von Stürmen, Böen, Fluten und sonstigen heftigen Unwettern. Die Wendung orages de la revolution, so wie sie in zwei wichtigen amtlichen Texten aus dem Jahre 1791 vorkommt, setzt sich allmählich in sämtlichen Texten durch. Dabei nutzen die Verwendungen jener Metapher die Angst vor Unruhen aus : sowohl Verfechter als auch Gegner der Revolution verwenden sie, um sich für den Frieden zu verbürgen oder um sich für ihre Beharrlichkeit bewundern zu lassen. Die durch die Nebeneinanderstellung beider Termini erzeugte Spannung öffnet einen interpretations- und konfliktträchtigen Raum, dessen Hauptstreitpunkt die Zeit ist. Zwischen Wiederholung und Ruptur, zwischen Plural und Singular interagieren orage(s) und revolution in einem semantischen Spiel, das von der vielseitigen metaphorischen Verwendbarkeit des Worts orage und seinem potentiellen Bezug zu den Leidenschaften profitiert. Die « Gewitter der Revolution » partizipieren an den metaphorischen Netzen, in denen die Diskurse über die Natur sich vermischen und redefinieren. Weder sortieren die natürlichen Metaphern noch ordnen sie ein ; sie verlagern fachwissenschaftliche Grenzen, indem sie neue Kontinuitäten erfinden. Die Metapher der « Gewitter der Revolution » verdankt ihre Unbestimmtheit der Tatsache, dass sie mit dem, was Paul Ricœur « die Fähigkeit […], die Realität neu zu beschreiben » nennt, spielt.
  • Pages: 293 to 306
  • Collection: Encounters, n° 100
  • Series: The eighteenth century, n° 10
  • CLIL theme: 4027 -- SCIENCES HUMAINES ET SOCIALES, LETTRES -- Lettres et Sciences du langage -- Lettres -- Etudes littéraires générales et thématiques
  • EAN: 9782812432095
  • ISBN: 978-2-8124-3209-5
  • ISSN: 2261-1851
  • DOI: 10.15122/isbn.978-2-8124-3209-5.p.0293
  • Publisher: Classiques Garnier
  • Online publication: 12-16-2014
  • Language: French